Knapp 400 km nach Köln und dies mitten in der Adventszeit – dafür musste es schon um etwas gehen – ging es auch und zwar um unsere weiße Weste! In der aktuellen Saison habe ich mir vorgenommen, zu möglichst vielen unserer Auswärtsspiele mitzufahren. An diesem Wochenende war es schon die vierte Auswärtshalle. Neben der Unterstützung für unser Team, kommt es mir darauf an, die anderen hallen kennenzulernen und mit den Vereinsverantwortlichen ins Gespräch zu kommen. Vielen Dank deshalb auch den Kollegen bei SnowTrex Köln. Mit dem Vereinsvorsitzenden Thomas Bartel habe ich mich über unsere Vereinsstrukturen und Perspektiven intensiv austauschen können – und dies trotz der sportlichen Spannung, die wir beide am Samstag hatten 😉
Nachfolgend der Spielbericht:
Zehntes Spiel, zehnter Sieg. Schwarz-Weiß Erfurt hat auch das Spitzenduell für sich entschieden. Das 3:2 beim Zweiten Köln war allerdings eine knappe Kiste.
Das hätte auch anders ausgehen können. Nach einem katastrophalen Start und einem leistungsmäßigen Auf und Ab im Spielverlauf, gelang es den Thüringerinnen erst im Tiebreak, ihren Nimbus der Unbesiegten zu wahren.
Zur besseren Vorbereitung auf das Spitzenduell reisten die Gäste einen Tag eher an. Doch nach staubedingter, verspäteter Anreise vom Hotel zum Spielort, nicht vorhandener Kabinen zum Umziehen (man musste sich auf einem Nebenfeld umziehen) war jeglicher Aufwand dahin und Manager Florian Völker hätte sich das Geld sparen können.
Im Auftaktsatz war vom Spitzenreiter nichts zu sehen, mit Ach und Krach reichte es zur Zweistelligkeit (25:10). Eine peinliche Vorstellung bis dahin, die es zu korrigieren galt. Mit einem 7:2-Start der SWE-Damen schien das der Fall. Ein folgender 8:0-Run der Kölnerinnen, die gegenüber den letzten Spielen noch eine Schippe drauflegten, machte den Vorsprung schnell zunichte. Mateusz Zarczynski reagierte, wechselte mit Noble, Blotzer und Fuchs die Hälfte seines Stammsechsers wegen schwacher Leistungen aus und brachte mit Greskamp, Zellin und Mohr die zweite Reihe wie bereits im ersten Satz. Da Tina de Groot krankheitsbedingt fehlte, gab es für die ebenfalls angriffsschwache Sina Stöckmann keine Wechseloption. Das Erfurter Spiel wurde langsam besser und nach langem Kampf auf Augenhöhe hatten die Erfurterinnen das bessere Finish und glichen zum 1:1 nach Sätzen aus.
Möglicherweise war es das Grübeln über den unnötigen Satzverlust, das den Gastgeberinnen einen weiteren, diesmal deutlichen zufügte. Das 25:13 der Schwarz-Weißen bedeutete die 2:1-Führung für sie und den ersten Punkt für die Tabelle. Zumindest jenes Erfolgserlebnis strebten die Rheinländerinnen auch an und holten sich diesen Punkt durch einen starken Endspurt im vierten Satz, bei dem sich leider die Mittelblockerin und spätere MVP Hannah Mörke verletzte.
Der Tiebreak musste also im Duell Zweiter gegen Ersten die Entscheidung bringen. Und in diesem spielten die Thüringerinnen durchaus souverän und banden nach dem letzten Seitenwechsel den Sack zu (15:10). Die Serie von Schwarz-Weiß Erfurt läuft damit weiter, während die Gastgeberinnen einen hochverdienten Punkt behalten durften. Mit Antonia Greskamp benannte Jimmy Czimek Erfurts zweite Zuspielerin zur MVP, die Ruhe ins Erfurter Spiel gebracht hatte. Ein Indiz dafür, dass Erfurts Coach den Sieg diesmal eingewechselt hatte.
Am kommenden Samstag, 18 Uhr, folgt mit der Heimpartie gegen den SSC Freisen das letzte Spiel des Jahres. Mit dem Ziel, ungeschlagen in den Jahreswechsel zu gehen und dem Publikum noch eine tolle Partie zu liefern, betreten die Erfurterinnen dann die Riethsporthalle.