Anspruch und Realität

Noch ist es ein weiter Weg, bis Erfurt den Titel “Sportstadt” mit absoluter Berechtigung trägt. Dies hat zugegeben mit den sportlichen Ansprüchen zu tun und den fehlenden Erfolgen im nationalen und internationalen Sport. Aber auch die Stadt trägt ihren Anteil daran, weil in den Mannschaftssportarten die Trainingsbedingungen alles andere als optimal sind.

In der heutigen Sitzung des Ausschusses Bildung und Schulsport hat ein Kollege der SPD Stadtratsfraktion den Finger in die Wunde gelegt und am Beispiel der neuen Halle am Südpark die Einschränkungen für den Vereinssport hinterfragt. Seinen eindimensionalen Blick auf die Trainingsbedingungen der Basketballer kann man durchaus mehrdimensional erweitern. Auch für Volleyball und andere Mannschaftssportarten ist die halle nicht optimal ausgestattet. Das Problem ist offensichtlich. Die Drei-Felder-Halle ist als Schulsporthalle konzipiert. Sowohl die Linien auf dem Parkett, als auch Basketballkörbe und Volleyballnetzt gibt es nur für zwei Felder. Das dritte Feld würde für den Schulsport nur individuell genutzt und ausgestattet, erklärte der zuständige Amtsleiter.

Diese “Planungsleistung” ist um so befremdlicher, da der Ersatzbau der alten Schalenhalle eben die Situation für den Schul- und Vereinssport entlasten sollte. Dies wurde vollmundig vom ehemaligen Oberbürgermeister angekündigt und bei der mehrfachen Eröffnung der Halle sowohl vom OB, als auch Vertretern der SPD Fraktion postuliert. Fun Fact: die meisteröffnete Halle Erfurts wurde vom OB, vom Dezernenten und von der Verwaltung mehrfach vor der Kommunalwahl als fertiges Bauwerk eingeweiht, aber das Außengelände ist immer noch eine Baustelle.

In der Abstimmung zwischen Schulamt und Sportamt sowie der Liegenschaftsverwaltung gibt sicher Verbesserungsbedarfe. Ich habe heute angemahnt, dass sich die beteiligten Ämter bitte mit den Vereinsvertretern vor Ort treffen möchten, um zu klären wie die Hallenausstattung sein müsste.

Wir haben in Erfurt viele Sportstätten. Aber wir haben ein großes Defizit an Sporthallen und damit einen immensen Druck bezüglich der Vergabe von Trainingszeiten. Zudem stehen Investitionsbedarfe bei der Eishalle und diverse weitere Projekte auf der Warteliste. Ich hoffe, dass es bald den angekündigten Sportbeauftragten geben wird, der eine mittelfristige Sportstättenplanung initiiert und als Ansprechpartnern der Vereinen hilft. Sport frei!

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