Delegationsreise nach Israel

Für fünf Tage waren wir zu einer Delegationsreise unter Leitung von Ministerpräsident Mario Voigt in Israel. Sowohl das Programm als auch die Größe der Reisegruppe sorgte in Israel und auch in den deutschen Medien für große Beachtung. Die erste größere Politiker- und Wirtschaftsdelegation seit über zwei Jahren, wurde auch von den Israelis als ein wichtiges Signal verstanden. Über den Verlauf unserer Reise habe ich auf Facebook viel berichtet. Auf meiner Flickr-Seite finden sich zudem zahlreiche Bildeindrücke.

Ich freue mich, an der Vorbereitung und Durchführung der Reise mit zwei Programmpunkten mitwirken zu können. Besonders eindrucksvoll war für mich die Begegnung mit Naftali Fürst, der ungeplante Treff mit Angela Merkel im Hotel und das Wiedersehen mit Hildegard Müller am letzten Tag der Tour. Im kommenden Jahr werde ich in Tradition der Reisen der Landeszentrale für politische Bildung eine Aufbau-Bildungsreise nach Israel durchführen. Im Zeitraum der Herbstferien (vom 12.-24.10.2026) soll diese 8tägige Reise stattfinden. Erste Terminabsprachen habe ich dazu schon getroffen und nun geht es an die Fixierung der Flüge. Also “nächstes Jahr in Jerusalem” ist wieder fest im Blick.

Nachfolgend die Pressemitteilung der Thüringer Staatskanzlei zu unser Reise:

Ministerpräsident Mario Voigt: Delegationsreise nach Israel legt Grundstein für vertiefte Zusammenarbeit

Ministerpräsident Mario Voigt zieht eine positive Bilanz seiner fünftägigen Delegationsreise nach Israel. Vom 9. bis 13. November besuchte der Regierungschef gemeinsam mit einer 40-köpfigen Delegation aus Wirtschaft und Wissenschaft das Land, um bestehende Beziehungen zu vertiefen und neue Zusammenarbeiten anzubahnen.

„Die Reise war zum richtigen Zeitpunkt und hat konkrete Ergebnisse gebracht”, so Voigt. „Gerade in schwierigen Zeiten ist es wichtig, Verbundenheit zu zeigen und gemeinsam anzupacken. Israel hat uns mit offenen Armen empfangen, und es gibt eine große Dankbarkeit für unser Kommen.”

Die Reise stand unter drei Schwerpunkten: Wirtschaft und Wissenschaft, Bildung sowie Kultur und Erinnerungsarbeit.

Wirtschaft und Wissenschaft – Von der Gründernation lernen

Beim Gespräch mit dem israelischen Wirtschaftsminister Nir Barkat hat Ministerpräsident Voigt vereinbart, dass die Investorentage Thüringen im kommenden Jahr unter dem Schwerpunkt Israel stehen sollen. Bereits im Januar wird eine israelische Wirtschaftsdelegation nach Deutschland reisen, um Möglichkeiten der Zusammenarbeit auszuloten.

Zwischen israelischen Unternehmen und Thüringer Forschungseinrichtungen wurden Vereinbarungen geschlossen: Das Thüringische Institut für Textil- und Kunststoff-Forschung (TITK) in Greiz hat mit dem israelischen Startup Re-fresh global eine Zusammenarbeit im Bereich Textilinnovation und Kreislaufwirtschaft geschlossen.

Ein weiterer Höhepunkt war die Vertragsunterzeichnung zwischen der GFE Schmalkalden und dem israelischen Hochtechnologieunternehmen Acubez aus Ashdod. Die Partnerschaft zielt auf die Entwicklung wegweisender Lösungen im Bereich der Automatisierung von Unternehmensprozessen. „Wir wollen in Schmalkalden die Fabrik der Zukunft zusammen mit unseren israelischen Partnern entwickeln und damit bei der Frage von Fachkräfteknappheit eine Antwort geben”, so Voigt.

„Von der Gründernation Israel können wir lernen, wie schnell Ideen zu Erzeugnissen und neuen Verfahren werden”, erklärte Voigt.

Bildung und Austausch – Junge Menschen zusammenbringen

Mit dem israelischen Bildungsminister führte die Delegation vertiefte Gespräche über den deutsch-israelischen Jugendaustausch. Ministerpräsident Voigt zeigte sich erfreut über die Verständigung, im Bereich von Schülern, Studenten und jungen Menschen beispielsweise in der dualen Ausbildung Pilotprojekte zu starten. Künftig werden israelische Jugendliche nach Thüringen kommen und Thüringer nach Israel reisen. Auf israelischer Seite besteht großes Interesse daran, junge Menschen zusammenzubringen, damit sie Perspektiven austauschen und Freundschaften schließen können.

Weitere vereinbarte Punkte sind:

*          Thüringen bringt seine Erfahrungen mit der dualen Ausbildung ein

*          Vernetzung von Fachleuten beider Länder im Hochschulbereich

*          Eine Einladung zu einer der wichtigsten Fachtagungen des Landes zum Thema Künstliche Intelligenz

Ergänzend zu den Bildungsvorhaben wurden Zusammenarbeiten bei den deutsch-israelischen Kulturtagen verabredet. Thüringen verfügt bereits über drei Kulturfestivals, die Musiker beider Länder zusammenbringen. Diese Begegnungen werden nun auch im Schul- und Hochschulbereich ausgebaut.

Erinnerungsarbeit – Menschlichkeit bewahren

Bewegende Höhepunkte der Reise waren die Besuche der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem, des Platzes der Geiseln sowie ein Gespräch mit dem Buchenwald-Überlebenden Naftali Fürst, der den Thüringer Verdienstorden trägt.

„Der Besuch in Yad Vashem hat uns alle sehr berührt”, sagte Voigt. „Der Satz ‚Sei Mensch, verlier nie das Menschliche aus dem Blick’ ist dort spürbar und sichtbar. Mit Buchenwald erinnern wir daran, wie schnell Menschlichkeit verloren gehen und gefährdet sein kann.”

Besondere Verbindung zwischen Thüringen und Israel

„Es gibt eine besondere Beziehung zwischen Deutschland und Israel und auch zwischen Thüringen und Israel”, betonte Voigt. „Die älteste Synagoge in Mitteleuropa steht in Thüringen. Die Unterstützung des Staates Israel ist deutsche Staatsräson. Israel ist die einzige Demokratie im Nahen Osten und uns an Werten eng verbunden.”

„Dialog und Miteinander bedeuten, Dinge gemeinsam anpacken zu können und auch unter Freunden seine Meinung zu sagen”, fasste Voigt zusammen. „Wenn man das freundschaftlich tut, kann man viel erreichen. Diese Reise war ein wichtiger Schritt – nicht nur zurückzublicken, sondern nach vorne zu definieren, was man gemeinsam ermöglichen kann.”

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