Eurovison Song Contest 2025

Eine der traditionsreichsten Eurovision Veranstaltungen sorgt jedes Jahr wieder für Diskussionsstoff, den man sonst nur bei großen Sportveranstaltungen hat. Seit 1956 gibt es den Wettbewerb (bis 2001 als Grand Prix de la Chanson. Ich kann mich daran erinnern, dass es auch in meiner Kindheit immer ein fester Abendtermin im “Westfernsehen” war und auch heute noch zieht der ESC bis zu 180 Millionen Menschen weltweit vor die Fernseher.

Das Musikspektakel ist ist inzwischen eine Medienspektakel geworden und längst geht es nicht mehr nur darum, wer von wem 12 oder 0 Punkte bekommt. Anfang der 90ger Jahre kamen die ehemaligen Sowjetrepubliken hinzu und  auch die Balkanstaaten. Spätestens da wurde es hoch politisch und die Punktvergabe hatte viel damit zu tun, wer mit wem gut konnte.

Seit vielen Jahren ist auch Israel dabei und dies durchaus erfolgreich (Deutschland hat zwei Mal gewonnen und Israel vier Mal). Bei einigen Ländern hört da die künstlerische Toleranz schnell auf. Während einige arabische Länder, die teilnehmen könnten verzichten, gibt von anderen Ländern regelmäßig Kritik oder gar Ausschlussforderungen gegenüber von Israel. Dies war im letzten Jahr schon ein Schatten über dem ESC und auch in diesem Jahr wieder. Mich befremdet dies außerordentlich. Der ESC steht für Toleranz und Vielfalt. Nirgendwo treten bei einem Musikfestival so viele Menschen auf, die diese Toleranz für sich einfordern, aber intolerant sind. Der letzjährige Sieger Nemo ist da nur ein weiteres trauriges Beispiel. Letztlich hat sich aber die Stimmungsmache von Antisemiten und Israelkritikern nicht ausgezahlt. Spätestens beim Publikumsvoting machen sich die Zuschauer ihr eigenes Bild und stimmen entsprechend ab. Yuval Raphael aus Israel gewann mit ihrem Song “New Day Will Rise” souverän das Publikumsvoting und schob sich damit noch auf den zweiten Platz.

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