Bildungspatenschaften stärken, Integration fördern

Bundesministerin Dr. Kristina Schröder
Der Bundeskongress der „Aktion zusammen wachsen“ hatte den Titel „Patenschaften brauche Partnerschaften – Netzwerke für Integration und Bildung“. Über 250 Teilnehmer aus dem ganzen Bundesgebiet waren nach Berlin gekommen, um über ihre Projekte zu berichten. Ich war beeindruckt über die Vielfalt der Patenschaftsmodelle. Nachdem ich gerade erst eine Tagung in Erfurt zu den Familienpatenschaften ausgerichtete hatte und wir dabei sowohl die Großelterndienste, als auch die Lernpatenschaftsmodelle einbezogen hatten, dachte ich kenne schon viele der Konzepte. Tatsache ist allerdings, dass es bundesweit viele hundert verschiedene Modellprojekte gibt. In den alten Bundesländern häufig als Unterstützungsangebote für Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund – in den neuen Ländern sind die Zielgruppe meist Familien mit sozial schwierigem Hintergrund. Die Bundesfamilienministerin Dr. Kristina Schröder eröffnete den Kongress gestern und verwies darauf, wie wichtig es sei, dass Jugendliche die gebotenen Chancen annehmen und wie wesentlich dabei auch die Motivation durch die Eltern sei. Das Jugendwort des Jahres 2012 Y.O.L.O. steht für „You only live once“ – Du lebst nur einmal. Dies solle nach Schröders Interpretation nicht für die allgemeine Mitnahmementalität stehen, sondern dafür die Chancen zu sehen und zu nutzen. Die vielen Teilnehmer, die sich in Projekten engagieren helfen dabei, aber sie tun auch etwas für sich. Der Abteilungsleiter Engagementspolitik im BMFSFJ Dieter Hackler ging darauf ein – sieben Jahre würden die Menschen die sich engagieren im Durchschnitt länger leben und sie leben vor allem erfüllt. Am zweiten Kongresstag ging es im Wesentlichen um Bildungspatenschaften und das Engagement von Unternehmen. In beiden Fällen kommt es darauf an auf Win-Win-Situationen zu achten. Beide Seiten müssen etwas davon haben. Dies gilt für die vorgestellten Dialogpartnerschaften mit der Jugend (im Ruhrgebiet gehen dabei Konzernchefs zu Diskussionsrunden an Schulen), aber auch für Bildungskonzepte für Migranten. Gelernt habe ich dabei auch, dass es auf Begrifflichkeiten schon ankommt. Wir teilen die Betroffenen oft in Gruppe mit Klazifizierungen wie zum Beispiel “Bildungsnah” oder “Bildungsfern” ein. Viel besser erscheint mir die Unterstützung und Benennung von Bildungsorientierte Familien. Egal welchen Bildungshintergrund die Familie hat, es muss darum gehen den Ergeiz zu Bildung zu wecken und dazu passgerechte Angebote zu entwickeln. Unterlagen zum Kongress und den Vorträgen finden sich auf der Homepage der „Aktion zusammen wachsen“. Bilder vom Kongress    

Bildungspatenschaften stärken Intergrationsbemühungen

integrationUnter dem Titel “Aktion zusammen wachsen” fand heute im Erfurter Rathaus eine Landestagung zum Projekt des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und der Beauftragten der Bunderegierung für Migration, Flüchtliche und Integration statt. Der Festsaal des Erfurter Rathauses war bis auf den letzten Platz gefüllt und ganz offensichtlich gibt es ein erhebliches Interesse am Thema. Bundesstaatssekretär Josef Hecken und Thüringens Innenminister Jörg Geibert erklärten das Projekt, welches möglichst vielen der 15 Millionen Ausländer, von denen allerdings nur rund 100.000 in Thüringen leben, Hilfe anbieten soll. Wie wichtig die sprachliche Integration als Grundvoraussetzung ist war jedem im Saal klar – das Kinder mit Migrationshintergrund deshalb dringend auf Kita-Plätze angewiesen sind, sicher auch. integration-11Verwundert war ich dann aber doch von der Aussage der Erfurter Bürgermeisterin Tamara Thierbach, die zunächst erklärte das in Erfurt 6.555 Ausländer leben, um danach einzuschränken, dass nicht alle Kinder einen Kita-Platz finden. Hier muss sich dringend etwas ändern! Plätze fehlen in Erfurt zwar insgesamt, aber wenn Integrationsbemühungen auf der einen Seite mit Millionen-Programmen gefördert werden, dürfen nicht fehlende Kita-Plätze diese Bemühungen torpedieren. In Thüringen gibt es über 30 erfolgreiche Intergrationsprojekte, von denen vier Projekte heute im Gespräch vorgestellt wurden. An dem Projekt “Fremde werden Freunde” der Erfurter Universität habe ich vor Jahren auch schon mitwirken können. Eine amerikanische Studentin war “mein Patenkind” und Frau Eweleit, die das Projekt seit Anbeginn leitet warb heute bei mir für eine neue Patenschaft ab Oktober. Ich werde alle dieser heute vorgestellten Projekte im Blick behalten.