Schon jetzt, drei Tage vor den Kommunalwahlen wird spekuliert was das Ergebnis am Sonntag für Auswirkungen auf die Stichwahlen der Bürgermeister und Landräte und die Europawahl in zwei Wochen haben wird. Aktuelle Umfragen sehen zwar einen erkennbaren Rückgang der Zustimmung zur AfD, aber dennoch bleibt die Sorge, wie die demokratischen Parteien zu Gestaltungsmehrheiten kommen.
Gestern Abend war ich zu einer Diskussionsrunde bei der Katholischen Studentengemeinde (KSG) eingeladen, um über die Kommunalwahlen und die Situation in Erfurt zu sprechen. Ich war durchaus positiv überrascht über das große Interesse. In den letzten Wochen hatte ich leider auch gerade auch bei Veranstaltungen der LZT mit Schülerinnen und Schülern oft den Eindruck, dass da im Koordinatensystem einiges verrutscht ist. Offene Zustimmung zu einer rechtextremen Partei habe ich in den vergangenen Jahren nur selten erlebt. Inzwischen sind es auch da gefühlte 20 Prozent.
Bei der Katholischen Studentengemeinde in Erfurt war dies erfreulicherweise anders. Wir haben darüber gesprochen, welchen Einfluss die sozialen Medien auf die Grundausprägung junger Menschen haben. In vielen Elternhäusern spielt politische Bildung – und sei es auch nur durch Tageszeitungen oder Nachrichtensendungen – kaum eine Rolle. Leider fehlt oft auch ein klarer Wertekompass.
Wir waren uns gestern einig, dass neben der Schule aber auch die Verbände und Vereine gefragt sind, Themen zu diskutieren und in die Breite zu tragen. Ich wünsche mir, dass ganz im Sinne des Aufklebers auf der Frühstücksdose, die ich gestern geschenkt bekommen habe (Brot-Vermehrungs-Starter-Set) die Studentinnen und Studenten als Multiplikatoren weiter wirken. Wir haben vereinbart, im Kontakt zu bleiben und ich habe die KSG zu einem Besuch in das Rathaus eingeladen.