Kontroverse Diskussionen um Israel – aber keine Lösungen

Vor genau einem Jahr waren wir bei unserer Reise der LZT im Moschaw Netiv HaAsara, um uns dort über die aktuelle Situation zu informieren. Der Moschaw ist der, der sich am Nächsten an der Grenze zum Gazastreifen befindet. Wir haben damals viel über das Leben so nah an der Grenze, das Friedensprojekt an der Mauer, aber auch die nahe Bedrohung erfahren. Dennoch konnte sich damals niemand in der Gruppe vorstellen, was dort ein halbes Jahr später passieren würde. Auch in Netiv HaAsara wurden von den palästinensische Terroristen Familien ermordet.

Bei den vier Vorträgen in dieser Woche zu Israel habe ich davon erzählt. Es war gut zu erleben, dass sich viele Menschen für Israel interessieren und zu ihrer Solidarität bekennen. Es gibt in Deutschland derzeit beide Seiten und insbesondere in den sozialen Medien wird viel diskutiert und gestritten. Was leider nirgendwo in Sicht ist, sind konkrete Ideen, wie es weiter gehen sollte. Sie USA setzen darauf, dass die Palästinensische Autonomiebehörde in Gaza Verantwortung übernehmen solle, wenn die Hamas zerstört ist. Israel lehnt dies kategorisch ab. Die arabischen Länder scheinen nicht gewillt, sich nachhaltig in Gaza zu engagieren und so wächst die Perspektivlosigkeit.

Ich bin froh, dass wir im Rahmen der Jüdisch-Israelischen Kulturtage die aktuelle Situation in Israel mit mehreren Veranstaltungen im Blick hatten. In Nordhausen konnte ich mich am Donnerstag mit dem israelischen Jazz-Musiker Yogev Shetrit unterhalten und er hat mir gesagt, wie dankbar er ist, dass wir diese Veranstaltungen machen.

Heute habe ich einen Beitrag von Nikodemus Schnabel, dem Abt der Dormitio in Jerusalem gelesen. Er beklagt, dass mangelnde Interesse an der Situation in Israel bei der Katholischen Kirche. Beim Katholischen Kirchentag in gut zwei Monaten gibt es nur ein einzigen Forum zu Israel unter den 500 Veranstaltungen – auch dies nur ohne kirchliche Vertreter. Nikodemus Schnabel wird mit seinem Team aus Israel bei der Kirchenmeile dabei sein und sicher auch dort Position beziehen. In einer Woche reise ich nach Jerusalem und werde mich mit ihm vor Ort treffen – vieleicht gelingt es uns ja gemeinsam etwas in Erfurt zu organisieren.

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