Mein Aufgabengebiet als Landesbeauftragter sehe ich auch darin Informationen zu vermitteln. Bildungsdefizite und Vorurteile zum Thema Antisemitismus und zum Staat Israel sind leider überall in unserer Gesellschaft anzutreffen. Ich freue mich über jede Initiative, die dagegen angeht und deshalb war ich heute auch gerne zu Gast zu einem Vortrag “Jüdisches Leben und Antisemitismus in Thüringen” beim Piuskolleg des Priesterseminars Erfurt.
Das Priesterseminar ist nur wenige hundert Meter von meiner Wohnung entfernt und trotzdem war ich heute das erste Mal dort. Bevor wir in die Diskussion eingestiegen sind habe ich deshalb von den Studenten eine exklusive Hausführung bekommen – immerhin hat im Priesterseminar im September 2011 auch Papst Benedikt XVI übernachtet.
Die Geschichte der Staatsgründung Israels habe ich an den Anfang meines Vortrags gestellt – das Alte Testament und das jüdische Leben vor 3.000 Jahren konnte ich überspringen, weil da die meisten meiner Zuhörer Experten sind. Die Geschichte des Antisemitismus reicht allerdings in Europa und auch in Thüringen einige Jahrhunderte zurück und so richtig ist der Antisemitismus auch nach dem Holocaust nicht aus den Köpfen der Menschen verschwunden. Vielen Dank daher für das Interesse am Thema und das aufmerksame zuhören. Ich freue mich darüber, dass es junge Menschen gibt, die sich informieren und dann eine Meinung bilden. Das ist leider nicht immer selbstverständlich.