Wenn es nach den Verantwortlichen von Zalando geht, soll in Erfurt in zwei Jahren der größte Kleiderschrank Europas stehen. Für den Logistik-Neubau wurde heute der Grundstein gelegt und die ersten Pfeiler sind schon in den Boden gerammt. Viele Gäste waren zu Zalando ins Gewerbegebiet beim GVZ gekommen. Viele darunter gehörten noch vor nicht allzulanger Zeit zu den Kritikern des Gewerbegebiets und konstatierten jetzt, dass es mit Zalando praktisch ausgebucht ist.
Bevor es an das Grundsteinlegen ging musste aber ersteinmal gewartet werden. Wirtschaftsminister Machnig strapazierte die Geduld und es wurde ihm verziehen (zumindest von den meisten Teilnehmern), immerhin wusste er durch die Schuhliebe seiner Frau nach seinen Worten schon vorher, was Zalando ist. Gelobt wurde heute auch Vieles – unter anderem, dass die Baugenehmigung so schnell ging. Immerhin war innerhalb vor drei Monaten alles da – dies lag aber wohl auch daran, dass seit vielen Jahren alle Bauvorlagen vorbereitet waren. Genau genommen gibt es schon seit mehr als 15 Jahren Planungssicherheit.
Wenn Zalando fertig ist, werden auf den 78.000 qm rund 100 Millionen Euro investiert sein und bis zu 1.000 neue Arbeitsplätze am neuen Standort entstanden sein. Dann wird auch die durchaus spannende Frage beantwortet werden müssen, ob der Arbeitsmarkt in Erfurt ausreichend willige Arbeitskräfte dafür bereit hält. Die Arbeitslosenquote ist inzwischen in Erfurt von ehemals bis zu 20 Prozent auf 9 Prozent gesunken. Allerdings haben wir eine ungebrochen hohe Quote von Hartz IV – Bedarfsgemeinschaften. Das Potential auch für nicht ganz so hochbezahlte Jobs scheint da zu sein, ob es aktiviert werden kann, hängt von zwei Faktoren ab – Entlohnung und Motivation. Ob Zalando über oder knapp unter dem von Herrn Machnig propagierten Mindeslohn zahlt, konnte heute noch keiner beantworten. Ich wünsche dem Unternehmen viel Erfolg am Erfurter Standort.
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