Engagiertes Pladoyer für Familien

Auf Einladung des Katholischen Arbeitskreises der CDU war heute die Autorin Birgit Kelle in Erfurt zu Gast. Im INSA-Haus hielt sie vor rund 50 Gästen ein engaiertes Pladoyer unter dem Titel „Genderwahn und Bildungsideologie. Ist Werteorientierung ein Auslaufmodell?“. Anknüpfend an ihr Buch „Dann mach doch die Bluse zu“, referierte sie zur Familienpolitik. Zu ihren Kritikpunkten gehört, dass die Erwerbstätigkeit von Frauen und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf fälschlicherweise zur Familienpolitik und nicht zur Wirtschaftspolitik gerechnet werden. Die Betroffenen, also die Familien, werden selten gefragt, was sie sich wünschen. Zum Betreuungsgeld wurde beispielsweise zwar viel gefragt, aber nicht die Familien. Stattdessen wurde das Betreuungsgeld diskriditiert – Herd- und Verdummungsprämie war Sprachgebrauch von SPD und Linken. Thüringen ist mit der Tradition von Fröbel das Land des Kindergartens. Aber es war auch schon lange zuvor das Land der Dichter und Denker – jahrhunderte bevor wir eine Diskussion über frühkindliche Bildung begonnen haben. In der Prognosstudie zur Effektivität der 158 familienpolitischen Leistungen in Deutschland wurde die Effektivität daran gemessen, ob die Geburtenzahl und die Zahl der erwerbstätigen Frauen gestiegen seien. Es wurde festgestellt, dass es zuwenig Anreize gäbe, dass Frauen auf den Arbeitsmarkt wechseln. Deutlich wird damit nach den Worten von Birgit Kelle, dass es lediglich um Lobbyarbeit für die Wirtschaft ging und nicht um die Situation von Familien. Auf Unterschiede zu Frankreich wies Kelle hin. Die Frauenerwerbstätigkeitsquote liegt in Deutschland mit 76 Prozent höher, als in Frankreich. In Deutschland gibt es mehr Krippenplätze und in Frankreich dafür mehr Tagesmütter. Vernachlässigt werden in Deutschland Mehrkindfamilien. Ab dem 3. Kind steigt das Armutsrisiko in Deutschland beträchtlich. In Frankreich sind Familien ab dem 3. Kind steuerfrei. Birgit Kelle verwies auch auf die wichtige Bindung von Kleinstkindern zu ihren Müttern. Im Kleinstkindalter ist die Kommunikation mit der Mutter das Wichtigste. Bis zu 500 Blickkontakte mit der Mutter gibt es pro Tag. Eine Kindergartenpflicht hält Kelle vor dem Hintergrund für absurd, auch weil das Grundgesetz die Erziehung und Betreuung im Artikel 6 zuvörderst den Eltern zuspricht. Um diese Forderung der Linken umsetzen zu können, müssten Kitas zu Bildungseinrichtungen erklärt und damit gebührenfrei werden. Ich bin der Meinung Eltern wissen an Besten was gut für ihre Kinder ist und sie brauchen Ermutigung, Wertschätzung und Förderung. Das Betreuungsgeld gehört wie das Elterngeld dazu und beides gehört ausgebaut und nicht in Frage gestellt. Im Jahr 2006 bei der Familienoffensive habe ich ebenso für das Betreuungsgeld geworben, wie beim Bundesparteitag 2008 in Hannover. Im zweiten Teil ihres Vortrags widmete sich Birgit Kelle der Genderpolitk. 125 Lehrstühle gibt es für Genderpolitik in Deutschland. Allerdings bleibt die Akzeptanz in breiten Teilen der Bevölkerung umstritten. Birgit Kelle macht masiv Front dagegen und wurde deshalb auch schon einmal von Alice Schwartzer in einer Talkshow gefragt, ob sie von Männern bezahlt würde. Heute Abend erhielt sie viel Applaus von Männern und von Frauen. Der Cicero-Artikel, den ich diese Woche gelesen habe, hatte nicht zuviel versprochen. Die Bilder vom Abend  

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