30 Jahre Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion

Wartegemeinschaft
Dreißig Jahre ist es her, dass dieses Foto entstand. Am 1. Juli 1990 habe ich dieses Bild von meinem Küchenfenster in der Ernst-Haeckel-Straße am Drosselberg geschossen. Nicht im Bild ist die Ursache für diese letzte sozialistische Wartegemeinschaft – am Ende der Schlange war eine Sparkasse. Obwohl es ein Sonntag war, hatte die Sparkasse geöffnet und dort gab es zum ersten Mal die D-Mark am Schalter. Am 1. Juli trat die Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion zwischen der Bundesrepublik und der DDR in Kraft. Wenige Wochen zuvor wurden nach den ersten freien Volkskammerwahlen die Weichen für die Wiedervereinigung gestellt. Erwachsene konnten 4.000 Ostmark 1:1 umtauschen, für Kinder kamen noch einmal jeweils 2.000 hinzu. Alle darüber hinaus gehenden Sparguthaben wurden im Verhältnis 2:1 umgetauscht. Für viele Menschen in der DDR waren die Reisefreiheit, freie Wahlen und die Einführung der D-Mark die wichtigsten Meilensteine auf dem Weg zur Wiedervereinigung. Die D-Mark gab es noch knapp 9 Jahre, bevor sie 1999 vom Euro abgelöst wurde – da bildeten sich höchstens Schlangen von Münzsammlern, die die Erstausgaben haben wollten.
Gedenkmünzen 1990
Meine beiden jüngeren Söhne kennen die Mark der DDR und die D-Mark auch nur noch aus den Münzsammelalben des Papas. Mein Vater hatte schon zahlreiche der DDR-Münzen gesammelt. Neben den Münzen für den Zahlungsverkehr, gab es auch Gedenkmünzen. Die letzte 20 Mark-Gedenkmünze der DDR erschien mit dem Motiv zur Öffnung des Brandenburger Tors. 800 Jahre Barbarossa und 800 Jahre Deutscher Orden waren die Motive der ersten gesamtdeutschen Gedenkmünzen.

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