„Jeder hat das Recht auf seine eigene Meinung, aber er hat keinen Anspruch darauf, dass andere sie teilen.“
Dieses Zital von Manfred Rommel habe ich in den letzten Jahren häufiger in politischen Diskussionen genutzt. Dies gilt insbesondere dann, wenn ich anderer Meinung bin aber die Position des jeweiligen Gesprächspartners respektiere. Ich muss mir dessen Position nicht zueigen machen, aber das Recht der freien Meinungsäußerung gilt für jeden. Anders herum erwarte ich dies allerdings genauso.
In den letzten Tagen haben zahlreiche Künstlerinnen und Künstler einen offenen Brief unter dem Titel „Lassen Sie Gaza nicht sterben, Herr Merz“ unterzeichnet. Ich halte den Inhalt dieses Briefes für stark verkürzt und einseitig. Gemeinsam mit dem Leiter der Jüdisch-Israelischen Kulturtage, Johannes Gräßer und der Vorsitzenden des Fördervereins für Jüdisch-Israelische Kultur in Thüringen, Dorothea Marx habe ich deshalb heute als Beuftragter der Landesregierung für jüdisches Leben in Thüringen und die Bekämpfung des Antisemitismus an die Schauspielerin Sandra Hüller sowie die Musiker Clueso und Yvonne Catterfeld einen offenen Brief geschrieben. Wir haben in diesem Brief einige uns beschäftigende Fragen aufgeworfen und die drei Thüringer Künstlerinnen und Künstler zu einem Gespräch eingeladen. Dabei geht es uns nicht um Belehrungen sondern darum, eine Sensibilität für das Thema zu schaffen.