
Natürlich ist es keine “Mission Impossible” den zunehmenden Antisemitismus in unserer Gesellschaft zu bekämpfen, sonst hätte ich die Aufgabe als Beauftragter für jüdisches Leben in Thüringen und die Bekämpfung des Antisemitismus nicht angenommen. Seit vielen Jahren und insbesondere nach dem 7. Oktober 2023, stelle ich fest, dass die Bekämpfung des Antisemitismus schwieriger wird. Antisemitismus von Rechts und Links, muslimischer Antisemitismus, israelbezogener Antisemitismus und vieles mehr begegnet uns inzwischen nahezu täglich.
In den vergangen 33 Jahren war ich zu 20 Reisen in Israel (erstmals mit der Jungen Union 1992 und danach regelmäßig, zuletzt im April 2024). Darunter sind 10 politische Bildungsreisen und zwei Pilgerreisen, die ich organisiert und geleitet habe. Die Begeisterung und Faszination für Israel begann mit meiner ersten Reise nach Israel. Durch habe die vielen Besuche danach habe ich dort nicht nur viele Freundinnen und Freunde gewonnen, sondern ich konnte mir mit den zahlreichen Kontakten auch ein umfängliches Netzwerk in Israel und Deutschland aufbauen.
Im Rahmen des Denktag-Projekts der Konrad-Adenauer-Stiftung organisieren wir seit dem Jahr 2000 jährlich zum 27. Januar, dem Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus, Zeitzeugengespräche mit Überlebenden des Holocaust an Thüringer Schulen. Für diese Veranstaltungen, bei denen wir in dieser Zeit mit mehreren tausend Schülerinnen ins Gespräch gekommen sind, war ich von Anbeginn bis zum Jahr 2020 Schirmherr.
2005 konnte ich mit der Israelischen Botschaft eine Schulveranstaltungsreihe durchführen, bei der wir mit jungen Israelis in Schulklassen in Thüringen gegangen sind, um über Religion und Israel aus dem Blick junger Menschen ins Gespräch zu kommen. Viele Jahre später war ich mit Arye Shalicar an vielen Schulen und Kinos, um anknüpfend an seine Biographie und den Film “Ein nasser Hund” über muslimisch geprägten Antisemitismus zu sprechen.
Seit 2010 bin ich Vorstandsmitglied des Fördervereins Jüdisch-Israelische Kultur in Thüringen. Unser Verein organisiert die jährlich stattfindenden Jüdisch-Israelischen Kulturtage in Thüringen und zudem Veranstaltungen gemeinsame Veranstaltungen mit der Jüdischen Landesgemeinde. In der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Erfurt (DIG) bin ich ebenfalls Vorstandsmitglied. Wir organisieren Buchvorstellungen und Podiumsdiskussionen mit Bezug zu Israel. Dies alles sind Kontakte, die mir in den nächsten Monaten die Arbeit erleichtern werden.
Im Rahmen meiner Tätigkeit als Generationenbeauftragter (2010 – 2015) war ich von 2013 bis 2015 auch Ansprechpartner der Landesregierung für das Thema Antidiskriminierung. Zu diesem Aufgabengebiet gehörte unter anderem auch die Sensibilisierung für das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG). Das AGG verbietet Diskriminierungen wegen der Religion oder Weltanschauung in Beschäftigung und Beruf. Antisemitismus war damals in unserer Gesellschaft noch nicht so stark ausgeprägt, wie er es heute ist.
Ich bin ausgesprochen dankbar für den Zuspruch und die vielen guten Wünsche, die ich seit gestern bekommen habe. Insbesondere das Vertrauen der Jüdischen Landesgemeinde freut mich und ich eine große Verpflichtung.