Thüringen als jüdische Diaspora
Unter diesem Titel finden in den nächsten zwei Wochen die 19. Tage der Jüdisch-Israelischen Kultur in Thüringen statt. Gestern Abend hat Charlotte Knobloch im Festsaal des Erfurter Rathauses die Eröffnungsrede gehalten. Zuletzt hatte sie bereits vor zwei Jahren in Erfurt die Kulturtage eröffnet.
In ihrer Rede betonte sie die deutsche Verantwortung für die jüdische Geschichte, die in Erfurt in besonderer Form greifbar ist. Neben den zahlreichen Zeugnissen jüdischer Geschichte, gibt es wieder ein aktives Leben der jüdschen Gemeinde und viele Veranstaltung, die den Blick auf die historischen Zeugnisse lenken. Charlotte Knobloch wünschte Erfurt viel Erfolg bei der Bewerbung um die Aufnahme in die UNESCO-Weltkulturerbeliste.
Überraschend deutliche Worte fand sie auch zum Thema Liebe zu Deutschland und Nationalstolz. Nach der schwierigen Entscheidung für die Überlebenden nach dem Holocaust in Deutschland zu bleiben, habe sich Deutschland in den letzten 60 Jahren zum Vorzeigeland der Demokratie entwickelt und deshalb könne man nach ihren Worten stolz auf Deutschland sein und neben der Heimat auch den Begriff Patriotismus stellen. Ich finde diese Worte sehr bemerkenswert.
Unser Förderverein Alte & Kleine Synagoge hat in acht Thüringer Städten an 28 Veranstaltungsorten in den nächsten zwei Wochen viel zu tun. Die Kulturveranstaltungen und Lesungen müssen begleitet werden. So wie es gestern Abend schon bei Auftakt lief, mache ich mir keine Sorgen. Es wird auch in diesem Jahr wieder gut gelingen. Ich werde am 9. November bei mehreren Veranstaltungen dabei sein, unter anderem wenn die nächste Denknadel eingeweiht wird. Am 11. November moderiere ich den Konzertabend mit Julie Sasson, die bereits gestern eine Kostprobe bot. Am 11. November wird die britische Jazzpianistin ihr Konzert “Coming Home?” im Rathausfestsaal ab 19 Uhr spielen.