Trauriger Schatten zu Chanukka

Es hätte eine fröhliche und nach zwei Jahren auch wieder etwas unbeschwerte Chanukka-Feier zum Entzünden der ersten Kerze am Chanukka-Leuchter vor dem Erfurter Rathaus werden sollen. Aber die Reden waren überschattet vom Entsetzen und der Bestürzung über den antisemitischen Anschlag in Sydney. In Norwegen habe ich die schlimmen Nachrichten aus Australien gehört.

Schmerzhaft hat die Welt wieder vor Augen geführt bekommen, wohin Antisemitismus führt. Der Terroranschlag zu Yom Kippur 2025 in Manchester und ebenso der antisemitische Doppelmord in Washington im Mai waren bereits gezielte Angriffe auf jüdisches Leben. Mir ist völlig unbegreiflich und ich bin empört darüber, dass vor diesem Hintergrund linke, rechte und muslimisch geprägte Antisemiten nahezu täglich weltweit ihrem Hass auf Juden freien Lauf lassen.

In Erfurt waren gestern Abend rund 100 Menschen vor dem Erfurter Rathaus beim Entzünden des ersten Lichts dabei. Ich danke diesen Menschen ausdrücklich für ihr Zeichen der Solidarität. Chanukka wird in diesem Jahr im Erfurter Kaisersaal am kommenden Samstag wieder auch im Zeichen des Gedenkens an jüdische Opfer stehen. Ich finde die Entscheidung der jüdischen Landesgemeinde richtig, dass die Feier nicht abgesagt wird.

MDR-Thüringen Journal    

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