QUANTUM bei MitMenschen e.V.
Heute wurde das Projekt QUANTUM des Vereins MitMenschen e.V. im Mehrgenerationenhaus Moskauer Straße vorgestellt und als Generationenbeauftragter habe ich dabei ein Grußwort gesprochen sowie etwas zum Aufgabengebiet der Mehrgenerationenhäuser gesagt.
Vor kurzem wurden die ersten Auswertungsergebnisse des Zensus 2011 veröffentlicht: danach hat Thüringen 2.188.589 Einwohner, davon 71.070 Personen mit Migrationshintergrund, dies entspricht 3,3 %. Der Durchschnitt in Deutschland sind 19 %. Es gibt 33.230 Ausländerinnen und Ausländer im Freistaat Thüringen, dies entspricht 1,5 %, (nur in Mecklenburg Vorpommern sind es noch weniger im Durchschnitt in Deutschland sind es 7,7%).
In Erfurt gab es (2011) 200.868 Einwohner, davon 11.680 Personen mit Migrationshintergrund, dies entspricht 5,8 %, und es gab 5.990 Ausländerinnen und Ausländer, dies entspricht 3 %. (Migrationshintergrund – Laut Zensus 2011: Alle nach 1955 auf das heutige Gebiet der Bundesrepublik Deutschland Zugewanderten sowie alle in Deutschland geborenen Ausländer und alle in Deutschland als Deutsche Geborenen mit zumindest einem nach 1955 zugewanderten Elternteil.). Diese Zahlen sind der Ausgangspunkt für intensive Integrationsbemühungen und auch für das Projekt Quantum des Vereins MitMenschen.
Nach Darstellung von MitMenschen e.V. will das Projekt für Erfurter Bürger/-innen mit und ohne Migrationshintergrund mehrere Kommunikations-, Aktions- und Informationsangebote vorhalten und entwickeln.
Ziel ist es, die Begegnung und den Austausch mit Bewohner/-innen des nördlichen Stadtgebietes Erfurts zu ermöglichen. Zudem tragen wir zu einer gelungenen Integration bei. Hierfür bietet Ihnen QUANTUM ein vielseitiges Angebot, wie nformationsveranstaltungen, themenbezogene und offene Gesprächsrunden und Workshops. Aber auch Spiel-, Bastel-, Kultur- und Sportangebote sind Bestandteile von QUANTUM. Gerne vermitteln wir Sie bei persönlichen, schulischen und beruflichen Belangen zu bestehenden Unterstützungsangebote der Stadt Erfurt. Eine qualifizierte Unterstützung und viele neue Freunde und Bekannte helfen Ihnen dabei, sich in Ihrem sozialen Umfeld zurechtzufinden und die Chancen bei der Integration auf dem Arbeitsmarkt zu erhöhen. Die Teilnahme an allen Projektangeboten ist kostenlos. Die Hilfe wird individuell von unseren Mitarbeiter/-innen und freiwilligen Helfer/-innen auf die jeweiligen Bedürfnisse zugeschnitten. (Gefördert mit Mitteln des Bundesministeriums des Innern).
Dies ist wie gemacht für den Schwerpunkt Integration und Bildung des Aktionsprogramms Mehrgenerationenhäuser: Mehrgenerationenhäuser verstehen sich als offene Häuser. Sie binden auf lokaler Ebene alle Menschen aktiv ein – unabhängig von ihrem Alter, ihrer Nationalität, ihrem kulturellen oder religiösen Hintergrund. Durch ihren niedrigschwelligen Ansatz sind sie ein Ort der Begegnung von Menschen mit und ohne Migrationshintergrund und machen Vielfalt täglich erlebbar. Integration wird gefördert, denn Migrantinnen und Migranten finden in den Mehrgenerationenhäusern besondere, auf Bedürfnisse zugeschnittene Angebote wie etwa Sprachförderung, Sprachkurse oder Integrationsbegleitung aber auch Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner für alle Alltagsfragen.
Mehrgenerationenhäuser haben die Kompetenz und die Chance, Migrantinnen und Migranten verstärkt zu freiwilligem Engagement zu motivieren und gleichzeitig ihre Interessen und Bedarfe im Angebot der Häuser zu berücksichtigen. Sie arbeiten gemeinsam mit ihnen daran, bedarfsorientiert, neue und gezielte Angebote in unterschiedlichen Engagementformen für und von Migrantinnen und Migranten zu schaffen. So können vorhandene Potenziale besser genutzt und neue Interessierte für Freiwilliges Engagement gewonnen werden. Insbesondere Freiwillig Aktive mit Migrationshintergrund können dabei gezielt auf Migrantinnen und Migranten zugehen, um sie für ein Engagement zu interessieren und Wege dahin aufzuzeigen. Hier sind insbesondere auch niedrigschwellige Angebote hilfreich.
Ebenso ist die Zusammenarbeit mit regionalen Migrantenorganisationen eine notwendige Voraussetzung, um mehr Menschen mit Migrationshintergrund für ein Engagement Im Mehrgenerationenhaus zu gewinnen. Migrantinnen und Migranten können Projekte unterstützen oder eigene neue Angebote initiieren und so ihr Wissen und ihre Fähigkeiten aktiv einbringen.
Im Bereich der Kinderbetreuung – einem der sieben Schwerpunkte in der ersten Programmphase – haben sich Mehrgenerationenhäuser neben den öffentlichen Strukturen wie Kitas, Horteinrichtungen, (Ganztags-)Schulen und weiteren Bildungs- und Begegnungsstätten vielfach als Einrichtungen mit Ergänzungscharakter und hoher Flexibilität im Angebot und in den Servicezeiten etablieren können.
Im neuen Programm werden Mehrgenerationenhäuser insbesondere im bildungsnahen und -unterstützenden Bereich zukünftig einen wichtigen Beitrag leisten. Hier werden sie bedarfsgerecht Leistungen ausbauen, um damit bestehende Angebote zu ergänzen oder Angebotslücken vor Ort zu schließen. Dabei werden sie mit den lokalen Anbietern und den kommunalen Akteuren kooperieren. Angefangen von Kinderbetreuungsangeboten mit Bildungsanteil über Hausaufgabenhilfe und Nachhilfeangebote bis hin zu Patenschaften zwischen älteren Freiwilligen und Jugendlichen zur Unterstützung beim Übergang Schule-Beruf sowie Mentoringprojekten für Kinder und Jugendliche mit Zuwanderungsgeschichte und vielem mehr ist das Spektrum der Möglichkeiten und des Bedarfs hier groß. Das Bundesprogramm „Aktion zusammen wachsen“ kann hier wesentliche Impulse geben.
Viel Erfolg dem neuen Projekt!
Bilder vom Projektstart