Osaka und Okinawa Vor vier Jahren, bei der EXPO in Dubai, habe ich mit meinem Sohn Jonas den Plan geschmiedet, auch zur nächsten EXPO nach Osaka zu reisen.
Uns hatte es damals in Dubai sehr gut gefallen und wir wollten gerne erfahren, wie die Japaner die EXPO präsentieren. Der Plan wurde im letzten Jahr konkreter und schließlich haben wir uns entschieden, gleich den Sommerurlaub dran zu hängen.
Um es gleich vorab zu sagen, drei Wochen in Japan reichen noch lange nicht, um dieses wunderbare Land kennenzulernen. Ich glaube, dass da durchaus noch Luft für weitere Besuche bleibt. Die Geschichte unserer Japan-Reise ist sehr lang geworden und hier fehlt der Platz und die Zeit um sie in ganzer Länge zu erzählen. Aber dafür habe ich auf meinem Flickr-Account rund 2.400 Fotos abgespeichert und zudem auf Facebook täglich berichtet. Deshalb werde ich hier nur einige der besuchten Stationen aufzählen und den einen oder anderen Tip für eine Reise ins Land der aufgehenden Sonne geben.
Geflogen sind wir von Berlin nach Helsinki und dann nach Osaka und zurück Tokio-Helsinki-Berlin. Über Helsinki gibt es jeweils Nachtflüge und die sind eigentlich am besten geeignet, um dem Jetlag aus dem Weg zu gehen. Dieser stellt sich eher auf dem Hinweg ein – Japan liegt zeitlich 7 Stunden vorraus.
In Osaka haben wir uns nach der Ankunft zunächst mit dem Verkehrssystem beschäftigt. Japan hat ein gutes Nah- und Fernverkehrssytem. Extrem pünktlich und sicher. Über 1000 Shinkansen Schnellzüge (Bulet Train) fahren mit Geschwindigkeite von über 300 km/h durchs Land.
Für den Fernverkehr hatten wir ein Ein-Wochen-Ticket im Netz gebucht und in diese Zeit haben wir die ganzen längeren Touren gepackt. Die 50.000 Yen (285 Euro) haben sich schnell rentiert. Allein die Strecke Hiroshima – Tokio würde über 100 Euro kosten. Da wir allein sieben Shinkansen-Touren gemacht haben, war dies eine gute Investition. Für den Nahverkehr gibt es verschiedene Kartensysteme. Wir haben das ICOCA genutzt (in Tokio ist die SUICA verbreiteter). Darauf lädt man verschieden Summen und bezahlt damit in Bussen, Bahnen, U-Bahn und auch etlichen Automaten und Geschäften. Bargelb benötigt man in Japan trotzdem regelmäßig. Viele Geschäfte und Restaurants nehmen keine Kreditkarten und selbst Geldwechselautomaten sind nicht überall zu finden.
In Osaka stand die ersten vier Tage die EXPO auf dem Programm. Kompakter, als in Dubai und auf einer Insel angeordnet waren es trotzdem so viele Ausstellerländer, dass man dafür mindestens drei Besuchtstage einplanen sollte. Viele der Pavilions hatten lange Wartezeiten und bei etlichen muss man die Besuchszeiten vorher auch online buchen. Obwohl die Besucherzahlen (noch) nicht aus Höchstniveau lagen, gab es schon beim Einlass rund 45 Minuten Wartezeiten. Bei 35 Grad war es gut, dass die Veranstalter kostenlose Sonneschirme austeilten. Wir fanden die EXPO sehr gelungen und waren jeweils bis zum Abend auf dem Gelände. Eine Lasershow und ein Feuerwerk beedneten jeweils die EXPO-Tage. Osaka konnten wir uns dann am vierten Tag anschauen.
Von Osaka ging es mit dem Flugzeug nach Okinawa. Die Insel rund 200 km südlich von von der Hauptinsel ist das Hawai Japans. Dorthin reisen die Japaner in den Urlaub und auf Hochzeitsreise. Eigentlich wollten wir dort für drei Tage einen Mietwagen nehmen. Aber den haben wir nicht bekommen – die einzige “Panne” auf unserer Japan-Reise. Ich hatte keinen internationalen Führerschein und auch keine beglaubigte japanische Übersetzung meines Führerscheins dabei. Wir haben daher auch auf Okinawa den Nahverkehr – in dem Fall Bus genutzt. Das kostete etwas mehr Zeit, aber wir haben dafür auf den Inselrundfahrten mehr gesehen. Highlight waren eine Helicopterflug und das Schnorcheln im türkisfarbenene Wasser.
Okinawa ist sehr geprägt von den Amerikanern, weil dort immernoch eine große Militärbasis ist. Zugleich ist die Insel aber im Norden auch ländlich geprägt. Wir haben unter anderem ein Museumsdorf besucht. Nachhaltig in Erinnerung geblieben ist auch die Sake-Verkostung. Okinawa ist eine wunderbare Inselgruppe, auf der übrigens die Menschen mit der weltweit höchsten Lebenserwartung leben. Das hat neben der gesunden Ernährung und dem medizinischen System vor allem damit zu tun, dass die Menschen dort bis ins hohe Alter zu tun haben und sich Aufgaben suchen. In ganz Japan ist dies übrigens zu sehen, dass ganz viele ältere Menschen im Nahverkehr oder im öffentlichen Leben noch arbeiten. Möglicherweise hat dies mit niedrigen Reten zu tun. Wahrscheinlich aber auch mit dem Gefühl “gebraucht zu werden”. Als Generationenbeauftrater habe ich vor zehn Jahren dazu regelmäßig Vorträge gehalten.