Frohe Ostern!

Ostersonntag in Jerusalem mit dem Frühgottesdienst um 5:30 Uhr und der dabei aufgehenden Sonne vor der Himmelfahrtskirche gehört für mich zu den eindrucksvollsten Erlebnissen meiner zahlreichen Reisen ins Heilige Land. Zwei Mal war ich über Ostern schon in Israel. Die beigefügten Bilder sind vom Gottesdienst im letzten Jahr und mit ihnen wünsche ich allen Besucherinnen und Besuchern meiner Homepage ein gesegnetes Osterfest.

Karfreitag in Jerusalem

Schon wieder ist es ein Jahr her, dass ich in Jerusalem war. Ich erinnere mich gerne daran – so wie auch an die vielen Male zuvor. Vor einem Jahr war ich in der Karwoche in Israel und am Karfreitag in Jerusalem. Der 7. Oktober 2023 war da sechs Monate her und über 200 Geiseln waren in den Händen der Hamas. Es war damals schwer vorstellbar, dass ein Jahr später immer noch 59 Geiseln nicht zurück bei ihren Familien sind. Es ist auch in diesem Jahr leider keine Prognose möglich, wann wieder Frieden in der Region sein wird, weil die Hamas bis zum heutigen Tag Abkommen über die Freilassung der verbliebenen Geiseln und die Entwaffnung der Hamas ablehnen. Inzwischen sind aber auch die Menschen in Gaza nicht mehr uneingeschränkt bereit, diese Verbrecher zu unterstützen und so habe ich Hoffnung.

Vor einem Jahr war ich zu Ostern in einem Land unterwegs, in dem nur wenige Pilger und Touristen an den Heiligen Stätten waren. Es war so ganz anders, als fünf Jahre zuvor. 2019 war ich mit meinen Söhnen zu Ostern in Jerusalem und die Stadt war voller Menschen, die in einem friedlichen Umfeld die Heiligen Stätten erleben konnten. Es wird wieder so sein! Da bin ich fest davon überzeugt.

Was aber lange bleiben wird, sind die Wunden, die das Massaker der Hamas geschlagen hat. Was schwer vorstellbar ist, dass es zeitnah eine Zwei-Staaten-Lösung geben wird. Dies wissen die Menschen in Israel, genauso, wie die Menschen in Gaza.

Wer dies aber in völliger Unkenntnis der Situation und der Geschichte im Nahen Osten ausblendet, sind Antisemiten in Deutschland, die brüllend durch die Straßen ziehen, Universitäten besetzen und ihren Hass freien Lauf lassen. Meine Hoffnung, dass sie sich ändern ist begrenzt. Insofern hoffe ich aber, dass der deutsche Staat ihnen immer wieder die Grenzen aufzeigt. Meine Solidarität und mein Bekenntnis zu den Menschen in Israel ist nicht verhandelbar. Ich werden auch in diesem Jahr wieder in Israel sein und nächstes Jahr und übernächstes Jahr. Für die Menschen in Israel und überall auf der Welt wünsche ich mir zu Ostern Frieden.

Gästebuch der Stadt

Im Erfurter geht es jetzt kurz vor Ostern recht ruhig zu. Bedingt durch die Osterferien finden keine Stadtratssitzungen und nur wenige Ausschusssitzungen statt. Viele Verwaltungsmitarbeiter nutzen die Zeit für einen Kurzurlaub. Die Protokollabteilung im Rathaus hatte aber gestern durchaus zu tun. Gestern Nachmittag hat sich die Botschafterin der Schweiz Livia Leu im Festsaal des Erfurter Rathauses in das Goldene Buch der Stadt eingetragen. Inzwischen hat sich das aktuelle Goldene Buch seit seinem Beginn ziemlich gefüllt. Auf der ersten Seite steht Papst Benedikt XVI. Bei seinem Besuch war es auch das einzige Mal, dass das Buch das Rathaus zur Unterzeichnung verlassen hat und der Papst die Eintragung im Dom vornahm.

1994 wurde das vorletzte Buch mit dem Eintrag des Bundespräsidenten Roman Herzog eröffnet. Ein Goldenes Buch fehlt allerdings im Besitz der Stadt. Beim Abzug der sowjetischen Truppen wurde es mitgenommen und liegt nun vermutlich irgendwo in Moskau. In diesem Buch standen alle die, an die heute ganz sicher nicht mehr für eine Eintragung in Frage kommen würden. In der aktuellen Fassung sind neben vielen Politikern, Schauspielern und Botschaftern auch erfolgreiche Sportlerinnen und Sportler. Mit unseren Volleyball-Damen durften wir uns zwei Mal in das Buch eintragen.

Mit der Schweizer Botschafterin Livia Leu habe ich gestern nach der Eintragung ins Goldene Buch kurz über den Sport in der Schweiz und in Thüringen sprechen. Oberhof wird häufig das St. Moritz des Ostens genannt, weil der Wintersportort zu DDR-Zeiten prominente Urlauberinnen und Urlauber aus der ganzen Republik anzog. Leider habe ich es noch nicht nach St. Moritz geschafft und werde es wohl im kommenden Jahr noch einmal versuchen. Die dortige Naturrodelbahn ist die einzige Bahn, auf der Weltcups gefahren werden.

Ein Juso ist ein Juso, ist ein Juso, ist ein Juso…

…und damit ist eigentlich schon alles gesagt. Die typische Form Politik zu gestalten ist es für Jusos dagegen zu sein. Das war vor 30 Jahren so und das ist auch heute noch so.

Nachdem sich CDU/CSU und SPD vorige Woche nach intensiven Diskussionen auf einen Koalitionsvertrag verständigt haben, steht nun als nächstes bei der SPD die obligatorische Mitgliederbefragung auf dem Programm. Ebenso traditionell ist dies die Stunde der Nein-Sager. Der Juso-Bundesvorsitzende macht den “Kevin” und erklärt der Öffentlichkeit, was mit den Jusos nicht zu machen sei. Auch die Thüringer Juso-Vorsitzende besteht darauf “nachzuverhandeln”.  Mit wem eigentlich? Schon innerhalb der SPD werden die Jusos nicht wirklich ernst genommen…

Grob fahrlässig ist das agieren der Nachwuchs-Genossen trotzdem, weil sie sich offensichtlich über die Folgen einer Ablehnung des Koalitionsvertrages nicht im Klaren sind. Wenn keine Koalition zustande kommt, wird es keine Minderheitsregierung geben, sondern Neuwahlen. Ob die SPD danach eine wichtigere Rolle spielen wird, darf bezweifelt werden. In jedem Fall werden dann die Extremisten gestärkt.

Der Thüringer SPD Landesvorsitzende Georg Maier kennt seine Thüringer “Pappenheimer” und warnt eindringlich. In der TA dazu: “Maier verwies auf die Koalitionsverhandlungen in Thüringen: Die Jusos hätten den Vertrag mit CDU und BSW auch kategorisch abgelehnt. Das Mitgliedervotum sei dann aber eindeutig positiv ausgefallen. „Ich denke, dass es auch auf Bundesebene eine deutliche Zustimmung geben wird.“

Ich hoffe darauf, dass die älteren Genossinnen und Genossen klug genug sind und dafür sorgen, dass das Votum positiv ausgeht und am 6. Mai eine neue Bundesregierung von CDU/CSU und SPD gebildet werden kann.

I am not old. I am classic.

Für meine Honda NTV 650 trifft dies definitiv zu und auch ich komme dem Spruch auf meinem T-Shirt näher. Die Motorradsaison hat Dank des wunderschönen Wetters voll begonnen. Für meine Honda ist es nun die 33 Saison und ich bin mit ihr immernoch zuverlässig unterwegs.

Am diesem Wochenende habe ich neben einer Motorradtour nach Weimar auch einmal den Trend bei ChatGPT ausprobiert und eine Retro-Action-Figur erstellt – natürlich mit der Honda NTV, da die Ducati noch ein paar Jahre jünger ist 😉

Marine-Ehrenmal und U995

Vor der Publikationskonferenz war ich noch nie in Kiel und so habe ich gerne die Gelegenheit genutzt, Kiel und Umgebung etwas besser kennenzulernen.

Die Landeshauptstadt von Schleswig-Holstein ist bekannt für die Kieler Woche, den Matrosenaufstand von 1918 und zwei Olympische Spiele, bei denen die Segelwettbewerbe in Kiel stattfanden.

Alles hat mit dem Wasser und der Kieler Förde zu tun und am Eingang zur Kieler Förde gibt es noch ein markantes Merkmal. Dort befindet sich in Laboe das Marine-Ehrenmal mit dem der Toten auf See seit 100 Jahren gedacht wird. Der beeindruckende Turm ist über 60 m hoch und informiert sehr umfänglich über die Seekriegsmarine und auch die Volksmarine der DDR. Neben dem Marine-Ehrenmal steht an der Küste noch ein U-Boot auf dem trockenen. Das U 995 kann von innen und außen besichtigt werden. Schwer zu glauben, dass darin über 50 Menschen wochenlang unterwegs waren.

Bilder vom Marine-Ehrenmal 

Publikationskonferenz in Kiel

Zwei Mal im Jahr treffen sich die Vertreter der Landeszentralen für politische Bildung mit den Vertretern der Bundeszentrale für politische Bildung zu einer Publiaktionskonferenz und da dreht sich alles um Bücher. Neuerscheinungen werden drei Tage diskuiert und vorgestellt. Ziel ist es dabei bei einzelnen Publikationen einen Pool zu bilden und somit durch größere Stückzahlen günstige Einkaufspreise von den Verlagen zu bekommen.

Seit sechs Jahren vertrete ich Thüringen in der Runde und stelle unsere neuen Bücher und Broschüren vor. Wir sind auch die einzige Bundeszentrale, die jedes Jahr rund 40 – 50 Publikationen im Eigenverlag auf den Markt bringt. Unsere Broschüren und Bücher werden für die LZT erstellt und teilweise in Stückzahlen bis zu 3.000 Stück gedruckt und auch wir freuen uns, wenn wir größere Pools bilden können.

Von Mittwoch bis Freitag haben wir uns zu unserer Frühjahrstagung ganz im Norden in Kiel getroffen. Neben den Büchern ging es auch um die Entwicklung in den einzelnen Landeszentralen und die Perspektiven. Insbesondere an den Abenden bleibt auch noch Zeit für Stadtführung und den Gedankenaustausch. Ich bin jetzt schon gespannt auf die nächste Runde im September – dann werden die Kolleginnen und Kollegen in Erfurt zu Gast sein.

Bilder aus Kiel

Die nicht gehaltene Rede

Am Sonntag fand in Buchenwald die offizielle Gedenkveranstaltung Thüringens anlässlich der 80jährigen Befreiung des KZ Buchenwalds statt. Das wichtige Gedenken wurde im Vorfeld und leider nun auch in der Diskussion danach überschattet von einem Streit, wer die Gedenkrede halten sollte. Ich finde dies ausgesprochen bedauerlich, weil damit der Fokus auf das Gedenken verstellt wird und es überwiegend um einen Streit zwischen Personen und die Interpretation der Reden eines Dritten geht. Eigentlich wollte ich dazu nichts schreiben, aber da die Diskussion nicht aufhört – heute in einem stern-Interview mit dem Gedenkstättenleiter Jens-Christian Wagner und mit dem Abdruck der nicht gehaltenen Rede von Omri Boehm in der Süddeutschen Zeitung (hinter der Bezahlschranke) – tue ich es doch.

Am Wochenende habe ich mir drei größere Reden vom ursprünglich geplanten Festredner Omri Boehm durchgelesen. Ich weiß nicht wie viele, die sich jetzt öffentlich zu Wort melden dies getan haben – ich weiß aber, sie sollten es tun. Ich persönlich teile die Kritik des israelischen Botschafters Ron Prosor und des Vorsitzenden der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen Reinhard Schramm daran, was Omri Boehm in der Vergangenheit gesagt hat. Das oben stehende Bild illustriert für mich recht anschaulich, worauf sich die Kritik von Prosor und Schramm beziehen. Ich werfe Herrn Boehm nicht vor, antisemitische Äußerungen zu tätigen. Aber wer pauschal Israel “unaussprechliche Verbrechen im Gazastreifen und im Westjordanland” vorwirft, redet dem israelbezogenem Antisemitismus das Wort.

Darüber, was er tatsächlich in Buchenwald gesagt hätte, kann hinterher nur spekuliert werden. Auch die Jugendvertreterin aus Spanien hatte zuvor ein Redemanuskript vorgelegt und dies dann noch um den absurden Genozid-Vorwurf und “¡No pasarán” ergänzt. Insofern ist die Forderung schon berechtigt, sensibel und achtsam bei der Auswahl von Festrednern vorzugehen.

Im stern-Interview wird Jens-Christian Wagner gefragt, wie er zu Aussagen Boehms steht, in denen er Jerusalem als “goldenes Kalb” und Yad Vashem als “Waschmaschine” einer rassistischen Politik Israels bezeichnet hat. Wegen diesen Aussagen wirft der israelische Botschafter ihm vor, das Holocaust-Gedenken zu verwässern. Eine wirkliche Antwort auf die Frage, ob Prosor damit nicht Recht habe, gibt Wagner nicht, aber er sagt:

“Omri Boehm ist ein streitbarer, aber immer fundiert argumentierender Wissenschaftler. Dieser Vorwurf ist politisch motiviert. Überhaupt wird die gesamte Debatte um Israel und Palästina von allen Seiten derart erbittert geführt und instrumentalisiert, dass sie inzwischen völlig vergiftet ist. Es lässt sich kaum noch ein Satz dazu sagen, ohne dass man von der einen oder anderen Seite sofort unter Generalverdacht gestellt wird. Entweder gilt man als Unterstützer der Hamas und als Antisemit. Oder man wird als Speichellecker einer rechtsextremen Regierung Israels bezeichnet. Ich bin genauso wie Omri Boehm weder das eine noch das andere.”

Vor diesem Hintergrund wundert mich die nun sehr intensiv geführte Diskussion schon sehr und es wäre an der Zeit, zu mehr Sachlichkeit zurück zu finden – bei allen Beteiligten!

Interview Jens-Christian Wagner mit der Jüdischen Allegemeinen

Medienverantwortung eingefordert

Der Saal im jüdischen Kulturzentrum in Erfurt war mit 100 Gästen voll. Dies ist an einem Sonntagnachmittag durchaus bemerkenswert. Das große Interesse an der Veranstaltung “Israel, Judentum und die deutsche Wahrnehmung – Ein Abend mit Perspektivwechseln” lag zweifellos neben dem Thema auch an den Gesprächspartnern. Philipp Peyman Engel, Chefredakteur der Jüdischen Allgemeinen, Sarah Maria Sander, Journalistin und Nahost-Korrespondentin, und Monique Junker, frühere Nahost-Korrespondentin und MDR-Investigativjournalistin, diskutierten moderiert von Blanca Weber.

Seit dem 7. Oktober steht Israel im Fokus der internationalen Berichterstattung – und mit ihm auch die Debatten über Antisemitismus, politische Verantwortung und mediale Narrative. Doch wie wird Israel hierzulande wahrgenommen? Wie prägen Medien und Politik das Bild des Landes? Und welche Folgen hat dies für das Leben jüdischer Menschen in Deutschland?

Viele Diskussionen bleiben einseitig oder verkürzt. Ignoranz gegenüber jüdischem Leben und pauschale Gleichsetzungen von Israel mit der Politik seiner Regierung nehmen zu. Gleichzeitig fehlt es oft an Wissen über Geschichte und Gesellschaft des Landes, seine Vielschichtigkeit und seine Menschen.

Deutlich wurden die Fehlstellen von Sarah Maria Sander und Philipp Peyman Engel benannt. In der Berichterstattung zu Israel, kommt viel häufiger als früher nur eine verkürzte oder negative Sichtweise zum tragen und die Solidarität mit Israel kommt zu kurz. Monique Junker erklärte wie sich die Situation in Israel schon seit 2015 verändert hat. Viele Medien haben ihre Berichterstatter vor Ort abgezogen. Seit dem 7. Oktober wird zwar viel berichtet, aber ohne detaillierte Aufarbeitung und beispielsweise auch sehr wenig aus dem Norden Israels und der permanenten Bedrohungslage.

Nach Einschätzung des Podiums, aber auch des Publikums hat dies viel mit der Struktur in den Redaktionsstuben zu tun und viel mit Wissensdefiziten zu Israel und seiner Geschichte.

Bilder der Veranstaltung  

Jubiläumskonzert Christina Rommel

Christina Rommel ist eine sehr erfolgreiche Musikerin und Genussbotschafterin 😉 Sie singt vom perfekten Sommertag, den Blick von Oben oder der Liebe zu Schokolade und sie singt authentisch und erfolgreich seit vielen Jahren. Gestern Abend hatte Christina Freunde und Wegbegleiter zum Jubiläumskonzert nach Kranichborn in ihre Heimatkirche eingeladen. Es gab viel Musik, Schokolade für die Gäste und es gab eine Buchpremiere. Hinter den einfühlsamen Texten von Christina steht von Anbeginn Mario Brizin und diese Texte sind jetzt kombiniert mit gelungenen Illustrationen in einem schönen Buch erschienen “Perfekter Augenblick – Meine Texte für Christina”.

Es war wieder ein rundrum gelungener und schöner Abend mit perfekten Augenblicken.

Christina kenne ich schon von Beginn ihrer Musikkarriere und eigentlich  sogar noch fünf Jahre zuvor. Als Christina 14 Jahre alt war, waren wir einmal gemeinsam mit einer Gruppe im Europarlament. Zum Start ihrer Musikkarriere hat Christina in kleiner Runde ein Konzert bei der Deutsch-Israelischen-Gesellschaft gegeben und danach wurde die Konzertsäle ab 2001 immer größer und die ersten CDs kamen hinzu.

Im Wahlkampf 2009 hat Christina mich unterstützt, auf der Bühne am Anger gesungen und wir standen mit dem Bundespräsidenten gemeinsam auf der Bühne. Konzerte im Mehrgenerationenhaus Mühlhausen, Schokoladenkonzerte und viele Erlebnisse mehr gibt es zu erzählen und gerne erinneren ich mich an die Teddybären-Aktion.

Jetzt steht als nächstes großes Projekt eine Konzerttournee mit den Prager Philharmonikern in ganz Europa auf dem Programm. Ich freue mich für Christina und wünsche ihr viel Erfolg.

Bilder vom Konzert