Second place is the first looser…

Der Spruch des amerikanischen Dreamteams ist auf unser traditionelles MKC-Skatturnier nur bedingt anwendbar. Wir hatten alle Spaß daran acht Stunden gepflegt Skat zu spielen und da ging es um die Freude an einem guten Blatt, ebenso wie ein verlorenes Spiel zu verschmerzen. Ich spiele seit meiner Kindheit Skat. Mein Vater hat uns (meinem Zwillingsbruder und mir) schon in sehr jungen Jahren Skat beigebracht und so haben wir dann ganze Campingurlaube durchgespielt. Zwei Mal konnte ich ein Skatturnier gewinnen – mit 16 den damaligen Lehrerpreisskat und im vergangenen Jahr beim MKC.

Die Mission Pokal-/Titelverteidigung ist denkbar knapp gescheitert. Mit 2.384 Punkten aus 72 Spielen gewann Steffen Schmidt mit 5 Punkten Vorsprung unser MKC-Skatturnier. Herzlichen Glückwunsch! Ich freue mich aber auch sehr über den 2. Platz und gebe den Wanderpokal gerne weiter – bis nächstes Jahr 😉

Bilder vom Turnier

Delegationsreise nach Israel

Für fünf Tage waren wir zu einer Delegationsreise unter Leitung von Ministerpräsident Mario Voigt in Israel. Sowohl das Programm als auch die Größe der Reisegruppe sorgte in Israel und auch in den deutschen Medien für große Beachtung. Die erste größere Politiker- und Wirtschaftsdelegation seit über zwei Jahren, wurde auch von den Israelis als ein wichtiges Signal verstanden. Über den Verlauf unserer Reise habe ich auf Facebook viel berichtet. Auf meiner Flickr-Seite finden sich zudem zahlreiche Bildeindrücke.

Ich freue mich, an der Vorbereitung und Durchführung der Reise mit zwei Programmpunkten mitwirken zu können. Besonders eindrucksvoll war für mich die Begegnung mit Naftali Fürst, der ungeplante Treff mit Angela Merkel im Hotel und das Wiedersehen mit Hildegard Müller am letzten Tag der Tour. Im kommenden Jahr werde ich in Tradition der Reisen der Landeszentrale für politische Bildung eine Aufbau-Bildungsreise nach Israel durchführen. Im Zeitraum der Herbstferien (vom 12.-24.10.2026) soll diese 8tägige Reise stattfinden. Erste Terminabsprachen habe ich dazu schon getroffen und nun geht es an die Fixierung der Flüge. Also “nächstes Jahr in Jerusalem” ist wieder fest im Blick.

Nachfolgend die Pressemitteilung der Thüringer Staatskanzlei zu unser Reise:

Ministerpräsident Mario Voigt: Delegationsreise nach Israel legt Grundstein für vertiefte Zusammenarbeit

Ministerpräsident Mario Voigt zieht eine positive Bilanz seiner fünftägigen Delegationsreise nach Israel. Vom 9. bis 13. November besuchte der Regierungschef gemeinsam mit einer 40-köpfigen Delegation aus Wirtschaft und Wissenschaft das Land, um bestehende Beziehungen zu vertiefen und neue Zusammenarbeiten anzubahnen.

„Die Reise war zum richtigen Zeitpunkt und hat konkrete Ergebnisse gebracht”, so Voigt. „Gerade in schwierigen Zeiten ist es wichtig, Verbundenheit zu zeigen und gemeinsam anzupacken. Israel hat uns mit offenen Armen empfangen, und es gibt eine große Dankbarkeit für unser Kommen.”

Die Reise stand unter drei Schwerpunkten: Wirtschaft und Wissenschaft, Bildung sowie Kultur und Erinnerungsarbeit.

Wirtschaft und Wissenschaft – Von der Gründernation lernen

Beim Gespräch mit dem israelischen Wirtschaftsminister Nir Barkat hat Ministerpräsident Voigt vereinbart, dass die Investorentage Thüringen im kommenden Jahr unter dem Schwerpunkt Israel stehen sollen. Bereits im Januar wird eine israelische Wirtschaftsdelegation nach Deutschland reisen, um Möglichkeiten der Zusammenarbeit auszuloten.

Zwischen israelischen Unternehmen und Thüringer Forschungseinrichtungen wurden Vereinbarungen geschlossen: Das Thüringische Institut für Textil- und Kunststoff-Forschung (TITK) in Greiz hat mit dem israelischen Startup Re-fresh global eine Zusammenarbeit im Bereich Textilinnovation und Kreislaufwirtschaft geschlossen.

Ein weiterer Höhepunkt war die Vertragsunterzeichnung zwischen der GFE Schmalkalden und dem israelischen Hochtechnologieunternehmen Acubez aus Ashdod. Die Partnerschaft zielt auf die Entwicklung wegweisender Lösungen im Bereich der Automatisierung von Unternehmensprozessen. „Wir wollen in Schmalkalden die Fabrik der Zukunft zusammen mit unseren israelischen Partnern entwickeln und damit bei der Frage von Fachkräfteknappheit eine Antwort geben”, so Voigt.

„Von der Gründernation Israel können wir lernen, wie schnell Ideen zu Erzeugnissen und neuen Verfahren werden”, erklärte Voigt.

Bildung und Austausch – Junge Menschen zusammenbringen

Mit dem israelischen Bildungsminister führte die Delegation vertiefte Gespräche über den deutsch-israelischen Jugendaustausch. Ministerpräsident Voigt zeigte sich erfreut über die Verständigung, im Bereich von Schülern, Studenten und jungen Menschen beispielsweise in der dualen Ausbildung Pilotprojekte zu starten. Künftig werden israelische Jugendliche nach Thüringen kommen und Thüringer nach Israel reisen. Auf israelischer Seite besteht großes Interesse daran, junge Menschen zusammenzubringen, damit sie Perspektiven austauschen und Freundschaften schließen können.

Weitere vereinbarte Punkte sind:

*          Thüringen bringt seine Erfahrungen mit der dualen Ausbildung ein

*          Vernetzung von Fachleuten beider Länder im Hochschulbereich

*          Eine Einladung zu einer der wichtigsten Fachtagungen des Landes zum Thema Künstliche Intelligenz

Ergänzend zu den Bildungsvorhaben wurden Zusammenarbeiten bei den deutsch-israelischen Kulturtagen verabredet. Thüringen verfügt bereits über drei Kulturfestivals, die Musiker beider Länder zusammenbringen. Diese Begegnungen werden nun auch im Schul- und Hochschulbereich ausgebaut.

Erinnerungsarbeit – Menschlichkeit bewahren

Bewegende Höhepunkte der Reise waren die Besuche der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem, des Platzes der Geiseln sowie ein Gespräch mit dem Buchenwald-Überlebenden Naftali Fürst, der den Thüringer Verdienstorden trägt.

„Der Besuch in Yad Vashem hat uns alle sehr berührt”, sagte Voigt. „Der Satz ‚Sei Mensch, verlier nie das Menschliche aus dem Blick’ ist dort spürbar und sichtbar. Mit Buchenwald erinnern wir daran, wie schnell Menschlichkeit verloren gehen und gefährdet sein kann.”

Besondere Verbindung zwischen Thüringen und Israel

„Es gibt eine besondere Beziehung zwischen Deutschland und Israel und auch zwischen Thüringen und Israel”, betonte Voigt. „Die älteste Synagoge in Mitteleuropa steht in Thüringen. Die Unterstützung des Staates Israel ist deutsche Staatsräson. Israel ist die einzige Demokratie im Nahen Osten und uns an Werten eng verbunden.”

„Dialog und Miteinander bedeuten, Dinge gemeinsam anpacken zu können und auch unter Freunden seine Meinung zu sagen”, fasste Voigt zusammen. „Wenn man das freundschaftlich tut, kann man viel erreichen. Diese Reise war ein wichtiger Schritt – nicht nur zurückzublicken, sondern nach vorne zu definieren, was man gemeinsam ermöglichen kann.”

Unter dem Deckmantel des Friedens: Antisemitische Hetze in Erfurt

CDU-Fraktion fordert klare Distanzierung der Linken vom „Friedensbündnis“

Am Wochenende haben in Erfurt rund 50 bis 70 sogenannte Palästina-Sympathisanten demonstriert – unter ihnen Vertreter der MLPD, der Antifa und verschiedener linker Gruppierungen. Unter dem Deckmantel einer vermeintlichen Friedensbewegung zeigte sich dabei ein erschreckend offener Antisemitismus und Hass auf Israel.

Die CDU-Fraktion im Erfurter Stadtrat verurteilt diese Veranstaltung scharf.

„Unter dem Namen Friedensbündnis offenbart sich dort ein knallharter Antisemitismus und Antizionismus. Wer die Vernichtung Israels direkt oder indirekt fordert und antisemitische Lieder singt, hat mit Frieden nichts zu tun“, erklärt der Stadtrat Michael Panse.

Während auf der Kundgebung von „Völkermord in Gaza“ gesprochen und der „Kampf gegen den Zionismus“ gefordert wurde, wurde gleichzeitig ein Lied mit folgenden Zeilen beklatscht: „Und wir haben Steine geworfen auf Soldaten und Polizisten und wir haben Raketen abgefeuert auf unsere Feinde. Und die ganze Welt kennt unseren Kampf. Es lebe, lebe, lebe Palästina! Kampf den Zionismus.“

„Solche Texte sind keine politische Meinungsäußerung, sondern blanker Hass. Ich habe die Polizei gebeten zu prüfen, ob der Auftritt strafrechtlich relevant war. Als CDU-Fraktion fordern wir deshalb nun klare Haltung von Frau Karola Stange, Vorsitzende der Linksfraktion im Erfurter Stadtrat und Steffen Kachel als Vorsitzender der Linken Erfurt, die als politische Partei Teil des sogenannten Friedensbündnisses sind! Wir erwarten eine eindeutige und unmissverständliche Distanzierung von dieser Veranstaltung und ihren Inhalten. Wer sich wirklich für Frieden einsetzt, darf sich nicht an der Seite von Antisemiten und Israelhassern zeigen“, so Panse abschließend.

Ein gebrauchter Abend…

Die Fans und auch die Mannschaft hatten sich den gestrigen Pokalabend zweifellos ganz anders vorgestellt. Am deutlichsten wurde dies bei der Verlosung der Gewinner des VIP-Tipspiels. Dabei können die Mitwirkenden vor dem Spiel mit einem Betrag von 5 Euro (zugunsten des Nachwuchses) auf das Spielergebnis wetten. Dabei gibt es genau sechs Möglichkeiten von einem 3:0 nis zu einem 0:3 nach Spielsätzen. Als der Gewinner des Abends nach dem Spiel gezogen werden sollte, war die Kiste leer. Keiner hatte mit einem 0:3 gerechnet.

Gefreut haben wir uns über den Besuch der Justizministerin Beate Meißner. Sie überbrachte einen Lottomittelscheck für unsere Busreparatur und hielt vor dem Spiel ein Grußwort. Danke für die Unterstützung! Damit war die gute Laune aber auch schon aufgebraucht. Das Spiel wurde unerfreulich kurz und leider auch klar.

Nachfolgend der Spielbericht:

Schneller als erwartet und erhofft, war das Pokal-Achtelfinale für Schwarz-Weiß Erfurt beendet. Nach 71 Spielminuten hieß es 0:3 (-18, -24, -16) gegen den USC Münster.

Den Gegner stressen, in der Annahme mit eigenen Aufschlägen „Out of System“ bringen, war der Plan von Schwarz-Weiß Erfurt, um zum Erfolg zu kommen. „Das ist uns nicht gelungen“, benannte Co-Trainerin Rebekka Schneider den Hauptfakt, weshalb es ein enttäuschender Abend aus Erfurter Sicht. Aus einer stabilen, fast überragenden Annahme (64% positive Annahmen)zogen die Gäste souverän ihr Angriffsspiel auf, was Erfurts Block/Feldabwehr oftmals „alt“ aussehen ließ.

Im ersten Satz enteilten die Gäste dadurch entscheidend von 12:8 auf 17:8 davon, Isabel Martin machte den Satz per Angriff zum 25:18 zu. Erfurt hatte sich zwar etwas gefangen, aber zu spät.

Satz zwei drohte ebenfalls früh entschieden zu werden (7:12), doch kämpften sich die Gastgeberinnen zurück (15:14) und blieben auf Augenhöhe bis zum 23:23. Mit dem siebten Blockpunkt im zweiten Satz zum 25:23 hatten die nervenstärkeren USC-Damen wieder das bessere Ende für sich.

Erfurt hatte den möglichen Kipppunkt verpasst und krampfte sich auch durch den dritten Satz. Der ging dann auch deutlich mit 25:16 an Münster, die verdient ins Viertelfinale einzogen. Erfurt hat enttäuscht, wird dies entsprechend auswerten, muss sich aber auch schnell wieder auf den Ligabetrieb konzentrieren. Und da geht es am kommenden Freitag zum Meister nach Schwerin. (St.S.)

Jubiläumsfeiern

Gestern und heute gab es zwei Jubiläen zu feiern. Der Stadtfeuerwehrverband Erfurt e.V. feierte sein 35jähriges Bestehen. Im Festsaal des Rathauses versammelten sich dazu viele Gäste aus der Politik um ihre Glückwünsche zu übermitteln. Die Feuerwehr im Allgemeinen und die FFW im Besonderen haben eine gute Lobby im Erfurter Stadtrat, weil sie eine gute Arbeit leisten. Ich habe gerne für die CDU Stadtratsfraktion gratuliert und auch mit Stolz die Ehrennadel des Thüringer Feuerwehrverbandes getragen, die mir vor zwei Jahren verliehen wurde.

Die BürgerStiftung Erfurt ist etwas jünger – das 20jährige Jubiläum wurde heute vormittag gefeiert. Ich finde es beeindruckend wie viele Erfurterinnen und Erfurter sich so sehr für das Gemeinwesen in der Landeshauptstadt engagieren. Ein großes Dankeschön allen aktiven Spenderinnen und Spendern! 

Gemeinsame Stellungnahme zur geplanten „Gedenkveranstaltung für die Opfer von Gaza“ am 8. November 2025 in Erfurt

Die Deutsch-Israelische Gesellschaft Erfurt (DIG Erfurt) und die Jüdische Landesgemeinde Thüringen nehmen mit tiefer Irritation und Betroffenheit die Ankündigung einer sogenannten „Gedenkveranstaltung für die Opfer von Gaza“ am 8. November 2025 in Erfurt zur Kenntnis. Beide Institutionen distanzierten sich ausdrücklich von Inhalt, Terminwahl und Intention dieser Veranstaltung. Sie appellieren an die Veranstalterinnen und Veranstalter, das Datum und die Ausrichtung der Kundgebung zu überdenken, den Dialog mit der jüdischen Gemeinschaft zu suchen und künftig sensibler mit Sprache, Symbolik und Verantwortung umzugehen.

Der Vorsitzende der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen, Prof. Dr. Reinhard Schramm, erklärt:

„Diese Veranstaltung am Schabbat und am Vorabend des 9. November – des Gedenktages an die Reichspogromnacht von 1938 – ist eine grobe Missachtung jüdischer Sensibilitäten. Der 9. November steht für den Beginn der systematischen Verfolgung und Ermordung jüdischer Menschen in ganz Europa Eine Kundgebung, die Israel politisch anklagt und den Begriff ‚Völkermord‘ benutzt, ist zu diesem Zeitpunkt nicht nur unsensibel, sondern schlicht geschmacklos. Sie trifft die jüdische Gemeinschaft ins Herz.“

Die Wahl des Datums ist kein Zufall, sondern eine Provokation. Sie legt nahe, dass historische Verantwortung und die Bedeutung des Pogromgedenkens missverstanden oder bewusst ignoriert werden. Der Tag, an dem an die Zerstörung jüdischen Lebens in Deutschland erinnert wird, darf nicht für eine politisch einseitige Demonstration gegen den jüdischen Staat instrumentalisiert werden.

Der Vorsitzende der DIG Erfurt, Matthias Tarwitz, ergänzt:
„Echtes Gedenken verlangt Empathie, Differenzierung und historische Verantwortung. Eine Veranstaltung, die Opfer des Hamas-Terrors und getötete palästinensische Kämpfer unterschiedslos nebeneinanderstellt, betreibt keine Friedensarbeit, sondern relativiert Verbrechen. Wer israelische Selbstverteidigung als Völkermord bezeichnet, übernimmt die Propaganda der Hamas und trägt zur Verrohung der Debatte bei.“

Am 7. Oktober 2023 verübte die Terrororganisation Hamas ein beispielloses Massaker an israelischen Zivilisten. Über 1.200 Menschen wurden ermordet, hunderte als Geiseln verschleppt. Seitdem nutzt die Hamas die eigene Zivilbevölkerung als Schutzschild und missbraucht Krankenhäuser, Schulen und Moscheen für militärische Zwecke. Diese Verbrechen sind die Ursache des Leids im Gazastreifen. Wer diese Realität ausblendet und Israel als alleinigen Täter darstellt, verfälscht die Fakten und betreibt eine Täter-Opfer-Umkehr, die Antisemitismus Vorschub leistet.

Auch der Antisemitismusbeauftragte des Landes Thüringen, Michael Panse, übt scharfe Kritik an der geplanten Veranstaltung:

„Unabhängig davon, dass nicht ersichtlich ist, für was da eigentlich demonstriert werden soll, halte ich das Datum für bewusst und provozierend gewählt. Die Form des Gedenkens klingt ehrenhaft, ist es aber nicht. Wenn die Veranstalter die Namen ermordeter Israelis gemeinsam mit getöteten Menschen in Gaza verlesen wollen, verkennen sie den entscheidenden Punkt: Unter den Toten in Gaza sind viele Hamas-Terroristen, die Täter des 7. Oktober. Diese Gleichsetzung ist der eigentliche Skandal dieser Veranstaltung.“

Die DIG Erfurt und die Jüdische Landesgemeinde Thüringen teilen diese Einschätzung ausdrücklich. Eine Veranstaltung, die bewusst das Leid aller Beteiligten nivelliert, führt nicht zu Verständigung, sondern zu Spaltung. Sie schwächt den gesellschaftlichen Zusammenhalt und verschärft das Klima gegen Jüdinnen und Juden in Deutschland.

Israel verteidigt sich gegen eine Terrororganisation, die in ihrer Charta die Vernichtung des jüdischen Staates fordert. Diese historische und moralische Tatsache darf in keiner Diskussion relativiert oder verschwiegen werden. Die Verwendung des Begriffs „Völkermord“ in diesem Zusammenhang ist sachlich falsch und eine gefährliche Relativierung des Holocausts.
Matthias Tarwitz betont abschließend:

„Wer Frieden will, darf nicht durch falsche Gleichsetzungen neue Gräben schaffen. Unsere Solidarität gilt den Opfern des Terrors, dem Staat Israel und dem jüdischen Leben in Deutschland. Gerade in Zeiten zunehmenden Antisemitismus braucht es Klarheit, nicht Verharmlosung.“

Israel 2025 – Tel Aviv, Jerusalem und En Bokek

Es hat mir gefehlt und ich hatte große Sehnsucht, wieder einmal nach Israel zu reisen. Nachdem im letzten Oktober die Reise der LZT abgesagt werden musste, ist es nun schon wieder eineinhalb Jahre her, dass ich in Israel war. Es wurde also höchste Zeit…

Die nunmehr 21. Reise ins Heilige Land erlebte ich gemeinsam mit meinem ältesten Sohn Maximilian. Er war bereits vor sechs Jahren einmal mit in Israel und hatte ebenfalls große Lust mal wieder zusammen mit seinem Papa zu reisen. Die Reise vom 28. Oktober bis 4. November haben wir im Sommer geplant und gebucht. Zu dem Zeitpunkt war noch nicht klar ob, wann und wie die Geiseln an Israel zurückgegeben werden und insofern war auch noch völlig offen, wie intensiv derzeit im Gaza Streifen noch gekämpft wird.

Nach dem vorläufigen Waffenstillstand hat sich nun aber die Situation so entspannt, dass tatsächlich inzwischen wieder etliche Reisegruppen in Israel zu sehen sind. Diese kommen überwiegend aus Südamerika und Osteuropa, aber auch aus Asien und den USA. Zurückhaltender sind noch die Deutschen, aber zumindest zwei Politikerdelegationen haben wir getroffen.

Wir haben in der einen Woche Zeit für drei Tage Tel Aviv, zwei Tage Jerusalem und zwei Tage En Bokek am Toten Meer gehabt. Auf über 600 Fotos habe ich meine Eindrücke festgehalten – insofern beschränke ich mich hier darauf zu schreiben, was anders war als sonst. In Tel Aviv waren wir gleich am ersten Abend auf dem Platz der Geiseln. Immernoch fehlen 6 Geiseln, obwohl die Rückführung fest vereinbart war. Auf dem Platz sind viele künstlerische Instalationen zu sehen und zumindest tagsüber sind auch immer Angehörige der Geiseln da.

In Tel Aviv hatten wir einen ganzen Abend Zeit, um uns mit Arye Shalicar auszutauschen. Vor einigen Wochen war er erst in Erfurt, aber da hatten wir zu wenig Zeit um miteinander ausführlich zu reden. Ich bin dankbar, dass er sich seit so vielen Jahren so stabil engagiert und seine Worte in Deutschalnd gehört und gelesen werden.

Mit dem Mietwagen ging es von Tel Aviv und dem Hotel Savoy nach Jerusalem in das Hotel Olive Tree – immer wieder bin ich gerne dort, weil es nah bei der Altstadt liegt und ich inzwischen sehr viele schöne Erinnerungen damit verbinde. In Jerusalem habe ich natürlich meinen Freund den Granatapfelmann Rimon am Damaskustor getroffen. Wir waren ziemlich beeindruckt von den Ausstellungen im Israel Museum, hatten einen tollen Abend mit wunderbaren Essen mit meiner langjährigen Freundin Daniela Epstein und ein gutes Gespräch mit dem Leiter der KAS in Israel Dr. Michael Rimmel.

Sehr schön verlief auch der Reformationstag – zumindest in weiten Teilen. neben der Altstadt und dem Tempelberg, war ich in der Dormitio Abtei zu Gast. Abt Nikodemus hatte mich zur Mittagshore und anschließenden Mittagessen mit den Mönchen eingeladen. On Top gab es noch die Gelegenheit vom höchsten Punkt der Altstadt, dem Turm der Dormitio, den 360 Grad Blick zu genießen. Beim anschließenden Gespräch haben wir schon Pläne für die nächste Reise geschmiedet. Überrascht waren wir von der Grabeskirche. Dort ist aktuell eine riesengroße Baustelle. Insofern ist es sogar ganz gut, dass nicht so viele Touristen da sind. In der Altstadt ist uns dann doch eine deutsche Gruppe über den Weg gelaufen. Unter Leitung des Landtagspräsidenten war eine Gruppe von Politikern aus NRW, u.a. auch mit meiner Kollegin der Antisemitismusbeauftragten von NRW Sylvia Löhrmann und dem Vizepräsidenten des Zentralrats der Juden Abraham Lehrer in der Altstadt. Beim Gottesdienst in der Erlöserkirche haben wir uns dann gleich wieder getroffen und ausgetauscht. Allerdings war der Gottesdienst mit der Predigt des Bischofs eher ernüchternd. Die Situation der Christen im Heiligen Land ist schwierig, aber seine Predigt mit dem Völkermord-Vorwurf an Israel sorgt gewiss nicht für Besserung. In einem Beitrag habe ich mir hier in meinem Blog schon den Frust von der Seele geschrieben.

Nach zwei Tagen Jerusalem ging es mit dem Mietwagen ans Tote Meer. Dort haben wir neben der Beach und dem guten Hotel David (inklusive Squash-Spiel) vor allem Masada mal aus einer anderen Sicht erleben können. Sonntag 4 Uhr sind wir von En Bokek über Arad zur Westseite von Masada gefahren. Über die Römer-Rampe haben wir den Felsen erklommen und konnten einen wunderschönen Sonnenaufgang erleben. Zudem war Masada um diese Uhrzeit noch “touristenfrei”. Am Toten Meer waren ohnehin nahezu ausschließlich russisch-sprechende Touristen bzw. Gäste, die die 35 Grad Sonne genutzt haben. Aber aucg für eine Runde Squash haben wir uns Zeit genommen. Zum Schluss der Woche hatten wir dann noch einen Beach-Tag in Tel Aviv.

Ich bin dankbar dafür bei der Reise viele gute Freundinnen und Freunde getroffen zu haben. Danke Daniela, Mireille, Michal, Arye und Rimon für die guten Gespräche. Danke auch Dr. Michael Rimmel und Abt Nikodemus für das Anknüpfen an die bestehenden guten Kontakte. Ich plane bereits unsere Israel-Reise 2026. Aber zuvor geht es nächste Woche noch einmal auf Delegationsreise nach Israel mit unserem Ministerpräsidenten Mario Voigt.

Bilder der Reise

Eine offene Wunde

Unsere Fahrt am Montag, war der bedrückende Teil der Reise. Auf dem Weg nach Tel Aviv haben wir an drei Stellen gestoppt. Das ehemalige Nova-Festivalgelände ist inzwischen ein Memorial, an dem der am 7. Oktober 2023 von den Hamas-Vertrechern ermordeten über 370 jungen Menschen gedacht wird. Jede einzelne Biografie wird dort festgehalten und gibt den Menschen Gelegenheit zur Trauerarbeit. Uns hat dieser Ort, aber auch die beiden folgenden Orte unendlich traurig gemacht. Entlang der Straße 232 (an der viele Menschen ermordet wurden sind wir nach Sderot gefahren. Die dortige Polizeistation war 26 Stunden umkämpft. 40 Terroristen sind in die Stadt eingedrungen und haben 37 Menschen, darunter 11 Polizisten, ermordet. Die Polizeistation, die zwischenzeitlich von den Terroristen eingenommen wurde, wurde vollständig zerstört. Ein Gedenkort wurde an dieser Stelle errichtet.

Im Moschaw Netiv HaAsara war ich bei vielen Israel-Reisen mit unseren Reisegruppe. Die Lage unmittelbar am Gazastreifen, die Informationen über das Iron-Dome-System und das dortige Friedensprojekt Path to peace waren dort jedesmal die Gesprächsthemen. Am 7. Oktober 2023 sind drei Hamas-Terroristen mit Motorschirmen in Netiv HaAsara eingedrungen und ermordeten dor 20 Bewohnerinnen und Bewohner sowie Sicherheitskräfte. Neben den bunten Steinen an der Schutzmauer ist nun ein Gedenkort an die Opfer mit 20 Olivenbäumen. Die Sicherheitskräfte am Eingang haben uns nicht nur in Netiv HaAsara herrein gelassen, sondern sich auch für die Anteilnahme bedankt.

Der 7. Oktober 2023 hat sich sehr tief in das kollektive Gedächtnis der Israelis eingebrand. Bis heute ist es vielen Menschen unverständlich, warum die sich abzeichnenden Aktivitäten der Hamas nicht aufmerksamer verfolgt wurden. Er bleibt eine offene Wunde für die israelische Gesellschaft.

Reformationstag 2025 in Jerusalem

Eigentlich hatte ich mir vorgenommen erst am Ende meiner Israel-Reise zusammenfassend etwas zu schreiben und die Zeit hier einfach für das Land und die Menschen zu nutzen.

Der gestrige Reformationstag ist aber so verlaufen, dass ich meine Gedanken dazu jetzt schon niederschreiben möchte. Als Christ hat man es im Heiligen Land derzeit nicht leicht. Das ist nicht neu, weil seit vielen Jahren die Zahl der Christen stark rückläufig ist. Abt Nikodemus, den ich auch gestern getroffen habe, sagt immer Israel läuft Gefahr ein christliches Disneyland zu werden. Millionen Christen kommen hierher und bestaunen die Heiligen Stätten, aber es gibt kaum noch funktionierende Gemeinden. Zudem, so berichtete es mir Abt Nikodemus, werden Christen zunehmend auch Ziel von Angriffen und Beleidigungen – zumeist durch orthodoxe Juden.

Ich konnte heute bei der Mittagshore in der Dormitio Abtei dabei sein und anschließend mit den Mönchen zu Mittag essen. Gerade am Reformationstag fand ich dies ein schönes Signal.

Beim Gottesdienst in der Erlöserkirche waren am Nachmittag neben Abt Nikodemus auch Vertreter anderer Religionen dabei, u.a. der Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland Abraham Lehrer. Vor der Kirche konnte ich ihn, den Landtagspräsidenten Andre Kuper und die Antisemitismusbeauftragte von NRW Sylvia Löhrmann kurz begrüßen. Sie alle sind mit einer Delegation aus NRW derzeit in Israel und so trafen sich viele Gäste aus Deutschland zum dreisprachigen Gottesdienst (Englisch, Arabisch und Deutsch).

Bischof Sani Ibrahim Azar hielt die Predigt und seine Worte lösten durchaus einen Eklat aus. Er ging in seiner Predigt auch auf Gaza und die Situation der Christen ein – das ist nicht ungewöhnlich in dieser Zeit. Ungewöhnlich ist es jedoch für einen evangelischen Würdenträger in dem Zusammenhang die Frage zu stellen: “Aber wie sieht es mit der Reformation nach zwei Jahren Völkermord aus?”.

Beim Wort “Genocide” stand Abraham Lehrer auf und verlies den Gottesdienst. Ich kann seinen Unmut sehr gut verstehen und halte es ausdrücklich auch als evangelischer Christ für falsch, wenn von einem Bischof am Reformationstag solch eine Aussage kommt. In Deutschland hat die evangelische Kirche dazu eine klare Position – es ist kein Völkermord in Gaza!

Was Bischof Azar mit seiner Predigt bezweckt hat, erschließt sich mir nicht. Die Situation der Chrsisten in der Region stärkt er damit jedenfalls nicht. Auch der anschließende Empfang im Kreuzgang der Erlöserkirche war von der Diskussion über den Eklat noch überlagert. Ich danke ausdrücklich Abraham Lehrer, aber auch der Delegation aus NRW, die klar Position bezogen haben. Ich teile Ihre Kritik!

Artikel Deutschlandfunk

Bilder vom Reformationstag und der Predigt

Begründung für Kürzung der Ortsteilmittel ist inakzeptabel!

Die CDU-Fraktion im Erfurter Stadtrat übt deutliche Kritik an der von Finanzdezernent Steffen Linnert (SPD) getätigten Begründung für die geplanten Kürzungen der Ortsteilmittel. Linnert führt eine angeblich geringe Ausschöpfung der Mittel an. Für die CDU ist das ein durchschaubares Ablenkungsmanöver auf Kosten derjenigen, die sich vor Ort engagieren.

„Die Ortsteilmittel sind das Rückgrat unserer Vereine, Feste und Traditionen. Sie sorgen dafür, dass unsere Ortsteile lebendig bleiben“, sagt Michael Panse, finanzpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion. „Wenn Gelder nicht abfließen, liegt das zumeist daran, dass der kommunale Haushalt zu spät beschlossen wurde und dass interne Anträge nicht zügig bearbeitet werden. In beiden Fällen liegt die Verantwortung dafür bei der Stadtverwaltung, nicht bei den ehrenamtlich tätigen Ortsteilräten.

Dass Herr Linnert nun genau diesen die Schuld in die Schuhe schieben will, stellt die Realität auf den Kopf und ist blanker Hohn.“

Die CDU kritisiert zudem, dass lange zugesagte Investitionen plötzlich zur Verhandlungsmasse werden. „Ob Schulsporthalle in Stotternheim oder andere Projekte: Was schon vor Jahren versprochen wurde, soll jetzt auf einmal nur noch unter fragwürdigen Bedingungen gelten“, sagt Michael Hose, Fraktionsvorsitzender der CDU. „So schafft man kein Vertrauen, so zerstört man es.”

Für die CDU steht fest: Die Ortsteile brauchen verlässliche Unterstützung, keine Kürzungskeule. „Wir kämpfen in den Haushaltsberatungen für die vollständige Rücknahme dieser Kürzungen“, betont Hose. „Die Ehrenamtlichen halten unsere Stadt zusammen. Sie verdienen Respekt, Wertschätzung und die notwendigen Mittel, um ihre Arbeit fortzusetzen.”