Den Gedankenaustausch und das einander zuhören, halte ich generell für richtig. Auch bei unterschiedlichen Positionen halte ich es mit dem Motto: Jeder hat das Recht auf seine eigene Meinung, aber er hat kein Recht darauf, dass ich sie teile. Zu der eigenen Meinung gehört, dass man sie aussprechen kann und Widerspruch aushält. Dieses Prinzip gilt in der Politik, als auch im interreligiösen Dialog.
In Thüringen gibt es schon seit vielen Jahren die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit (GCJZ), in der sich Menschen engagieren die Juden, Katholiken und evangelische Christen sind. Vor einigen Wochen wurde ein neuer Vorstand gewählt. Herzlichen Glückwunsch und auf eine gute Zusammenarbeit! Heute Abend war ich zu einem Vortrag über meine neue Aufgabe als Beauftragter und den zunehmenden Antisemitismus in unserer Gesellschaft in das Landeskirchenamt der EKM eingeladen. Bei der anschließenden Diskussion waren wir uns einig, dass verstärkte Bildung und Sensibilisierung bei Kindern und Jugendlichen notwendig ist. In dieser Woche habe ich dazu gleich zwei gut Projekte kennenlernen können, die bereits im Kindergarten- und Grundschulalter ansetzen. Gemeinsam müssen wir diese gelungenen Beispiele benennen und dafür sorgen, dass sie auch genutzt werden. Ich bin froh, dass die Vertreterinnen und Vertreter der katholischen und evangelischen Kirche da als Partner an der Seite der Jüdischen Landesgemeinde stehen.