Wahlkampf und Sport
Dieses Wochenende stand beides bei mir auf dem Programm – aber das ist schon die einzige Gemeinsamkeit zwischen den beiden Aktivitäten. Denn dass es in der Politik einen sportlich fairen Wettstreit zwischen den Bewerbern gibt, glaube ich nicht mehr.
Freitagabend die Squash-Runde mit einem alten Schulfreund und heute eine Tennispartie mit meinem Sohn umrahmten das Goldene Rad auf der Erfurter Radrennbahn am Freitag, das gestrige letzte Saisonspiel der Erfurt Indigos gegen die Radebeul Suburbians Foxes (erfreulicherweise mit 40:12 gewonnen) und das erste Regionalligaspiel der neuen Saison für unseren SWE-Nachwuchs gegen Jena (mit 1:3 gewonnen). Beim Auswärtsspiel waren wir mit 20 Fans dabei und sorgten für Heimstimmung – ohne die sonst zwischen Jena und Erfurt so aufgeladene Stimmung.
Dazwischen waren wir gestern noch beim Aufstiegsspiel der Tennisdamen vom ETC Rot-Weiß in die Regionalliga Ost. Souverän setzten sie sich gegen Magdeburg durch und feierten danach u.a. mit dem Deutschen Meister über 100 und 200 Meter Julian Reus.
Die vier Stunden Wahlkampf auf dem Domplatz und Anger zuvor war alles andere, als ein sportlicher Wettstreit. Es ist schon erstaunlich welch aggressive Stimmung inzwischen bei einigen Leuten herrscht. Ich habe in den letzten 27 Jahren viele Wahlkämpfe erlebt und immer gab es Auseinandersetzungen, aber nie so, wie in diesem Jahr. Störungen von Wahlveranstaltungen aller Parteien und Beschädigungen von Wahlplakaten wie im gegenwärtigen Wahlkampf habe ich noch nicht erlebt,
Die Art wie die sogenannte Alternative für Deutschland sich im Thüringer Landtag und bei ihren Wahlkampfveranstaltungen benimmt, färbt inzwischen auf Teile des Wählerspektrums ab. Richtig ist, dass jeder denken und sagen kann, was er will. Für diese Meinungsfreiheit haben wir lange gestritten. Richtig ist aber auch, dass sich niemand Beleidigungen gefallen lassen muss und dies gilt sowohl in den sozialen Netzwerken, als auch am Infostand.