Sei a Mensch

DenkTag der Konrad-Adenauer-Stiftung “Sei a Mensch!” Israel und der 7. Oktober – Vortrag und Diskussion mit Halina Hildebrand

Die Konrad-Adenauer-Stiftung hat anlässlich des Gedenktages für die Opfer des Nationalsozialismus gestern Abend eine Diskussionsveranstaltung im Festsaal des Erfurter Rathauses organisiert. Der Vortrag von Halina Hildebrandt fügte sich ein in das Rahmenprogramm zur aktuellen Ausstellung im Erfurter Stadtmuseum. Noch bis zum 30. März ist ihre Fotoausstellung im Erfurter Stadtmuseum zu sehen. Vielen Dank für die Initiative an Maja Eib, Dr. Maria Stürzebecher und Hardy Eidam. Zugeschaltet war gestern auch der Leiter der KAS in Israel Dr. Michael Rimmel. Moderiert hat Eric Marr den Abend und ich habe als Stadtratsvorsitzender gerne ein Grußwort gehalten.

Dabei bin ich auf die aktuelle Diskussion um verpflichtende Gedenkstättenbesuche im Rahmen der Schulbildung eingegangen. Vor einigen Jahren war der verpflichtende Charakter nicht mehrheitsfähig. Angesichts von immer weniger Zeitzeugen und zunehmenden Antisemitismus muss man das Thema nach meiner Meinung neu diskutieren – ebenso wie die Frage der Holocaust-Education in Schulen – ab wann und durch wen?

Antisemitismus in Deutschland war nie ganz weg. Es gab die BDS-Bewegung und auch der Thüringen Monitor listet schon seit vielen Jahren antisemitische Tendenzen auf. Israelbezogener Antisemitismus ist aber nach dem 7. Oktober nun in Deutschland und weltweit auf dem Vormarsch und erschreckenderweise mitten in der Gesellschaft und an Universitäten angekommen – er ist längst nicht nur ein Problem von Linken und Rechten.

Ich mahne immer wieder: Wir müssen Flagge dagegen zeigen! Dafür gibt es gerade in Erfurt gute Gründe. Die Stadt Erfurt ist Partnerstadt von Haifa, wir haben das Jüdisch mittelalterliches Erbe als UNESCO-Welterbe. Wir gedenken unserer ehemaligen jüdischen Mitbürger mit Denknadeln und Stolpersteine.

Ich habe auch daran erinnert, dass wir unsere Bürgerreise am Abend des 7. Oktober 2023, einen Tag vor Beginn absagen mussten. Stattdessen gab es gleich in den Tagen nach dem 7. Oktober eine Solidaritätskundgebung für die Menschen in Israel und auch die Fahne Israels wehte vor dem Erfurter Rathaus – wurde aber nach wenigen Tagen gestohlen. Seitdem gab es mehrfach Demonstrationen pro Palästina in der Erfurter Innenstadt. Auch da haben wir dagegengehalten.

Vor einem Jahr war ich für in Israel und habe mit Freundinnen und Freunden sprechen können und war bei einer der großen Demonstrationen vor der Knesseth dabei. Wichtig war mir zu zeigen, dass wir unsere Freundinnen und Freunde nicht allein lassen. Viele Menschen in Deutschland sind mit ihren Gedanken in Israel und hoffentlich bald auch wieder selbst dort.

Die Ausstellung Halina Hildebrandt läuft noch bis zum Ende der Tage der jüdisch-israelischen Kultur Ende März. Vielen Dank allen Unterstützern, insbesondere aber der KAS für die Initiative.

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