In diesen Tagen finden viele öffentliche Diskussionsrunden der Kandidatin und der Kandidaten um das Oberbürgermeisteramt statt. Vergangene Woche durfte ich auch einmal kurzzeitig in die Rolle unseres OB-Kandidaten Andreas Horn schlüpfen. Bei der Diskussionsrunde beim VDK war Andreas terminlich verhindert und da es um sozialpolitische Themen ging, habe ich die Aufgabe sehr gerne übernommen. Erstaunlich viele Interessierte waren im Mehrgenerationenhaus auf Einladung des VDK dabei.
Heute fand im Festsaal des Erfurter Rathauses wieder eine Kandidatenrunde statt. Dabei war der Saal bis auf den letzten Platz gefüllt. Drei Erfurter Schulen hatten gemeinsam zum Forum “Politik trifft Zukunft” geladen und wir haben als Landeszentrale für politische Bildung das Projekt unterstützt.
Eines der Probleme solcher großen “Elefantenrunden” ist allerdings der Ablauf und die “Gesprächsbereitschaft” der Kandidaten. Es ist schwierig die Fragen nur an einzelne Teilnehmer zu adressieren, da jeder das Thema beantworten und dabei eigene Akzente setzen möchte. Das führt aber zwangsläufig zu Wiederholungen und dies führt aber dann schnell zu “Ermüdungserscheinungen” beim Publikum.
Auch heute war das Themenspektrum zudem so breit gestreut, dass eine tiefergehende Diskussion nicht zu Stande kommen konnte. Themen der Sicherheit in Erfurt, Verkehrs- und Wohnungspolitik, Schulsanierung und Ausstattung von Schulen wurden angerissen – jedes hätte man länger diskutieren können. Ich fand die Fragen noch am bemerkenswertesten, die auf die persönliche Motivation der Bewerber abzielten (warum wollen sie OB werden, wenn ihnen ihr jetziger Job spaß macht?) oder die Frage “was schätzen Sie an ihrem Mitbewerber?”.
Insgesamt finde ich aber jede Aktion gut, die junge Menschen – in der Regel Erst- oder Jungwähler – dazu bringt, sich mit politischen Themen zu beschäftigen. Heute vor genau 12 Jahren war übrigens auch gerade eine Oberbürgermeisterwahl und ich war als damaliger CDU-Kandidat am Ende eines Wahlkampfes erleichtert die vielen Diskussionsrunden absolviert zu haben. Den Erfurter Kandidaten und der Kandidatin 2024 wünsche ich viel Kraft für die nächsten Wochen.