Kriegsende und Befreiung

Prof. Reinhard Schramm, Vorsitzender der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen, bei seinem Grußwort
Heute vor 70 Jahren endete der 2. Weltkrieg und in ganz Europa ist dies auch der Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus. Auf dem Erfurter Hauptfriedhof gedachten heute viele Menschen dieses Datums. Befremdlich finde ich, dass in den letzten Tagen mehr die Einordung und Bezeichnung des Tages öffentlich diskutiert wurde, als dass dieses Tages gedacht wurde. In den Grußworten heute auf dem Hauptfriedhof war dies glücklicherweise nicht das dominierende Thema. Wie in den letzten Jahren auch, habe ich  die CDU-Stadtratsfraktion vertreten. Im Thüringer Landtag und in vielen anderen Landesparlamenten wurde um den 8. Mai intensiv diskutiert. Ein bundesweiter Gedenktag, wie ihn in Thüringen Linke, SPD und Grüne fordern wird es wohl nicht. Die Mehrheit der Bundesländer sieht dies anders. Ich finde es wichtig, dass über den 8. Mai 1945 gesprochen wird, insbesondere mit der jungen Generation. Es ist erschreckend, wie viele Schülerinnen und Schüler mit diesem Datum nichts anfangen können. Mitte April wurden Thüringen, Buchenwald und auch Erfurt von US-Truppen befreit. Drei Wochen später, nachdem die sowjetischen Truppen Berlin befreit hatten, war erst der Krieg mit seinem unendlichen Leid zu Ende. Wir haben heute der vielen Millionen Opfer gedacht. Aber wir dürfen uns dabei auch über die Befreiung vom Nationalsozialismus freuen.

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