Blogeinträge

Einigkeit und Recht und Freiheit

Unsere Nationalhymne beschreibt immer noch am Besten, was den Tag der Deutschen Einheit ausmacht. 34 Jahre Wiedervereinigung sind für mich und sicher auch für die übergroße Zahl der Deutschen Anlass zu Dankbarkeit. Ich erinnere mich an viele Dinge in der Wendezeit und bin dankbar dafür – die mutigen Menschen in der DDR im Herbst 1989, Helmut Kohl als Architekt der Deutschen Einheit und die vielen neuen Chancen. Ich durfte und darf seit der Wende Politik in Thüringen und in Erfurt mitgestalten.

Die hinzugewonnenen Freiheiten wie die Meinungsfreiheit, Pressefreiheit und Reisefreiheit sind heute so selbstverständlich und waren damals neben der Währungsunion und der Wiedervereinigung die zentralen Forderungen bei den Herbstdemonstrationen.

Ich bin momentan gerade auf dem Weg nach Norwegen, um mit meinem jüngsten Sohn dort die Herbstferien zu verbringen und deshalb richte ich gerne einmal meinen Rückblick speziell auf die Reisefreiheit. Ich bin zwar auch zu DDR-Zeiten gerne gereist, aber außer Polen, Bulgarien und der CSSR ging es da nicht weit. In Erinnerung bleibt allerdings die Volleyballreise nach Prag im Herbst 1989. Damals war wegen der Botschaftsflüchtlinge die Grenze schon zu und wir waren über den 7. Oktober nahezu die einzigen Ostdeutschen in Prag. Keiner konnte damals wissen, wie dynamisch die nächsten Wochen werden würden.

Meine erste Reise ins “westliche Ausland” war dann unmittelbar am Tag nach der Wiedervereinigung am 4. und 5. Oktober 1990 mit der Europa Union nach Paris. Erst ein Jahr später habe ich meinen neuen bundesdeutschen Reisepass das erst Mal benutzt. Der Flug am 17. Oktober 1991 nach Oslo/Norwegen bescherte mir den ersten Stempel im Pass. Die damalige Tagung der JEF Europa in Hurdalssjoen ist deshalb in Erinnerung geblieben, weil ich dort in das Federal Board der JEF Europa gewählt wurde. Heute schließt sich dann der Kreis, weil ich in den letzten 33 Jahren extrem viel reisen durfte, aber nie wieder in Norwegen war.

Ich bin dankbar, in diesen 33 Jahren so viele Länder und Menschen kennengelernt zu haben. 20 Mal in Israel über 30 Mal Kroatien, 6 Mal USA sowie Kanada, Mexiko, Mali, Tunesien, Ägypten, Jordanien, Weißrussland, Albanien, Bosnien, Montenegro, UAE, Großbritannien, Frankreich, Finnland, Schweden Zypern und alle anderen Länder  Europas habe ich zum großen Teil mehrere Male besucht und freue mich darauf in den nächsten Jahren noch einige Länder auf der Liste mit meinem nunmehr vierten Reisepass zu besuchen. Der deutsche Reisepass ist übrigens einer der wertvollsten auf der Welt – in 192 Länder kann man damit reisen 😉

Erstes Heimspiel der neuen Saison

Wir sind wieder da! Zurück in der 1. Volleyball Bundesliga haben uns sogar die mitgereisten Dresdner Fans mit einem Transparent begrüßt. Zwei Sätze hat unser Team Schwarz-Weiss Erfurt gut mitgehalten. Aber schließlich gingen die drei Punkte verdient auf die Reise nach Dresden. Samstag geht es nach Aachen und kommende Woche kommt Potsdam nach Erfurt. Vielen Dank unseren treuen Fans und Sponsoren – die Kulisse und euer Support war heute wieder erstligareif. Nachfolgend unser Spielbericht:

Ostderby geht an Dresden

Schwarz-Weiß Erfurt unterliegt im ersten Heimspiel nach der Rückkehr ins Volleyball-Oberhaus dem Dresdner SC mit 0:3. Eine Steigerung zum Auftakt in Stuttgart war dennoch erkennbar.

Nach der etwas zu deutlich geratenen Niederlage am vergangenen Samstag in Stuttgart hieß es für die Spielerinnen um Kapitänin Lara Darowski, es diesmal besser zu machen und mit den ebenfalls hochgehandelten Dresdnerinnen besser mitzuhalten. Zwar reichte es nicht zu einem Satzgewinn, aber „ein Schritt nach vorn“, wie Geschäftsführer Florian Völker nach dem Spiel befand, war es auf alle Fälle.

Wie bereits in Stuttgart, startete der Außenseiter mutig und hielt bis zur Satzmitte (14:15) gut mit. Die zwischenzeitliche Führung (12:10) nach zwei starken Blockpunkten von Ana Krulj und „Elli“ Sandbothe, wurde nach zwei Annahmefehlern von Kira Thomsen und Mia Stauß leider gleich wieder verspielt. Nach der zweiten Aufschlagserie von DSC-Mittelblockerin Nathalie Lemmens war beim 15:21 eine Vorentscheidung gefallen. Ein Aufschlagfehler von Isabella Noble beendete den Satz zum 25:19 für den DSC.

In Satz zwei blieb es bis zum 6:6 eine Partie auf Augenhöhe, ehe die DSC-Damen auf 7:14 und 10:18 enteilten. Ein leichtes Nachlassen der Gäste und eine Aufschlagserie von Lara Darowski, die nach Spielschluss erneut zur MVP auf Erfurter Seite gewählt wurde, brachte die SWE-Damen wieder heran. Sina Sieberts druckvolle Aufschläge brachten gar den 20:20-Ausgleich. Nun waren auch die Erfurter Anhänger der insgesamt 738 Zuschauer auf Betriebstemperatur. Das Momentum konnten die Gastgeberinnen allerdings nicht zu mehr nutzen, so dass es Natalie Lemmens vorbehalten war, ihren Angriff zum 25:21 in der Erfurter Spielfeldhälfte zu versenken.

Etwas schade für die Derbystimmung in der Riethsporthalle, dass der Aufsteiger zu Beginn des dritten Satzes nicht ins Spiel fand. Die Erfurter Annahme war dem Druck der Dresdner Aufschläge nicht gewachsen, weshalb das Angriffsspiel leicht ausrechenbar wurde und Schwarz-Weiß viele Fehler produzierte. Beim 3:12 war klar, dass die Partie nicht mehr lange gehen würde. Dennoch gaben Darowski & Co. nicht auf und kämpften um jeden Ball, um vor ihrem Heimpublikum nicht zu enttäuschen. Es reichte zwar nur zu elf Punkten im Schlussdurchgang, dennoch durften die Erfurterinnen für sich in Anspruch nehmen, dem Favoriten über 70 Spielminuten einiges abverlangt zu haben.

Unter dem Strich ist der Favorit seiner Rolle gerecht geworden und hat verdient drei Punkte mit nach Elbflorenz genommen. Erfurt hat im zweiten Spiel auf allen Positionen eine Steigerung nachgewiesen und sollte es alsbald gegen nicht ganz so schwere Kaliber in Punkte ummünzen können. (StS)

Die Bilder und Videos zum Spiel

Ein großes Dankeschön vor dem ersten Heimspiel

Bevor unser Team heute Abend das erste Mal in der neuen Saison ans Netz tritt,  gilt es ein großes Dankeschön auszusprechen. Rund 30 Helferinnen und Helfer haben meist am Abend zuvor rund zweieinhalb Stunden zu tun, damit aus der Schulsporthalle im Rieth unsere Heimspielarena wird (und nach dem Spiel wieder zurück).

Dazu wird der Boden ausgerollt und verklebt, die Werbeaufkleber werden angebracht, LED-Banden aufgestellt, der Cateringbereich aufgebaut und vieles mehr erledigt. ich bin immer wieder begeistert und dankbar, was wir für eine Helfercrew haben. Viele andere Vereine können dies nur mit Geld lösen, indem Firmen beauftragt werden. Unsere Spielerinnen wissen das durchaus zu schätzen und bedanken sich bei den Helferinnen und Helfer oft direkt. Meist geht ihr Training bis unmittelbar vor dem Hallenaufbau. Ich freue mich auf die neue Saison und ich bin stolz auf alle, die an der Vorbereitung mitgewirkt haben.

Bilder vom Aufbau

35 Jahre friedliche Revolution

In diesem Herbst gibt es nahezu täglich bedeutende Jubiläen. Im Wendeherbst 1989 passierte so viel, dass der Blick zurück wertvoll ist. Unser aktuellen Newsletter der Landeszentrale widmet sich dem Thema des Herbstes 1989. Ich erinnere mich dabei an viele Dinge, die mich geprägt haben.

Der legendäre Satz von Genscher in der deutschen Botschaft in Prag vor 35 Jahren und die Schließung der Grenzen nach Polen und zur CSSR, läuteten den heißen Herbst ein. Über den 7. Oktober 1989 war ich mit meiner damaligen Frau und unserem Volleyballteam trotzdem in Prag zu einem Turnier und wir beschäftigten uns mit der Frage von dort nicht zurück zu fahren. Lange ist es her, aber wichtig immer wieder daran zu erinnert. Der Wert der Freiheit ist heute genauso hoch einzuschätzen, wie damals.

Newsletter der LZT 

Die Eissaison gestartet

Für die Mannschaftssportarten, die mir als Zuschauer besonders wichtig sind (Volleyball, Eishockey, Football), hat nun die Saison begonnen. Da Eishockey den entsprechenden Untergrund braucht, haben die Black Dragons erst letzte Woche ihre Saison beginnen können.

Nach zwei Niederlagen zum Auftakt, lief es dieses Wochenende richtig gut. Sieg in Tilburg und danach heute das Heimspiel gegen Herford. Mit 5:3 endete das Spiel zur Begeisterung der Fans und es machte richtig Lust auf die neue Saison. Ich freue mich darauf und natürlich auch auf das andere Eis. Ende Oktober wird die Rennrodelbahn in Oberhof vereist und wir bereiten uns auf unsere beiden Heimweltcups vor. Zuvor will ich mir aber kommende Woche mal die Bahn in Lillehammer ansehen – dort wird Anfang Dezember die Weltcupsaison eröffnet und die Bahn ist schon vereist.

Bilder der Black Dragons 

Im zweiten Anlauf

Jetzt hat es doch noch geklappt und der Thüringer Landtag hat sich heute konstituiert und den Präsidenten und seine Stellvertreter gewählt. Nach das Ganze am Donnerstag als eine schlechte Kopie von “House of Cards” begann kam es heute nicht zum Fortsetzungsroman “Schach dem König”. Der König, genauer gesagt Thadäus König, wurde von nahezu allen Abgeordneten aller Fraktionen, mit Ausnahme der AfD zum Landtagspräsidenten gewählt.

Nachdem die AfD am Donnerstag ein erbärmliches Schauspiel aufgeführt hatte, wurde der überforderte Alterspräsident vom Verfassungsgericht am Freitagabend zur Ordnung gerufen und wickelte die heutige Sitzung ohne weitere Behinderung des Parlaments ab. 32 Landtagsabgeordnete votierten für die AfD-Kandidatin Muhsal und 45 für Thadäus König. Eine Stimmenthaltung gab es und ein Abgeordneter fehlte.

Die letzten Tage waren wahrscheinlich ein Vorgeschmack, wie die AfD in dieser Wahlperiode agieren wird. Allerdings haben die  demokratischen Parteien auch gezeigt wie man damit umgehen muss.

Mit den Provokationen am Donnerstag hat die AfD erreicht, dass sie nun auch keinen Stellvertreter im Präsidium des Landtags stellen. Zuvor erschien dies durchaus noch möglich. Bodo Ramelow, Teile der CDU und der BSD hatten angedeutet eventuell einen stellv. Landtagspräsidenten der AfD zuzubilligen. Nunmehr scheiterte die AfD mit Frau Muhsal genauso krachend, wie bei der Landtagspräsidentenwahl.

Ein erbärmliches Schauspiel

In den letzten beiden Tagen war ich zur Publikationskonferenz der Landeszentralen für politische Bildung in Halle. Mit den Kolleginnen und Kollegen drehte sich die Diskussion wieder um Thüringen. Vor einem halben Jahr haben wir über das Buch von Martin Debes “Wie Thüringen die Demokratie herausfordert”, das Fernsehduell von Mario Voigt mit Björn Höcke und über die bevorstehenden Wahlen diskutiert. Nun hat Thüringen hat wieder bundesweit Schlagzeilen gemacht. Die konstituierende Sitzung des Thüringer Landtags wurde von der AfD dazu missbraucht die Demokratie verächtlich zu machen. Dazu bedienten sie sich eines intellektuell überforderten, aber um so williger agierenden Abgeordneten. Dessen einzige Qualifikation für die Eröffnung, der Landtagssitzung bestand darin, dass er der älteste Abgeordnete war.

Ich habe die Landtagssitzung (wenn sie nicht unterbrochen war) auf dem Laptop verfolgt und war entsetzt, welch Trauerspiel geboten wurde. Ich mochte es nicht glauben, dass Jürgen Treutler in Sonneberg Stadtratsvorsitzender ist. Wie er dort agiert kann ich nicht sagen. So bleibt offen, ob sein gestriger Auftritt von Unfähigkeit, oder Vorsatz geprägt war. Ich bin nun in der zweiten Wahlperiode Stadtratsvorsitzender in Erfurt. Es würde mir im Traum nicht einfallen, mich von einer Partei instrumentalisieren zu lassen. Die Medienberichte heute sind bundesweit vernichtend. Aber ich bin mir sicher, dass nach der Entscheidung des Verfassungsgerichts die demokratischen Parteien im Thüringer Landtag der AfD ihre Grenzen aufzeigen werden. Mit der AfD kann und darf es nie eine Zusammenarbeit geben!

Weil es wichtig ist – Solidaritätsdemo für die Menschen in Israel

Für die Deutsch-Israelische Gesellschaft Arbeitsgemeinschaft Erfurt und für unseren Förderverein Jüdische-Israelische Kultur in Thüringen habe ich eine  Demonstration für den 7. Oktober, dem Jahrestag des Hamas-Überfalls auf Israel, bei der Stadt angemeldet. Ich bin froh, dass sich etliche Organisationen unserem Aufruf angeschlossen haben. Mario Voigt, Bodo Ramelow und weitere Redner haben bereits ihre Teilnahme bei der Demonstration um 17 Uhr auf dem Fischmarkt zugesagt.

Ich erinnere mich noch gut an den 7. Oktober 2023. Einen Tag vor unserer damals geplanten Bürgerreise, erreichten uns die schockierenden Nachrichten aus Israel. In den Stunden und Tagen danach wurde das ganze Ausmaß deutlich. Mehr als 1.200 ermordete Menschen wurden von den Hamas-Verbrechern ermordet. Bei unserer ersten Solidaritätsdemonstration am 11. Oktober in Erfurt haben viele Politikerinnen und Politiker ihre Betroffenheit zum Ausdruck gebracht und der stellvertretende Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland mahnte auch dann solidarisch zu bleiben, wenn Israel militärisch darauf reagiert um seine Einwohnerinnen und Einwohner zu schützen. Ein Jahr danach hält die Hamas immer noch über 100 Geiseln gefangen. Die Freilassung der Geiseln war vom ersten Tag an die wichtigste Forderung Israels an die Hamas. Sie wurde nicht erfüllt.

Im letzten Jahr ist viel passiert. Wir hatten in Erfurt eine weitere Demonstration der DIG, die wir anlässlich des Palästinenserumzug auf dem Anger initiiert haben und wir haben Flagge für Israel beim Katholikentag gezeigt. Ich war Ende März/Anfang April eine Woche in Israel zu Gesprächen mit Freunden. Im Frühjahr habe ich vier Vorträge zur aktuellen Situation in Israel und dem geschichtlichen Hintergrund gehalten. Meine Gedanken sind häufig bei den Menschen in Israel und ich bleibe mit ihnen solidarisch.

Media Day bei Schwarz-Weiss Erfurt

Kurz vor der Saisoneröffnung sind die neune Trikots angekommen und wurden bei Media Day von Schwarz-Weiss Erfurt von unseren Spielerinnen stolz präsentiert.

Im Erfurter Theater hatten wir gestern Nachmittag das diesjährige Fotoshooting für die Teambilder angesetzt. Für mich ist dies immer einer der schönsten Termine im Saisonkalender – erstmals alle Spielerinnen und das Trainerteam auf einem Bild und Vorfreude auf die neue Saison.

Aber damit verbunden sind auch in jedem Jahr die gleichen Probleme. Während die Spielerinnen in Trikots auf dem Bild sind und das Trainerteam in schwarzen sportlichen Polos, überlege ich immer ob mit schwarz-weißer Krawatte oder ohne.  Um schon einmal zu spoilern – in diesem Jahr mal ohne. Die zweite Entscheidung treffe ich immer ganz pragmatisch. Neben unseren bis 1,96 m großen Spielerinnen mache ich zweifellos immer eine unglückliche Figur. Also bietet sich immer nur der Platz neben unseren Liberas oder der Co-Trainerin an. Beide Probleme (Krawatte und Platzierung) wurden zufriedenstellend gelöst 😉

Unsere Spielrinnen hatten beim Media Day viel Spaß. Neben dem offiziellen Teamfoto entstanden auch Videoclips zur Saisonvorbereitung, Weihnachtsgrüße und es gab Bilder mit den Basketball Löwen. Freut euch auf die Ergebnisse!

Hinter den Kulissen des Media Day  

Gretchenfrage

Nun hat auch Brandenburg gewählt und das Wahlergebnis stellt die Vertreter der demokratischen Parteien vor die gleiche Denksportaufgabe, wie in Thüringen und Sachsen. Einfache Mehrheiten oder Koalitionen gibt es nun nicht mehr. Für eine (ehemals große) Koalition zwischen CDU und SPD reicht es in keinem der drei Bundesländer. Kleinere Parteien sind reihenweise aus dem Parlament verschwunden. Die verbliebenen vier bzw. fünf Parteien haben dennoch keine klare Mehrheit.

Seit der Bekanntgabe der Wahlergebnisse werden diese nun interpretiert und es gibt schlaue Ratschläge von allen Seiten. Die AfD hat zwar eine sogenannte Sperrminorität in Thüringen und Brandenburg, aber die wird nicht allzu häufig zum tragen kommen. Da richtigerweise alle Parteien jegliche Kooperation oder Koalition mit der AfD ablehnen, beschränkt sich die Diskussion darauf, ob sie durch eine Änderung der Geschäftsordnung im Thüringer Landtag ein exklusives bzw. alleiniges Vorschlagsrecht im 1. Wahlgang der Landtagspräsidentenwahl haben. Dies ist aber auch nicht wirklich dramatisch. Ich gehe davon aus, dass am Ende des Tages Thadäus König gewählt sein wird. Er ist der richtige Mann für diesen Job!

Schwieriger wird die Gretchenfrage zu beantworten sein “wie hält es die CDU mit dem BSW?”. Einen Unvereinbarkeitsbeschluss gibt es hinsichtlich der AfD und der Linken. Bei dem BSW geht es eher um die Frage, wie sehr sich aus dem Saarland in Thüringer Politik eingemischt wird und was die nun gewählten BSW Landtagsabgeordneten eigentlich wollen. Man ist miteinander im Gespräch und es soll Sondierungen geben. Dies finde ich richtig. Die CDU Landtagsfraktion hat gestern und heute dazu in Oberhof getagt. Ich bin mir sehr sicher, dass die Kolleginnen und Kollegen alle Eventualitäten im Blick haben.

Etwas verwundert war ich vor diesem Hintergrund gestern Abend vom Statement einer Abgeordneten bei “MDR Fakt ist”. Die ehemalige Landrätin und jetzige Landtagsabgeordnete Martina Schweinsburg war nach eigener Aussage bei der Klausur in Oberhof nicht dabei (sie hatte ja eine Einladung zum MDR). Allerdings hatte sie trotzdem eine Menge Ratschläge im Gepäck. Man müsse mit allen – einschließlich der AfD – reden. Schon Anfang September hatte sie “Sondierungen” vorgeschlagen. Ich habe da eine klar andere Meinung. Wer politisch interessiert und engagiert ist, weiß was Höcke und Co wollen, ohne mit ihnen reden zu müssen. Ich erlebe dies regelmäßig im Erfurter Stadtrat. Die AfD will ein anderes Land, sie verachtet unsere Demokratie inklusive der von ihnen immer wieder verächtlich als “Altparteien” diskreditierten demokratischen Parteien. Es kann, darf und wird keine Zusammenarbeit mit Demokratiefeinden geben – im Landtag nicht und auch nicht in Kommunalparlamenten.