Es ist leider inzwischen Standard geworden, dass Bauprojekte aus dem Ruder laufen. Dafür gibt es viele Gründe, die mit Baupreisen und Ausschreibungen zu tun haben. Bei öffentlichen Bauprojekten geht es häufig nicht nur um hohe Bausummen, sondern auch um die aufwändige Koordinierung von Bauplanung und Projektüberwachung. Die Stadt Erfurt hatte damit in der Vergangenheit nicht immer ein glückliches Händchen – die Multifunktionsarena war da ein teures Beispiel. Die damals agierende Beigeordnete ist inzwischen Geschichte. Der heute zuständige Beigeordnete Matthias Bärwolff geht vorsorglich in Deckung und überlässt das Überbringen schlechter Nachrichten seinen Mitarbeitern.
Denn in ähnlichen finanziellen Dimensionen, wie die MFA, bewegt sich nach Medienberichten inzwischen das technische Rathaus in der Warsbergstraße. Im Jahr 2017 wurden uns von der Verwaltung die wirtschaftlichen Vorteile des Ankaufs und der Sanierung angepriesen. Im Vergleich zu einem Neubau mit geschätzten Kosten von 41,5 Millionen Euro sei dies die deutlich kostengünstigere Variante. “Erwerb, Renovierung und Ausbau der Objekte (können) ohne eine zukünftige Mehrbelastung des Haushalts möglich sein”. schrieb die Verwaltung. Die CDU-Fraktion im Erfurter Stadtrat hat das Projekt inklusive des Ankaufs 2017 abgelehnt.
Lange war es auffallend ruhig zum Thema. nachdem der erste Gebäudetrakt fertig wurde fällt nun am zweiten Teil auf, dass es nicht so recht voran geht. Von einer Inbetriebnahme und Vermietung im Jahr 2025 ist die Verwaltung inzwischen abgerückt. Nun redet man über 2027. Die Kosten sind inzwischen bei 40,9 Millionen Euro gelandet und werden noch weiter steigen. Ich habe deshalb heute für die CDU unsere Position in einer Pressemitteilung verdeutlicht und werden das Thema im nächsten Finanzausschuss auf die Tagesordnung setzen.