Einmal im Jahr lädt der Ministerpräsident zum interkulturellen Empfang ein. Der Einladung von Mario Voigt in das Haus Dacheröden folgten heute über 100 Vertreterinnen und Vertreter der verschiedenen Religionsgemeinschaften in Thüringen. Das Treffen diente der interkulturellen Begegnung und dem Austausch zwischen Landesregierung, Vertretern der in Thüringen beheimateten islamischen Religionsgemeinden, Repräsentanten der Kirchen und der jüdischen Landesgemeinde sowie der Thüringer Zivilgesellschaft.
Bei der Begrüßung erklärte Mario Voigt, wie wichtig ihm der Dialog und der gegenseitige Respekt sei. In Thüringen gibt es rund eine halbe Million Christen, 30.000 – 40.000 Muslime, 1.000 Jesiden und rund 700 Juden – um nur die großen Religionsgemeinschaften aufzuzählen. Rund 1,4 Millionen Thüringerinnen und Thüringer fühlen sich aber keiner Religion zugehörig. Insofern ist es durchaus richtig hin und wieder auf das verbindende von Religionen hinzuweisen und dies hat Mario Voigt getan.
In einem Impulsvortrag betonte die Politologin und Publizistin Saba-Nur Cheema, dass die Religionen grundsätzlich zu einem friedfertigen Miteinander aufrufen und Hass, Hetze und Gewalt deshalb keinen Platz finden dürfen. Saba-Nur Cheema entwickelte Projekte und Methoden für die historisch-politische Bildung. Schwerpunkte ihrer Arbeit sind Antisemitismus und Islamfeindlichkeit. Der christlich-jüdische Dialog funktioniert gut, ebenso wie der christlich-muslimische Dialog in Deutschland funktioniert. Ausgesprochen schwierig ist der Jüdisch-muslimische Dialog immer gewesen, aber nach dem 7. Oktober nahezu vollständig zum erliegen gekommen. Cheema warb eindringlich, diesen Dialog wieder aufzunehmen.
Nach dem offiziellen Programm gab es viel Raum für die individuellen Gespräche. ich bin dankbar, dass ich daraus etliche Impulse für meine neue Aufgabe als Beauftragter mitnehmen konnte.