Wie tickt die Jugend? Antworten auf diese Frage bekommt man, wenn man mit jungen Menschen spricht – oder regelmäßig die Shell-Jugendstudie verfolgt. Seit 1953 gibt es diese Langzeitstudie schon durchschnittlich alle vier Jahre. Aktuell ist die 19. Shell Jugendstudie erschienen und ich habe sie mir mal wieder angeschaut. Schon mit der 13. und 14. Jugendstudie habe ich mich 2000 und 2002 intensiv, damals als jugendpolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, beschäftigt.
Die heute befragten Jugendlichen waren damals noch gar nicht auf der Welt, insofern ist es schon interessant Vergleiche zu ziehen. Im Jahr 2002 waren nur 34 Prozent der Jugendlichen politisch interessiert – heute sind es rund 50 Prozent. Politisch sortieren sich junge Menschen auch heute relativ stabil in der Mitte ein, aber der Anteil von Jungen, die sich als eher rechts bezeichnen steigt auf rund 25 Prozent. Bei den Mädchen ist dies nicht zu beobachten, da sind es nach wie vor 11 Prozent. Die Zufriedenheit mit der Demokratie ist aber stabil – 75 Prozent sind eher oder sogar sehr damit zufrieden. Allerdings ist hier ein Welt-Ost-Gefälle zu verzeichnen. 77 Prozent im Westen gegenüber 60 Prozent im Osten.
Ich fand es mal wieder interessant in der Studie zu blättern und ich kann nur empfehlen sich damit intensiv zu beschäftigen, bevor man schlaue Ratschläge erteilt, was jungen Leuten guttut. Die Zukunftserwartungen junger Menschen sind nicht so viel anders, wie es bei ihren Eltern war. Die Sorge einen Arbeitsplatz zu finden gibt es heute kaum noch, aber eine gewisse Zukunftsverdrossenheit schon.