Blogeinträge

Schwarz-Weiß Erfurt verpflichtet Gil Ferrer Cutino als neuen Trainer

Gil Ferrer Cutino in seiner Zeit bei der holländischen Nationalmannschaft
Schwarz-Weiß Erfurt hat einen neuen Cheftrainer für sein Bundesligateam verpflichtet. Gil Ferrer Cutino wird ab Januar beim Tabellenletzten an der Seitenlinie die Verantwortung tragen. Sein Vertrag läuft bis zum Saisonende. Ihm steht Hayden Nichol weiterhin als Co-Trainer zur Seite. „Wir sind froh, dass wir einen international erfahrenen Trainer verpflichten konnten“, so Präsident Michael Panse kurz nach der feststehenden Verpflichtung des gebürtigen Kubaners, der auch die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt. Wichtig war den Erfurter Verantwortlichen, dass der neue Coach sowohl englisch als auch deutsch spricht, um die Kommunikation mit Spielerinnen und Medien zu erleichtern. „Die Aufgabe von Gil wird es sein, die Mannschaft auf die Spiele der Rückrunde vorzubereiten, um bestmögliche Ergebnisse zu erzielen“, erhofft sich Michael Panse einen Leistungsschub des Erstligisten. Gil Ferrer Cutino war selbst ein erfolgreicher Spieler sowohl im Beach- als auch im Hallenvolleyball, wo unter anderem der SCC Berlin eine seiner Stationen war. Als Trainer sammelte er Erfahrungen bei den Erstligisten Köpenicker SC (2010-2013) und anschließend bei Allianz MTV Stuttgart, wo er allerdings nur kurz Station machte, bevor er beim Männerteam VC Olympia Berlin anheuerte. Internationale Erfahrung sammelte der 46-Jährige als Co-Trainer von Giovanni Guidetti bei der deutschen Damen-Nationalmannschaft (2014-2015), parallel dazu beim türkischen Topverein Vakifbank Istanbul sowie der niederländischen Nationalmannschaft (2015-2017). Zuletzt war Ferrer Cutino als Co-Trainer beim französischen Spitzenteam Volero Le Cannet unter Vertrag.

Einen guten Rutsch ins neue Jahr…

Lange her…
Natürlich ist es ein Archivbild, mit dem ich allen Besucherinnen und Besuchern meiner Homepage einen guten Rutsch ins neue Jahr wünsche. Das Motiv passt auch dazu – immerhin ist das Bild schon 12 Jahre alt und zum Jahreswechsel 2008/2009 auf einem kleinen Waldsee in Tschechien entstanden. Dort waren wir damals in der Nähe von Liberec im Winterurlaub. In diesem Jahr geht weder Winterurlaub noch soll es größere private Feuerwerke geben. Dies alles geschieht in der Hoffnung, dass die Infektionszahlen zurückgehen und irgendwann, wenn die Impfungen wirken, auch wieder Normalität eintreten kann. Ich glaube dies wird noch bis zum Sommer dauern und dadurch ganz sicher noch die erste Jahreshälfte beeinträchtigen. Mein wichtigster Wunsch für 2021 ist daher, dass alle gesund bleiben.

Ein Satz war zu wenig…

Mit viel Optimismus ins Spiel gegangen
Leider ohne das erhoffte Erfolgserlebnis endete für unser Team das sportliche Jahr 2020. Dabei begann es Anfang des Jahres so gut und wurde erstmals am Saisonende im März mit einem Nichtabstiegsplatz belohnt. Mit Corona und dem ausgefallenen Thüringenderby wurde es schwierig. Auch die neue Saison steht unter den Zeichen von Corona. Wir sind froh, dass wir noch spielen können und wir sind froh, dass es keine positiven Tests unter den inzwischen über 200 Tests bei unseren Spielerinnen gab. Wir können ebenfalls froh sein, dass die Coronahilfen des Landes uns wirtschaftlich absichern. Nicht zufrieden sind wir hingegen mit dem sportlichen Verlauf und hoffen jetzt darauf, dass es im neuen Jahr besser läuft. Dazu wollen wir noch in dieser Woche einen neuen Trainer verpflichten und auch die Mannschaft noch verstärken. Nachfolgend der Vereinsspielbericht von gestern Abend: „Erfurt mit klarer Niederlage – es bleibt dabei: Erfurt kann gegen Straubing nicht gewinnen. Trotz des gewonnenen dritten Satzes, war Schwarz-Weiß Erfurt dem Kontrahenten NawaRo Straubing hoffnungslos unterlegen. Mit dem 1:3 (-11, -16, 18, -14) verpassten es die Thüringerinnen, an ihren Heimsieg der Vorwoche anzuknüpfen. „Wir hatten eine gute Trainingswoche, Hayden hatte uns gut eingestellt, die Ansprachen haben gepasst“, wusste Kapitänin Michelle Petter nach der Partie so gar nicht, wie ihr und der Mannschaft in der gerade beendeten Partie geschehen war. „Zu viele Fehler“, legte Rica Maase, neben der Libera liegend, den Finger in die Wunde nach einer enttäuschenden Vorstellung der Erfurterinnen im letzten Spiel des Jahres. Recht hatte Erfurts Diagonale, denn was der Erfurter Angriff alleine in den ersten beiden Sätzen seinem Kontrahenten ohne dessen Zutun an Punkten überließ, war einfach zu viel des Guten. Erfurts Interimstrainer konnte da einem schon leidtun. Mit Madelyn Cole, Sarah Kovac und Victoria Michel standen ihm verletzungsbedingt drei Spielerinnen nicht und mit Madeline Palmer eine vierte nur für zwei Kurzeinsätze zur Verfügung. Somit stellte sich der Erfurter Sechser fast von selbst auf, ohne wirkliche Alternativen. Die jungen Bianka Werner und Franca Merte ins diesmal „eiskalte Wasser zu werfen“, wäre wohl ein denkbar ungünstiger Zeitpunkt gewesen. So mussten sich die wenigen gesunden Spielerinnen ihrer Haut erwehren. Nach den zwei Auftaktsätzen, über die man besser den Mantel des Schweigens legt, gelang ihnen das im dritten Satz sehr gut. Mit der ersten Führung im Spiel überhaupt (1:0) marschierten die SWE-Damen zu einem sicheren 25:18-Satzgewinn, den Rica Maase mit einem Angriff die Linie herunter sicherstellte. Konnte Erfurt jetzt womöglich das Blatt wenden? Nein, denn der neuerliche 4:8-Rückstand im vierten Satz brach den Erfurterinnen endgültig das Genick. Es fehlte ihnen schlicht und einfach die Qualität an diesem Tag und das nötige Glück nach guten Abwehraktionen, um sich an kleinen Erfolgserlebnissen in einen Flow zu spielen. Zudem waren die Gäste auf allen Positionen besser und wurden von ihrer Spielführerin Magdalena Gryka immer wieder glänzend eingesetzt. Als Rica Maases letzter Angriff an der Netzkante hängen blieb, war auch dieser Satz mit 14:25 beendet. Und mit ihm ein Spiel, das Erfurts Mannschaft schnell abhaken sollte. Vielleicht gut, dass die Schwarz-Weißen jetzt in eine einmonatige Spielpause gehen. Zwei Wochen trainingsfrei könnten helfen, um den sichtbar leeren Akku wieder aufzuladen und Verletzungen auszukurieren, um ab 11. Januar wieder frischer anzugreifen. Bis dahin soll auch der neue Trainer am Start sein, der momentan noch gesucht wird. (StS)“  

Letztes Spiel des Jahres

Alles vorbereitet
Normalerweise ist das Weihnachtsspiel – also das Spiel zwischen Weihnachten und Neujahr – das am besten besuchte Spiel bei uns. Aber nicht in diesem Jahr. Die Pandemie-Regeln ermöglichen keine Zuschauer, lediglich das Auf- und Abbauteam darf in die Halle. Alle Fans können hingegen das Spiel, so wie die meisten Spiele des Jahres, nur im Internet verfolgen. Gegen Straubing wird es wieder eine ganz schwierige Aufgabe. Nachfolgend der Vorbericht für das Spiel: “Zum letzten Spiel im Jahr 2020 empfängt Schwarz-Weiß Erfurt den Neunten, NawaRo Straubing, am Sonntag, 18 Uhr, in der Riethsporthalle. Nur einen freien Tag hatten die Thüringerinnen zum Weihnachtsfest – den Heiligabend. Bereits am 1. Weihnachtsfeiertag ging es wieder zur nächsten Trainingseinheit in die Sporthalle am Sportgymnasium. Dort startete die Vorbereitung auf das letzte Spiel des Jahres, was zugleich der Start in die Rückrunde bedeutet. Es ist zugleich Spiel eins nach der Trennung von Trainer Dirk Sauermann. Die Verantwortung für die Vorbereitung und die Betreuung der Mannschaft zum Heimspiel gegen NawaRo Straubing übernahm Co-Trainer Hayden Nichol, der vom sonstigen Leipziger Jugendtrainer Thomas Bauch Unterstützung erhält. An dieser Stelle bedankt sich Schwarz-Weiß Erfurt bei ihm und seinem Verein, L.E. Volleys, dass sie es möglich gemacht haben. Für die Schwarz-Weiß-Mannschaft heißt es nun, Farbe zu bekennen. Denn Trainer Dirk Sauermann hatte mit seinem selbstgewünschten, vorfristigen Abschied die Bahn frei gemacht und nimmt somit den unzufriedenen Spielerinnen das Alibi für nicht zufriedenstellende Leistungen in der Hinrunde. Damit wird die Partie auch zur Charakterfrage für einige.
Videoanalyse
Mit einem Sieg gegen das zwei Plätze und fünf Punkte vor ihnen stehende Gästeteam aus Niederbayern könnten sie ihren Status bestätigen. Gegen den USC Münster in der Vorwoche war die Ausgangskonstellation ähnlich. Mit einem 3:2-Sieg holten die SWE-Damen ihren zweiten Erfolg der Saison und dürften Selbstbewusstsein getankt haben. Vor der vierwöchigen Spielpause, die einige Spielerinnen für einen Heimatbesuch nutzen werden, wäre eine Aufstockung des Punktekontos beim Tabellenletzten sicher wichtig, um ab Ende Januar die Aufholjagd fortzusetzen. Allerdings bedarf es da mindestens einer gleichen Energieleistung der gesamten Mannschaft wie beim Sieg am vergangenen Samstag. Denn NawaRo Straubing wird sich enorm kämpferisch und von Trainer „Bene“ Frank hoch motiviert auf dem Spielfeld präsentieren. Neben der Tabellenkonstellation spricht auch die bisherige Bilanz in den direkten Vergleichen in der 1. Bundesliga für die Gäste. Alle fünf Aufeinandertreffen gewannen die Gäubodenstädterinnen, so auch das Hinspiel (3:1). Straubing zählt zu den für Erfurt am unangenehmsten zu bespielenden Kontrahenten. Ob Schwarz-Weiß Erfurt den Bock diesmal umstoßen kann, können alle Volleyballanhänger ab 18 Uhr im kostenlosen Livestream auf sporttotal.tv verfolgen. (StS)”

Frohe Weihnachten auch unserem Schwarz-Weiß Erfurt Bundesligateam!

Beim Weihnachtstraining
Schon am ersten Weihnachtsfeiertag waren unsere Spielerinnen wieder auf dem Feld und haben für das wichtige Heimspiel am Sonntag gegen Straubing trainiert. Zuvor hatten wir aber als Verein organisiert, dass sie alle ein Weihnachtsessen auf dem Tisch bekommen haben. In einer Erfurter Gaststätte konnten sich unsere Mädels und der Trainer ihr Wunschessen bestellen und ein Vorstandsmitglied organisierte die Anlieferung. Als Weihnachtswichtel war ich danach beim Training und habe den Spielerinnen und dem Trainerteam im Namen des Vorstands und unseres Geschäftsführers der Spielbetriebs GmbH Weihnachtsgeschenke gebracht. Ich habe daran erinnert, dass wir Spielerinnen aus Deutschland, Kanada, Argentinien und den USA im Team haben. Während bei uns der Heilig Abend traditionell der wichtigste Feiertag ist, gibt es in Amerika am 2. Weihnachtsfeiertag, dem Boxing Day, erst die Geschenke. In Großbritannien ist hingegen der Boxing Day der Tag, an dem Arbeitgeber ihren Mitarbeitern Geschenke machen und sich bei ihnen bedanken. Nun bin ich nicht der Arbeitgeber unserer Spielerinnen, aber Danke sagen möchte ich trotzdem. Danke sage ich als Vereinspräsident für das Engagement und Danke für Entbehrungen. Auch während der Weihnachtsfeiertage trainiert unser Team und erst am 28. Dezember beginnen für sie ein paar freie Tage. Die Amerikanerinnen und unsere Kanadierin nutzen dies für einen kurzen Flug nach Hause und wir hoffen, dass sie gut und gesund wieder zurück kommen. Zuvor haben sie aber am 27.12. noch die Gelegenheit, sich mit Geschenken in Form von Punkten, gewonnenen Sätzen und einem hoffentlich gewonnenen Spiel zu revanchieren. Wir glauben an unser Team und wir vertrauen ihnen.

Ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest

Grüße aus Bethlehem
Weihnachten 2020 ist so ganz anderes, als die vorangegangenen Jahre. Aber auch dieses Jahr wünsche ich allen Besuchern meiner Homepage und Freundinnen und Freunden in Nah und Fern wunderschöne Weihnachtstage und ein gesegnetes Fest. Große Familienfeiern wird es nicht geben und große Gottesdienste wurden abgesagt. Aber es werden von allen Kirchen Online-Gottesdienste angeboten – auch von unserer Thomaskirche. Am 1. Weihnachtsfeiertag werden alle meine drei Söhne bei mir sein und auch meine Enkeltochter – alles natürlich entsprechend der Corona-Regeln. Das Fensterbild aus der Geburtskirche in Bethlehem erinnert daran, warum wir dieses Fest feiern. Bei vielen Reisen nach Israel waren wir auch in Bethlehem – leider haben zwei geplante Reisen 2020 nicht stattfinden können, aber umso mehr freue ich mich darauf, wenn es nächstes Jahr wieder klappt. Die Weihnachtskrippe, die ich von dort 2007 mitgebracht habe steht seitdem bei uns immer in der Weihnachtszeit, genauso wir der Herrnhuter Weihnachtstern und das Friedenslicht aus Bethlehem leuchten.

Sauermann und Schwarz-Weiß Erfurt trennen sich

Dirk Sauermann
(Erfurt) Der Volleyball-Bundesligist Schwarz-Weiß Erfurt hat nach Abschluss der Hinrunde in der 1. Volleyball-Bundesliga seinen Cheftrainer Dirk Sauermann auf dessen Wunsch von seinen Aufgaben entbunden. Vereinspräsident Michael Panse erklärt dazu: „Wir hätten die Zusammenarbeit mit Dirk Sauermann gerne auch in der zweiten Halbserie fortgesetzt, aber wir akzeptieren und respektieren seine Entscheidung. Dirk Sauermann hatte die Vereinsführung bereits vor dem siegreichen Spiel am Wochenende gegen Münster informiert. Gemeinsam haben wir uns am Samstag gefreut, dass mit dem zweiten Saisonsieg noch einmal ein wichtiges Signal für die Rückrunde gesetzt werden konnte. Wir sind Dirk Sauermann dankbar für seine Arbeit und dass er im Sommer die Verantwortung in den schwierigen Corona-Zeiten übernommen hat.“ Dirk Sauermann begründet seinen Entschluss so: „Ich habe die letzten Wochen und Monate analysiert und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass die Mannschaft als Ganzes neue Impulse benötigt, um ihr Potential voll ausschöpfen zu können. Der Sieg gegen den USC Münster hat mir gezeigt, dass das Team stark genug ist, um die Herausforderung der zweiten Saisonhälfte erfolgreich bestehen zu können. Daher sehe ich mich in der Verantwortung, eine Veränderung im Sinne der Mannschaft zu ermöglichen. Ich möchte dem Schwarz-Weiß-Erfurt-Volleyteam für das entgegengebrachte Vertrauen und allen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern für ihr Engagement danken. Dem Team wünsche ich eine erfolgreiche Rückrunde.” Wie Erfurts Geschäftsführer, Christian Beutler, informierte, hat die Suche nach einem Nachfolger für Dirk Sauermann begonnen und erste Gespräche laufen bereits. Bis zum Trainingsauftakt am 11. Januar will der Verein einen neuen Cheftrainer verpflichten. Für das Training und das letzte Spiel des Jahres am kommenden Sonntag gegen Straubing wird Co-Trainer Hayden Nichol die Verantwortung übernehmen.

“Der andere Advent” in der Augustinerkirche

In der Augustinerkirche
Derzeit laufen die Planungen für die Weihnachtsgottesdienste. In Erfurt haben sich die Stadt und die Kirchen darauf verständigt, Gottesdienste nur mit eingeschränkter Besucherzahl und unter Einhaltung der Hygieneregeln zu organisieren. Entgegen ursprünglicher Planungen wird es auch am Heiligen Abend keine Open-Air-Gottesdienste im öffentlichen Raum geben. Das Erfurter Augustinerkloster bietet für eingeschränkte Besucherzahlen tägliche 20minütige Adventsandachten mit Lichtkunst von Philipp Geist an. Mit meinem jüngsten Sohn war ich gestern zum 4. Advent im Augustinerkloster. Die Andachten finden täglich bis zum 31.12.2020 um 18.00 Uhr statt (außer am 24.12.2020). Bilder aus dem Augustinerkloster

Siegeswille wird belohnt

Jubel!
Wahnsinnsspiel und erfolgreicher Ausgang und auch am Tag danach bin ich noch heiser. Nachfolgend unser Spielbericht: In einem Spiel auf Augenhöhe behielt Schwarz-Weiß Erfurt am Ende die Oberhand und holte sich nach 133 hart umkämpften Spielminuten mit 3:2 (24, -22, -23, 18, 10) gegen den USC Münster seinen zweiten Saisonsieg. Elfter gegen Zehnter, wenn man es positiv meint oder Letzter gegen Vorletzter, wenn das Glas eher halb leer erscheint: Das war die Ausgangssituation vor der Partie Schwarz-Weiß Erfurt gegen USC Münster, in der die Gäste wegen ihres qualitativ breiter und besser ausgestatteten Spielerkaders und fünf Punkten mehr auf der Habenseite – als Favorit von beiden Seiten benannt – ins so wichtige Duell zum Hinrundenabschluss gingen. Dass am Ende die bisher nur mit einem Sieg das Tabellenende zierenden Gastgeberinnen die Oberhand behielten, war sicher eine kleine Überraschung und eine ganz knappe Sache, aber am Verdienst des Triumphs gab es keinerlei Zweifel. Schade nur, dass das wenig erfolgsverwöhnte Erfurter Volleyball-Publikum diese Abwehrschlacht mit erfolgreichem Ausgang lediglich am Bildschirm verfolgen konnte. Dirk Sauermann überraschte zu Spielbeginn mit einer Umstellung auf der Diagonalposition. Erstmals in dieser Saison durfte Rica Maase von Beginn an aufs Spielfeld – ein taktischer Zug, der sich als ein nicht unerheblicher Mosaikstein im letztendlich erfolgreichen Erfurter Spiel erweisen sollte. Die 21- Jährige war von Beginn an präsent, griff mutig und gewitzt an und war erfolgreich. Mit 45 % verwandelter Angriffe und insgesamt 24 Punkten war sie eine der Sieggaranten der Schwarz-Weißen, was ihr in ihrem bisher besten Spiel für die Thüringerinnen verdient die Ehrung als MVP einbrachte. Sie kam, sah und siegte, ein altbekanntes Sprichwort, das sich die Ex-Dresdnerin an diesem Abend über ihrem Bett einrahmen durfte. Neben ihr hätte es eine weitere Erfurterin ebenso verdient gehabt, auch als MVP geehrt zu werden: Madeline Palmer. Die Außenangreiferin war die Spielerin für die wichtigen Punkte. Neben der Vielbeschäftigung in der Defensive, war sie für entscheidende Punkte zur Stelle, verbuchte drei Blockpunkte und hielt Schwarz-Weiß oft am Leben, wenn es eng wurde. Der Spielfilm an sich, hatte eine Dramaturgie, die hätte aufregender kaum sein können. Schon der erste Satz hielt zigfache Führungswechsel parat. Keines der beiden Teams konnte sich absetzen und erst, als ein Münsteraner Angriff beim zweiten Erfurter Satzball die Antenne berührte, war der Durchgang mit 26:24 beendet. Der zweite Satz stand dem vorherigen an Spannungsgehalt kaum nach. Eine 6:4-Führung der Thüringerinnen, wandelte sich danach in eine Gästeführung, welche diese behaupten konnten. Münsters erneut in Topform auflaufender Anika Brinkmann war es vergönnt, den zweiten Satzball zum 25:22 zu verwandeln. Eben jene 34-jährige war es, die den Gastgeberinnen die meistens Probleme bereitete. Clever und variantenreich punktete die Außenangreiferin immer wieder und hielt ihre Mannschaft stets im Spiel. So auch im dritten Satz, der nach langem Hin und Her die Gastgeberinnen schon kurz vor der 2:1-Satzführung sah. Doch die 22:20-Führung in der Crunchtime sollte nicht reichen. Nele Barber verwandelte den Satzball zum 25:23 mit einem humorlosen Diagonalhieb. Sollten nun die favorisierten Gäste ihrer Rolle gerecht werden oder konnte Erfurt den Entscheidungssatz erzwingen? Am Willen und an Kampfbereitschaft lag es im bisherigen Saisonverlauf nicht, dass Schwarz-Weiß nur einen Sieg einfahren konnte. Dass sie ihren Einsatz, um jeden Ball zu kämpfen und schier schon den Boden berührende Bälle kurz vor dem Aufprall noch zu kratzen steigern könnten, mochte man kaum glauben: aber sie taten es. Selbst eher, wegen ihrer Körpergröße für die Abwehr weniger prädestinierte Spielerinnen wie Sabrina Krause, hechteten nach jedem Ball. Nicht immer erfolgreich, aber mit Signalwirkung. Eine schnelle 8:4-Führung behaupteten die SWE-Damen, auch wenn es zwischendurch knapp wurde (9:8), und beendeten mit Sindy Lenz´ Angriffspunkt den vierten Satz zu ihren Gunsten (25:18). Das Duell der Tabellennachbarn musste nun in den Entscheidungssatz. Eine 3:1-Führung wandelten die Gäste in ein 3:4 um, was Dirk Sauermann eine Auszeit nehmen ließ. Fortan bestimmten die Gastgeberinnen das Geschehen. Der Erfurter Block entschärfte einige Angriffe der Gäste und kam selbst zu entscheidenden Punkten. Vom 11:9 weg waren die Sauermann-Schützlinge nicht mehr zu halten. Als Rica Maase ihren letzten Aufschlag mit Wirkung servierte und Michelle Petter den „Dankeball“ zur Zuspielerin Meghan Barthel präzise servierte, war es der im Spiel sehr effektiv agierenden Jasmine Gross vorbehalten, den letzten Ball in der gegnerischen Spielhälfte zu versenken. Der Rest war Jubel allenthalben über den zweiten, sehnlichst erwünschten Saisonerfolg. Ein Sieg des Willens, mit unbändigem Einsatz aller Spielerinnen, die zeigten, dass sie es können. Sie kamen, sie sahen, sie siegten. (StS) Bilder vom Spiel

Münster gastiert zum Hinrundenabschluss in Erfurt

Alle negativ…
Heute Abend haben wir, wie bei allen vorherigen Spielen in dieser Saison, alle unsere Spielerinnen und die Trainer mit Schnelltests getestet. Rund 200 Test haben wir seit Oktober schon auf der Basis der Hygieneregeln der Volleyball-Bundesliga mit ärztlicher Unterstützung durchgeführt. Ich bin froh, dass alle negativ waren und wir auch unser morgiges Spiel durchführen können. Inzwischen ist die Volleyball-Bundesliga ebenso wie viele andere Mannschaftssportarten von diversen Spielabsagen betroffen. Ich glaube nicht, dass dies in allen Fällen zu einem regulären Saisonende führen wird und in jedem Fall den sportlichen Wert dieser Saison beeinflusst.  Lediglich bei unserem ersten Heimspiel waren einige wenige Zuschauer erlaubt. Ich bin froh, dass unsere Fans uns die Treue halten – das ehrenamtliche Auf- und Abbauteam, aber auch die Fans, die die Spiele jedes Wochenende im Internet verfolgen. Das morgige Spiel wird für uns ein ganz wichtiges Spiel. Nachfolgend unser Vorbericht zum morgigen Spiel: Zum Abschluss der Hinrunde empfängt Schwarz-Weiß Erfurt am Samstag um 18 Uhr den USC Münster in heimischer Halle. Im Duell Letzter gegen Vorletzten geht es für beide Mannschaften um wichtige Punkte. Der Grad der Zufriedenheit in der Betrachtung der sportlichen Bilanz vor dem letzten Spiel vor Weihnachten und dem gleichfalls letzten der Hinrunde eint die beiden Kontrahenten vom Samstag. Sowohl die Erfurterinnen (ein Sieg, zwei Punkte) als auch die Münsteranerinnen (zwei Siege, sieben Punkte) können mit dem Erreichten aus jeweils neun Spielen nicht zufrieden sein. Unterschiedlich sind dagegen die Ansprüche. Zwar sind Münsters goldene Meisterzeiten schon länger Geschichte, aber ein vorletzter Platz ist auch nicht das, was man sich am Berg Fidel so vorstellt. Die Konsequenz folgte Ende Oktober, als man Trainer Teun Buijs freistellte. Co-Trainerin Lisa Thomsen übernahm bis Anfang Dezember, ehe sie in Mutterschutz ging. Bis zu ihrer Rückkehr übernimmt nun Sportdirektor Ralph Bergmann die Geschicke an der Seitenlinie bis zum Saisonende. Mit ihm beendete der USC auch die acht Spiele währende Negativserie vor anderthalb Wochen im NRW-Duell gegen Aachen (3:1). Mit einem Erfolg in Erfurt könnte sich der USC wieder an die Playoff-Platz-Konkurrenz heranschieben. Im eigenen Interesse wollen das die Gastgeberinnen natürlich verhindern. Sie brauchen ebenfalls dringend einen Sieg, um nicht schon frühzeitig von der Konkurrenz abgehängt zu werden. „Es ist das letzte Heimspiel vor Weihnachten und für uns die Chance, einen positiven Hinrundenabschluss hinzubekommen“, weiß Erfurts Trainer Dirk Sauermann um die Bedeutung der Begegnung, die Last und Chance zugleich ist. „Wir haben unser Training darauf ausgerichtet und ich hoffe, dass meine Mannschaft mit der entsprechenden Einstellung und bis unter die Haarspitzen motiviert ins Spiel geht.“ Sein Co-Trainer, Hayden Nichol, pflichtet ihm bei und blickt schon etwas über den Samstag hinaus: „Die beiden kommenden Spiele sind extrem wichtig für uns“, bezieht der Kanadier auch den Rückrundenauftakt am Tag nach dem Weihnachtsfest gegen Straubing mit in seine Vorausschau. Verzichten müssen die Schwarz-Weißen auf Zuspielerin Madelyn Cole, die im Training umknickte und nicht auflaufen kann. Da Regionalliga-Zuspielerin Bianka Werner nicht zur Verfügung steht, muss Meghan Barthel die Regieposition alleine ausfüllen. Dass die 20-Jährige in ihrem ersten Erstligajahr das schon sehr gut kann, bewies sie nicht nur beim bisher einzigen Erfurter Sieg gegen Wiesbaden. Für alle Volleyballanhänger besteht wie gewohnt die Möglichkeit, die Partie im kostenlosen Livestream auf sporttotal.tv zu verfolgen. (StS, Fotos: Sebastian Dühring)