Unter dem Deckmantel des Friedens: Antisemitische Hetze in Erfurt

CDU-Fraktion fordert klare Distanzierung der Linken vom „Friedensbündnis“

Am Wochenende haben in Erfurt rund 50 bis 70 sogenannte Palästina-Sympathisanten demonstriert – unter ihnen Vertreter der MLPD, der Antifa und verschiedener linker Gruppierungen. Unter dem Deckmantel einer vermeintlichen Friedensbewegung zeigte sich dabei ein erschreckend offener Antisemitismus und Hass auf Israel.

Die CDU-Fraktion im Erfurter Stadtrat verurteilt diese Veranstaltung scharf.

„Unter dem Namen Friedensbündnis offenbart sich dort ein knallharter Antisemitismus und Antizionismus. Wer die Vernichtung Israels direkt oder indirekt fordert und antisemitische Lieder singt, hat mit Frieden nichts zu tun“, erklärt der Stadtrat Michael Panse.

Während auf der Kundgebung von „Völkermord in Gaza“ gesprochen und der „Kampf gegen den Zionismus“ gefordert wurde, wurde gleichzeitig ein Lied mit folgenden Zeilen beklatscht: „Und wir haben Steine geworfen auf Soldaten und Polizisten und wir haben Raketen abgefeuert auf unsere Feinde. Und die ganze Welt kennt unseren Kampf. Es lebe, lebe, lebe Palästina! Kampf den Zionismus.“

„Solche Texte sind keine politische Meinungsäußerung, sondern blanker Hass. Ich habe die Polizei gebeten zu prüfen, ob der Auftritt strafrechtlich relevant war. Als CDU-Fraktion fordern wir deshalb nun klare Haltung von Frau Karola Stange, Vorsitzende der Linksfraktion im Erfurter Stadtrat und Steffen Kachel als Vorsitzender der Linken Erfurt, die als politische Partei Teil des sogenannten Friedensbündnisses sind! Wir erwarten eine eindeutige und unmissverständliche Distanzierung von dieser Veranstaltung und ihren Inhalten. Wer sich wirklich für Frieden einsetzt, darf sich nicht an der Seite von Antisemiten und Israelhassern zeigen“, so Panse abschließend.

Ein gebrauchter Abend…

Die Fans und auch die Mannschaft hatten sich den gestrigen Pokalabend zweifellos ganz anders vorgestellt. Am deutlichsten wurde dies bei der Verlosung der Gewinner des VIP-Tipspiels. Dabei können die Mitwirkenden vor dem Spiel mit einem Betrag von 5 Euro (zugunsten des Nachwuchses) auf das Spielergebnis wetten. Dabei gibt es genau sechs Möglichkeiten von einem 3:0 nis zu einem 0:3 nach Spielsätzen. Als der Gewinner des Abends nach dem Spiel gezogen werden sollte, war die Kiste leer. Keiner hatte mit einem 0:3 gerechnet.

Gefreut haben wir uns über den Besuch der Justizministerin Beate Meißner. Sie überbrachte einen Lottomittelscheck für unsere Busreparatur und hielt vor dem Spiel ein Grußwort. Danke für die Unterstützung! Damit war die gute Laune aber auch schon aufgebraucht. Das Spiel wurde unerfreulich kurz und leider auch klar.

Nachfolgend der Spielbericht:

Schneller als erwartet und erhofft, war das Pokal-Achtelfinale für Schwarz-Weiß Erfurt beendet. Nach 71 Spielminuten hieß es 0:3 (-18, -24, -16) gegen den USC Münster.

Den Gegner stressen, in der Annahme mit eigenen Aufschlägen „Out of System“ bringen, war der Plan von Schwarz-Weiß Erfurt, um zum Erfolg zu kommen. „Das ist uns nicht gelungen“, benannte Co-Trainerin Rebekka Schneider den Hauptfakt, weshalb es ein enttäuschender Abend aus Erfurter Sicht. Aus einer stabilen, fast überragenden Annahme (64% positive Annahmen)zogen die Gäste souverän ihr Angriffsspiel auf, was Erfurts Block/Feldabwehr oftmals „alt“ aussehen ließ.

Im ersten Satz enteilten die Gäste dadurch entscheidend von 12:8 auf 17:8 davon, Isabel Martin machte den Satz per Angriff zum 25:18 zu. Erfurt hatte sich zwar etwas gefangen, aber zu spät.

Satz zwei drohte ebenfalls früh entschieden zu werden (7:12), doch kämpften sich die Gastgeberinnen zurück (15:14) und blieben auf Augenhöhe bis zum 23:23. Mit dem siebten Blockpunkt im zweiten Satz zum 25:23 hatten die nervenstärkeren USC-Damen wieder das bessere Ende für sich.

Erfurt hatte den möglichen Kipppunkt verpasst und krampfte sich auch durch den dritten Satz. Der ging dann auch deutlich mit 25:16 an Münster, die verdient ins Viertelfinale einzogen. Erfurt hat enttäuscht, wird dies entsprechend auswerten, muss sich aber auch schnell wieder auf den Ligabetrieb konzentrieren. Und da geht es am kommenden Freitag zum Meister nach Schwerin. (St.S.)

Jubiläumsfeiern

Gestern und heute gab es zwei Jubiläen zu feiern. Der Stadtfeuerwehrverband Erfurt e.V. feierte sein 35jähriges Bestehen. Im Festsaal des Rathauses versammelten sich dazu viele Gäste aus der Politik um ihre Glückwünsche zu übermitteln. Die Feuerwehr im Allgemeinen und die FFW im Besonderen haben eine gute Lobby im Erfurter Stadtrat, weil sie eine gute Arbeit leisten. Ich habe gerne für die CDU Stadtratsfraktion gratuliert und auch mit Stolz die Ehrennadel des Thüringer Feuerwehrverbandes getragen, die mir vor zwei Jahren verliehen wurde.

Die BürgerStiftung Erfurt ist etwas jünger – das 20jährige Jubiläum wurde heute vormittag gefeiert. Ich finde es beeindruckend wie viele Erfurterinnen und Erfurter sich so sehr für das Gemeinwesen in der Landeshauptstadt engagieren. Ein großes Dankeschön allen aktiven Spenderinnen und Spendern! 

Gemeinsame Stellungnahme zur geplanten „Gedenkveranstaltung für die Opfer von Gaza“ am 8. November 2025 in Erfurt

Die Deutsch-Israelische Gesellschaft Erfurt (DIG Erfurt) und die Jüdische Landesgemeinde Thüringen nehmen mit tiefer Irritation und Betroffenheit die Ankündigung einer sogenannten „Gedenkveranstaltung für die Opfer von Gaza“ am 8. November 2025 in Erfurt zur Kenntnis. Beide Institutionen distanzierten sich ausdrücklich von Inhalt, Terminwahl und Intention dieser Veranstaltung. Sie appellieren an die Veranstalterinnen und Veranstalter, das Datum und die Ausrichtung der Kundgebung zu überdenken, den Dialog mit der jüdischen Gemeinschaft zu suchen und künftig sensibler mit Sprache, Symbolik und Verantwortung umzugehen.

Der Vorsitzende der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen, Prof. Dr. Reinhard Schramm, erklärt:

„Diese Veranstaltung am Schabbat und am Vorabend des 9. November – des Gedenktages an die Reichspogromnacht von 1938 – ist eine grobe Missachtung jüdischer Sensibilitäten. Der 9. November steht für den Beginn der systematischen Verfolgung und Ermordung jüdischer Menschen in ganz Europa Eine Kundgebung, die Israel politisch anklagt und den Begriff ‚Völkermord‘ benutzt, ist zu diesem Zeitpunkt nicht nur unsensibel, sondern schlicht geschmacklos. Sie trifft die jüdische Gemeinschaft ins Herz.“

Die Wahl des Datums ist kein Zufall, sondern eine Provokation. Sie legt nahe, dass historische Verantwortung und die Bedeutung des Pogromgedenkens missverstanden oder bewusst ignoriert werden. Der Tag, an dem an die Zerstörung jüdischen Lebens in Deutschland erinnert wird, darf nicht für eine politisch einseitige Demonstration gegen den jüdischen Staat instrumentalisiert werden.

Der Vorsitzende der DIG Erfurt, Matthias Tarwitz, ergänzt:
„Echtes Gedenken verlangt Empathie, Differenzierung und historische Verantwortung. Eine Veranstaltung, die Opfer des Hamas-Terrors und getötete palästinensische Kämpfer unterschiedslos nebeneinanderstellt, betreibt keine Friedensarbeit, sondern relativiert Verbrechen. Wer israelische Selbstverteidigung als Völkermord bezeichnet, übernimmt die Propaganda der Hamas und trägt zur Verrohung der Debatte bei.“

Am 7. Oktober 2023 verübte die Terrororganisation Hamas ein beispielloses Massaker an israelischen Zivilisten. Über 1.200 Menschen wurden ermordet, hunderte als Geiseln verschleppt. Seitdem nutzt die Hamas die eigene Zivilbevölkerung als Schutzschild und missbraucht Krankenhäuser, Schulen und Moscheen für militärische Zwecke. Diese Verbrechen sind die Ursache des Leids im Gazastreifen. Wer diese Realität ausblendet und Israel als alleinigen Täter darstellt, verfälscht die Fakten und betreibt eine Täter-Opfer-Umkehr, die Antisemitismus Vorschub leistet.

Auch der Antisemitismusbeauftragte des Landes Thüringen, Michael Panse, übt scharfe Kritik an der geplanten Veranstaltung:

„Unabhängig davon, dass nicht ersichtlich ist, für was da eigentlich demonstriert werden soll, halte ich das Datum für bewusst und provozierend gewählt. Die Form des Gedenkens klingt ehrenhaft, ist es aber nicht. Wenn die Veranstalter die Namen ermordeter Israelis gemeinsam mit getöteten Menschen in Gaza verlesen wollen, verkennen sie den entscheidenden Punkt: Unter den Toten in Gaza sind viele Hamas-Terroristen, die Täter des 7. Oktober. Diese Gleichsetzung ist der eigentliche Skandal dieser Veranstaltung.“

Die DIG Erfurt und die Jüdische Landesgemeinde Thüringen teilen diese Einschätzung ausdrücklich. Eine Veranstaltung, die bewusst das Leid aller Beteiligten nivelliert, führt nicht zu Verständigung, sondern zu Spaltung. Sie schwächt den gesellschaftlichen Zusammenhalt und verschärft das Klima gegen Jüdinnen und Juden in Deutschland.

Israel verteidigt sich gegen eine Terrororganisation, die in ihrer Charta die Vernichtung des jüdischen Staates fordert. Diese historische und moralische Tatsache darf in keiner Diskussion relativiert oder verschwiegen werden. Die Verwendung des Begriffs „Völkermord“ in diesem Zusammenhang ist sachlich falsch und eine gefährliche Relativierung des Holocausts.
Matthias Tarwitz betont abschließend:

„Wer Frieden will, darf nicht durch falsche Gleichsetzungen neue Gräben schaffen. Unsere Solidarität gilt den Opfern des Terrors, dem Staat Israel und dem jüdischen Leben in Deutschland. Gerade in Zeiten zunehmenden Antisemitismus braucht es Klarheit, nicht Verharmlosung.“

Israel 2025 – Tel Aviv, Jerusalem und En Bokek

Es hat mir gefehlt und ich hatte große Sehnsucht, wieder einmal nach Israel zu reisen. Nachdem im letzten Oktober die Reise der LZT abgesagt werden musste, ist es nun schon wieder eineinhalb Jahre her, dass ich in Israel war. Es wurde also höchste Zeit…

Die nunmehr 21. Reise ins Heilige Land erlebte ich gemeinsam mit meinem ältesten Sohn Maximilian. Er war bereits vor sechs Jahren einmal mit in Israel und hatte ebenfalls große Lust mal wieder zusammen mit seinem Papa zu reisen. Die Reise vom 28. Oktober bis 4. November haben wir im Sommer geplant und gebucht. Zu dem Zeitpunkt war noch nicht klar ob, wann und wie die Geiseln an Israel zurückgegeben werden und insofern war auch noch völlig offen, wie intensiv derzeit im Gaza Streifen noch gekämpft wird.

Nach dem vorläufigen Waffenstillstand hat sich nun aber die Situation so entspannt, dass tatsächlich inzwischen wieder etliche Reisegruppen in Israel zu sehen sind. Diese kommen überwiegend aus Südamerika und Osteuropa, aber auch aus Asien und den USA. Zurückhaltender sind noch die Deutschen, aber zumindest zwei Politikerdelegationen haben wir getroffen.

Wir haben in der einen Woche Zeit für drei Tage Tel Aviv, zwei Tage Jerusalem und zwei Tage En Bokek am Toten Meer gehabt. Auf über 600 Fotos habe ich meine Eindrücke festgehalten – insofern beschränke ich mich hier darauf zu schreiben, was anders war als sonst. In Tel Aviv waren wir gleich am ersten Abend auf dem Platz der Geiseln. Immernoch fehlen 6 Geiseln, obwohl die Rückführung fest vereinbart war. Auf dem Platz sind viele künstlerische Instalationen zu sehen und zumindest tagsüber sind auch immer Angehörige der Geiseln da.

In Tel Aviv hatten wir einen ganzen Abend Zeit, um uns mit Arye Shalicar auszutauschen. Vor einigen Wochen war er erst in Erfurt, aber da hatten wir zu wenig Zeit um miteinander ausführlich zu reden. Ich bin dankbar, dass er sich seit so vielen Jahren so stabil engagiert und seine Worte in Deutschalnd gehört und gelesen werden.

Mit dem Mietwagen ging es von Tel Aviv und dem Hotel Savoy nach Jerusalem in das Hotel Olive Tree – immer wieder bin ich gerne dort, weil es nah bei der Altstadt liegt und ich inzwischen sehr viele schöne Erinnerungen damit verbinde. In Jerusalem habe ich natürlich meinen Freund den Granatapfelmann Rimon am Damaskustor getroffen. Wir waren ziemlich beeindruckt von den Ausstellungen im Israel Museum, hatten einen tollen Abend mit wunderbaren Essen mit meiner langjährigen Freundin Daniela Epstein und ein gutes Gespräch mit dem Leiter der KAS in Israel Dr. Michael Rimmel.

Sehr schön verlief auch der Reformationstag – zumindest in weiten Teilen. neben der Altstadt und dem Tempelberg, war ich in der Dormitio Abtei zu Gast. Abt Nikodemus hatte mich zur Mittagshore und anschließenden Mittagessen mit den Mönchen eingeladen. On Top gab es noch die Gelegenheit vom höchsten Punkt der Altstadt, dem Turm der Dormitio, den 360 Grad Blick zu genießen. Beim anschließenden Gespräch haben wir schon Pläne für die nächste Reise geschmiedet. Überrascht waren wir von der Grabeskirche. Dort ist aktuell eine riesengroße Baustelle. Insofern ist es sogar ganz gut, dass nicht so viele Touristen da sind. In der Altstadt ist uns dann doch eine deutsche Gruppe über den Weg gelaufen. Unter Leitung des Landtagspräsidenten war eine Gruppe von Politikern aus NRW, u.a. auch mit meiner Kollegin der Antisemitismusbeauftragten von NRW Sylvia Löhrmann und dem Vizepräsidenten des Zentralrats der Juden Abraham Lehrer in der Altstadt. Beim Gottesdienst in der Erlöserkirche haben wir uns dann gleich wieder getroffen und ausgetauscht. Allerdings war der Gottesdienst mit der Predigt des Bischofs eher ernüchternd. Die Situation der Christen im Heiligen Land ist schwierig, aber seine Predigt mit dem Völkermord-Vorwurf an Israel sorgt gewiss nicht für Besserung. In einem Beitrag habe ich mir hier in meinem Blog schon den Frust von der Seele geschrieben.

Nach zwei Tagen Jerusalem ging es mit dem Mietwagen ans Tote Meer. Dort haben wir neben der Beach und dem guten Hotel David (inklusive Squash-Spiel) vor allem Masada mal aus einer anderen Sicht erleben können. Sonntag 4 Uhr sind wir von En Bokek über Arad zur Westseite von Masada gefahren. Über die Römer-Rampe haben wir den Felsen erklommen und konnten einen wunderschönen Sonnenaufgang erleben. Zudem war Masada um diese Uhrzeit noch “touristenfrei”. Am Toten Meer waren ohnehin nahezu ausschließlich russisch-sprechende Touristen bzw. Gäste, die die 35 Grad Sonne genutzt haben. Aber aucg für eine Runde Squash haben wir uns Zeit genommen. Zum Schluss der Woche hatten wir dann noch einen Beach-Tag in Tel Aviv.

Ich bin dankbar dafür bei der Reise viele gute Freundinnen und Freunde getroffen zu haben. Danke Daniela, Mireille, Michal, Arye und Rimon für die guten Gespräche. Danke auch Dr. Michael Rimmel und Abt Nikodemus für das Anknüpfen an die bestehenden guten Kontakte. Ich plane bereits unsere Israel-Reise 2026. Aber zuvor geht es nächste Woche noch einmal auf Delegationsreise nach Israel mit unserem Ministerpräsidenten Mario Voigt.

Bilder der Reise

Eine offene Wunde

Unsere Fahrt am Montag, war der bedrückende Teil der Reise. Auf dem Weg nach Tel Aviv haben wir an drei Stellen gestoppt. Das ehemalige Nova-Festivalgelände ist inzwischen ein Memorial, an dem der am 7. Oktober 2023 von den Hamas-Vertrechern ermordeten über 370 jungen Menschen gedacht wird. Jede einzelne Biografie wird dort festgehalten und gibt den Menschen Gelegenheit zur Trauerarbeit. Uns hat dieser Ort, aber auch die beiden folgenden Orte unendlich traurig gemacht. Entlang der Straße 232 (an der viele Menschen ermordet wurden sind wir nach Sderot gefahren. Die dortige Polizeistation war 26 Stunden umkämpft. 40 Terroristen sind in die Stadt eingedrungen und haben 37 Menschen, darunter 11 Polizisten, ermordet. Die Polizeistation, die zwischenzeitlich von den Terroristen eingenommen wurde, wurde vollständig zerstört. Ein Gedenkort wurde an dieser Stelle errichtet.

Im Moschaw Netiv HaAsara war ich bei vielen Israel-Reisen mit unseren Reisegruppe. Die Lage unmittelbar am Gazastreifen, die Informationen über das Iron-Dome-System und das dortige Friedensprojekt Path to peace waren dort jedesmal die Gesprächsthemen. Am 7. Oktober 2023 sind drei Hamas-Terroristen mit Motorschirmen in Netiv HaAsara eingedrungen und ermordeten dor 20 Bewohnerinnen und Bewohner sowie Sicherheitskräfte. Neben den bunten Steinen an der Schutzmauer ist nun ein Gedenkort an die Opfer mit 20 Olivenbäumen. Die Sicherheitskräfte am Eingang haben uns nicht nur in Netiv HaAsara herrein gelassen, sondern sich auch für die Anteilnahme bedankt.

Der 7. Oktober 2023 hat sich sehr tief in das kollektive Gedächtnis der Israelis eingebrand. Bis heute ist es vielen Menschen unverständlich, warum die sich abzeichnenden Aktivitäten der Hamas nicht aufmerksamer verfolgt wurden. Er bleibt eine offene Wunde für die israelische Gesellschaft.

Reformationstag 2025 in Jerusalem

Eigentlich hatte ich mir vorgenommen erst am Ende meiner Israel-Reise zusammenfassend etwas zu schreiben und die Zeit hier einfach für das Land und die Menschen zu nutzen.

Der gestrige Reformationstag ist aber so verlaufen, dass ich meine Gedanken dazu jetzt schon niederschreiben möchte. Als Christ hat man es im Heiligen Land derzeit nicht leicht. Das ist nicht neu, weil seit vielen Jahren die Zahl der Christen stark rückläufig ist. Abt Nikodemus, den ich auch gestern getroffen habe, sagt immer Israel läuft Gefahr ein christliches Disneyland zu werden. Millionen Christen kommen hierher und bestaunen die Heiligen Stätten, aber es gibt kaum noch funktionierende Gemeinden. Zudem, so berichtete es mir Abt Nikodemus, werden Christen zunehmend auch Ziel von Angriffen und Beleidigungen – zumeist durch orthodoxe Juden.

Ich konnte heute bei der Mittagshore in der Dormitio Abtei dabei sein und anschließend mit den Mönchen zu Mittag essen. Gerade am Reformationstag fand ich dies ein schönes Signal.

Beim Gottesdienst in der Erlöserkirche waren am Nachmittag neben Abt Nikodemus auch Vertreter anderer Religionen dabei, u.a. der Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland Abraham Lehrer. Vor der Kirche konnte ich ihn, den Landtagspräsidenten Andre Kuper und die Antisemitismusbeauftragte von NRW Sylvia Löhrmann kurz begrüßen. Sie alle sind mit einer Delegation aus NRW derzeit in Israel und so trafen sich viele Gäste aus Deutschland zum dreisprachigen Gottesdienst (Englisch, Arabisch und Deutsch).

Bischof Sani Ibrahim Azar hielt die Predigt und seine Worte lösten durchaus einen Eklat aus. Er ging in seiner Predigt auch auf Gaza und die Situation der Christen ein – das ist nicht ungewöhnlich in dieser Zeit. Ungewöhnlich ist es jedoch für einen evangelischen Würdenträger in dem Zusammenhang die Frage zu stellen: “Aber wie sieht es mit der Reformation nach zwei Jahren Völkermord aus?”.

Beim Wort “Genocide” stand Abraham Lehrer auf und verlies den Gottesdienst. Ich kann seinen Unmut sehr gut verstehen und halte es ausdrücklich auch als evangelischer Christ für falsch, wenn von einem Bischof am Reformationstag solch eine Aussage kommt. In Deutschland hat die evangelische Kirche dazu eine klare Position – es ist kein Völkermord in Gaza!

Was Bischof Azar mit seiner Predigt bezweckt hat, erschließt sich mir nicht. Die Situation der Chrsisten in der Region stärkt er damit jedenfalls nicht. Auch der anschließende Empfang im Kreuzgang der Erlöserkirche war von der Diskussion über den Eklat noch überlagert. Ich danke ausdrücklich Abraham Lehrer, aber auch der Delegation aus NRW, die klar Position bezogen haben. Ich teile Ihre Kritik!

Artikel Deutschlandfunk

Bilder vom Reformationstag und der Predigt

Begründung für Kürzung der Ortsteilmittel ist inakzeptabel!

Die CDU-Fraktion im Erfurter Stadtrat übt deutliche Kritik an der von Finanzdezernent Steffen Linnert (SPD) getätigten Begründung für die geplanten Kürzungen der Ortsteilmittel. Linnert führt eine angeblich geringe Ausschöpfung der Mittel an. Für die CDU ist das ein durchschaubares Ablenkungsmanöver auf Kosten derjenigen, die sich vor Ort engagieren.

„Die Ortsteilmittel sind das Rückgrat unserer Vereine, Feste und Traditionen. Sie sorgen dafür, dass unsere Ortsteile lebendig bleiben“, sagt Michael Panse, finanzpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion. „Wenn Gelder nicht abfließen, liegt das zumeist daran, dass der kommunale Haushalt zu spät beschlossen wurde und dass interne Anträge nicht zügig bearbeitet werden. In beiden Fällen liegt die Verantwortung dafür bei der Stadtverwaltung, nicht bei den ehrenamtlich tätigen Ortsteilräten.

Dass Herr Linnert nun genau diesen die Schuld in die Schuhe schieben will, stellt die Realität auf den Kopf und ist blanker Hohn.“

Die CDU kritisiert zudem, dass lange zugesagte Investitionen plötzlich zur Verhandlungsmasse werden. „Ob Schulsporthalle in Stotternheim oder andere Projekte: Was schon vor Jahren versprochen wurde, soll jetzt auf einmal nur noch unter fragwürdigen Bedingungen gelten“, sagt Michael Hose, Fraktionsvorsitzender der CDU. „So schafft man kein Vertrauen, so zerstört man es.”

Für die CDU steht fest: Die Ortsteile brauchen verlässliche Unterstützung, keine Kürzungskeule. „Wir kämpfen in den Haushaltsberatungen für die vollständige Rücknahme dieser Kürzungen“, betont Hose. „Die Ehrenamtlichen halten unsere Stadt zusammen. Sie verdienen Respekt, Wertschätzung und die notwendigen Mittel, um ihre Arbeit fortzusetzen.”

Lust auf Israel

Gestern in Oberhof der erste Schnee und 0 Grad – da wächst schon die Sehnsucht nach Sonne und Meer. Heute Abend ein wunderbares Konzert mit Hadar Maoz und Johannes Gräßer – da wächst die Sehnsucht wieder einmal nach Israel zu reisen zusätzlich. Dienstag ist es dann endlich wieder soweit…

Bereits im Frühjahr war Hadar bei uns zur Eröffnung der Jüdisch-israelischen Kulturtage in Erfurt. Das Konzert hat damals für große Begeisterung gesorgt. In der alten Synagoge war heute kein Platz mehr frei und es gab großen Applaus.

Das Konzert (noch an fünf weiteren Orten in Thüringen) fand zwar außerhalb der Kulturtage statt, aber war ein guter Brückenschlag. Überhaupt sind kulturelle Veranstaltungen mit jüdischer Musik und Tanz derzeit das beste Mittel gegen den angewachsenen Antisemitismus in unser Gesellschaft. Auch am Samstag zogen wieder etliche wirre Typen mit Palästinenserfahnen und viel Geschrei durch die Erfurter Innenstadt.

Bilder vom Konzert 

Same procedure as every year…

Auch in diesem Jahr endete das Thüringen-Derby, wie seine Vorgänger. Es gab ein 0:3 für Suhl. Lange ist es her, dass wir ein Spiel gewonnen haben – in Erfurt in der 1. Liga gar nicht und in Suhl nur ein Mal. Die Vorzeichen sind allerdings auch in diesem Jahr nicht besser gewesen. Mit der Verletzung von Lydia im ersten Spiel hatten wir ein zusätzliches Handicap. Zwar konnten wir in dieser Woche mit Alianza Darley eine neue Spielerin verpflichten, aber sie hatte gerade erst wenige Tage Training mit dem Team.

Erfreulich gefüllt war die Halle mit 1.197 Zuschauern. Lediglich im Gästeblock waren noch einige Plätze frei. Die Zuschauer sahen im ersten und dritten Satz ein Spiel, in dem wir gut mithalten konnten, aber jeweils auf der Zielgerade den Anschluss verloren haben. Immerhin gab es gleich mehrere der obligatorischen Wutausbrüche und Beschimpfungen der eigenen Spielerinnen durch den Suhler Trainer. Das ist nicht neu bei ihm, aber zeigt auch immer etwas Nervösität. Kommenden Dienstag geht es für uns in Wiesbaden weiter. Leider werde ich in diesem Jahr nicht live dabei sein können, weil ich zu der Zeit hoffentlich gerade in Tel Aviv gelandet bin.

Nachfolgend unser Spielbericht und einige Bilder und Videos vom Derby:

Alles wie gehabt

Schwarz-Weiß Erfurt verliert auch im 21. Derby gegen den VfB Suhl Lotto Thüringen. Trotz guter Phasen nehmen die Gäste beim 0:3 (-21, -15, -19) verdient drei Punkte mit über den Rennsteig.

Dass es für die Landeshauptstädterinnen schwer werden würde, war den Gastgebern klar. Insofern ging es darum, bestmöglich gegenzuhalten. Das gelang den SWE-Damen gerade in den Sätzen eins und drei über weite Strecken. Dass es nicht zu mehr reichte, war dann doch dem qualitativen Unterschied beider Teams geschuldet.

Erfurt zeigte zu Spielbeginn einen beherzten Auftritt und blieb auf Augenhöhe. Auch die knapp 1200 Zuschauer hatten ihre Freude am Spiel. Bei eigener 18:15-Führung lag der Gewinn des ersten Satzes im Bereich des Möglichen. Doch nach der folgenden Suhler Auszeit erhöhten diese den Aufschlagdruck und Erfurts Annahme bekam Probleme. Bezeichnend, dass ein Aufschlagpunkt von Monika Brancuska zum 21:25 den Satz beendete.

Den Start in den zweiten Durchgang verpassten die Schwarz-Weißen irgendwie und gerieten 2:7 in Rückstand. Das spielte dem VfB in die Karten, deren Angreiferinnen nun fast fehlerfrei ihre Chancen verwandelten. Besonders gegen Diagonalangreiferin Brancuska fand Erfurts Block und Verteidigung kein Mittel. Ein deutliches 15:25 prangte auf der Anzeigetafel.

Doch Erfurt zeigte sich nach der längeren Satzpause unbeeindruckt. Nach einer 2:0-Führung, die die Südthüringerinnen beim 4:4 egalisierten, ging es bis zum 14:14 im Gleichschritt. Dann waren aber die Gäste wieder zwingender in ihren Aktionen am Netz und setzten sich beim 15:20 entscheidend ab. Der erste Matchball beim 19:24 war dann auch gleich das Ende. Suhl durfte mit seinen zahlreich mitgereisten Fans jubeln, während die Gastgeberinnen für sich mitnehmen dürfen, mit den über weite Strecken gezeigten Leistungen gegen andere Kontrahenten mehr Chancen zu haben. Die Möglichkeit, das nachzuweisen, haben die Schwarz-Weiß-Damen bereits am kommenden Dienstag in Wiesbaden. (St.S.)

MDR zum Spiel

Fotos und Videos