Wählen gehen!
Vor genau 25 Jahren standen auch gerade Wahlen an. In der damaligen DDR wurde gewählt und das Ergebnis stand vorher fest. Wahlbeteiligung und Wahlergebnis waren vorgegeben und auch Beobachter der Auszählungen konnten daran nicht ändern.
In Erfurt waren damals in gut einem Dutzend Wahllokalen engagierte Bürger bei der Auszählung dabei. Schon sie zählten mehr Gegenstimmen, als am Ende in der Stadt angegeben wurden. Anzeigen wegen Wahlfälschung führten zwar zu nichts, aber die Wahlfälschungen vom Frühsommer 1989 waren dann doch mit einer der Tropfen, die das Fass zum Überlaufen brachten.
Morgen stehen wieder Wahlen an. Seit der Wende habe ich jeden Wahlkampf aktiv mitgemacht. Die Wahlen zur letzten frei gewählten Volkskammer und die Kommunalwahlen im Frühjahr 1990 machte ich noch für den Demokratischen Aufbruch und danach alle für die CDU. 1993 rückte ich im Ergebnis der Kommunalwahl von 1990 in den Erfurter Stadtrat nach und ab 2002 gehöre ich dem Stadtrat durchgängig an.
In den letzten Wochen haben wir wieder für unsere Positionen geworben und ich bin gespannt, wie es ausgehen wird. Mein wichtigstes Anliegen ist, dass morgen viele Menschen wählen gehen. Wir haben 1989 freie und geheime Wahlen gefordert. Wer heute aus Bequemlichkeit oder anderen Gründen nicht wählen geht muss keine Sanktionen befürchten. Aber er gehört dann auch nicht zu denjenigen, die unsere Gesellschaft mitgestalten. Passiv abseits stehen und über alles klagen, ändert nichts.
Ich habe wie alle unsere Kandidaten in den letzten Wochen um Stimmen geworben. Auf Platz 2 der Liste 1 kandidiere ich morgen für den Stadtrat.