In der medialen Wahrnehmung rück die Situation der Menschen in Israel und die Sorge um die rund 100 Geiseln in den Hintergrund. Der Islamismus in Deutschland, Demonstrationen für “Free Gaza” und der zunehmende Antisemitismus bestimmen die Schlagzeilen.
Gestern Abend hat Leor Jacobi von der Bar-Ilan Universität in Jerusalem beim Katholischen Forum einen Vortrag zum Thema “Das Leben in Israel während des Gaza-Krieges: Eine persönliche Perspektive!” gehalten und dabei über die aktuelle Situation gesprochen. Wie vor einigen Wochen auch mir bei meinem letzten Besuch in Israel aufgefallen ist, gibt es eine Spaltung in der israelischen Gesellschaft. Die macht sich im Wesentlichen an der Grundeinstellung gegenüber der amtierenden Regierung deutlich. Rund die Hälfte der Israelis haben sie nicht gewählt. Dennoch war in den ersten Wochen nach dem 7. Oktober der Zusammenhalt groß. Aber je länger der Krieg läuft, umso größer wird auch die innenpolitische Auseinandersetzung.
In meinem Freundeskreis in Israel sind alle für Neuwahlen und die aktuelle Regierung geniest wenig Vertrauen. Ich persönlich denke ein Rücktritt des Ministerpräsidenten und Neuwahlen sind fällig. Aber ich weis auch, dass dies erst nach dem Ende des Gaza-Krieges geschehen kann.