Initiativtreffen zur Gründung des Demokratischen Aufbruchs
Heute vor genau 30 Jahren stellte Pfarrer Edelbert Richter am 14. September den Demokratischen Aufbruch vor. Einen Monat später am 13. Oktober fand in der Erfurter Augustinerkirche das Initiativtreffen zur Gründung des Demokratischen Aufbruchs statt. Die Stasi dokumentierte dieses Treffen von 980 Menschen, die auf Veränderungen drängten sehr aufmerksam. Beim Stasiunterlagenbeauftragten gibt es einen dreiseitigen Bericht dazu.
Das lesen dieses Berichts hat mich heute daran erinnert warum und wie ich “politisch” geworden bin. Es finden sich Aussagen darin, die mich in der damaligen Zeit zum Demokratischen Aufbruch gebracht haben. Pfarrer Edelbert Richter sagte damals “im Unterschied zur SED, die sich mit der deutschen Teilung abgefunden habe, er etwas von der deutschen Identität halte”. Von der Wiedervereinigung traute sich damals noch Niemand zu träumen, aber von den neuen Gruppierungen, sagte der DA am deutlichsten voraus, was die Menschen dachten. Der DA strebte Freiheit an.
Ich war in diesen Wochen vor 30 Jahren bei vielen Treffen verschiedener Gruppierungen, beim Demokratischen Aufbruch habe ich mich am ehesten wieder gefunden. Am 7. Oktober 1989 war ich mit meiner damaligen Frau in Prag. Wir hatten Glück und durften zu einem Volleyballturnier, obwohl die Grenze bereits geschlossen war. Wir haben dort lange überlegt, in die Deutsche Botschaft zu gehen und sind am Ende doch zurück gefahren.
Danach wurde ich Mitglied des Demokratischen Aufbruchs, weil ich die friedliche Revolution mit gestalten wollte. Meinen vorläufigen Ausweis und meine Mitgliedskarte zieren die Unterschriften von Rainer Eppelmann und meinem späteren Landtagskollegen und Minister Klaus Zeh. Später wechselte ich mit vielen Mitstreitern (auch Angela Merkel) vom DA zur CDU. Pfarrer Richter ging zur SPD. Mich hat diese Zeit in besonderer Form politisiert und geprägt. Ich denke dankbar daran zurück.