Am Samstagabend habe ich mir das Auswärtsspiel unserer Schwarz-Weiss Erfurt Bundesligadamen in Straubing live am Fernseher angesehen. Auch wenn sie zu Beginn bis zum 4:9 etwas zögerlich ins Spiel gekommen sind, habe ich mit zu keinem Zeitpunkt Sorgen um das Ergebnis gemacht. Im sechsten Spiel der Saison – immerhin nach einem Viertel der zu absolvierenden Spiele stehen sie ungeschlagen auf Platz eins. Auch wenn das Pokalspiel gegen den Erstligisten Wiesbaden knapp verloren ging, haben sie gezeigt, was sie drauf haben. Zu Saisonbeginn war ich etwas zurückhaltend mit der Zielstellung, aber jetzt wollen wir den ersten Meistertitel in der neuen 2. Bundesliga Pro!
Nachfolgend der Spielbericht vom Samstag:
„Stau auf der Hinfahrt sorgte dafür, dass die Erfurterinnen etwas wenig Zeit für das Aufwärmprogramm hatten. Es ging sozusagen vom Bus direkt aufs Spielfeld, Zeit zum Füße vertreten, war nicht. Dass die Gäste gleich einem 4:9-Rückstand hinterherlaufen mussten, war deshalb wenig verwunderlich. Doch als Kapitänin Sina Fuchs an ihrer ehemaligen Wirkungsstätte nach dem nächsten Punkt zum Aufschlag ging und eine Serie bis zum 13:9 servierte, waren die Schwarz-Weiß-Damen im Spiel und sollten nun dominant ihre Kreise ziehen. Eine erneute Aufschlagserie ihrer Kapitänin vom 21:16 bis zum 25. Punkt besiegelte den ersten Satzgewinn.
Der Beginn des zweiten Satzes sah erneut die Gastgeberinnen in Führung (3:0), doch Erfurt egalisierte prompt und setzte sich zwischen den beiden technischen Auszeiten entscheidend ab (16:12). Ein ebenso klarer Satzgewinn (25:17), nach Lara Darowskis verwandeltem Angriff, stellte auf eine 2:0-Satzführung. Mateusz Zarczynski hatte im Spielverlauf bereits die Möglichkeit von Spielerwechseln genutzt, um allen Akteurinnen Einsatzzeiten zu verschaffen. So durfte Pia Mohr im dritten Satz gleich auf dem Spielfeld bleiben und sie schwang sich im Angriff mit einer 71-prozentigen Quote auf, es ihrer Annahme/Außen-Partnerin Lara Darowski nachzumachen. Letztere erhielt nach Spielende für ihre in Annahme und Angriff gleichermaßen sehr gute Leistung die MVP-Auszeichnung.
Auch dem dritten Durchgang drückten die Thüringerinnen ihren Stempel auf. Beim 17:11 waren die Messen fast gesungen. NawaRo bäumte sich zwar noch einmal auf und kam beim 22:20 bis auf zwei Punkte heran. Doch die mit viel Selbstbewusstsein auftretenden Erfurterinnen ließen nichts mehr anbrennen, holten sich auch den letzten Satz mit 25:21 und somit ein klares 3:0.
Mit den Punkten 15 bis 17 im Gepäck ging es gutgelaunt als weiterhin ungeschlagener Tabellenführer auf die – diesmal staufreie – Heimreise. Am kommenden Wochenende ist Bayer Leverkusen in Erfurt zu Gast. Diese kommen mit zwei Heimsiegen an diesem Wochenende zu den Schwarz-Weißen und werden der nächste Prüfstein.“ (Stephan Siegl)