Blogeinträge

Das Land Israel: Geschichte und Perspektiven und der weltweit zunehmende Antisemitismus

Zum nächsten Vortrag war ich heute Abend wieder einmal in Meiningen zu Gast. Die Volkshochschule Schmalkalden-Meiningen ist seit vielen Jahren Kooperationspartner bei den Jüdisch-Israelischen Kulturtagen.

Die aktuelle Situation in Israel stand heute im Mittelpunkt meines Vortrags – wie eigentlich immer, wenn man über Israel spricht. Ich habe den Blick aber auch auf die Historie gelenkt und über die 3000jährige Geschichte, die Zeit vor und nach der Staatsgründung und die letzten 75 Jahre gesprochen. Immer wieder stelle ich fest, dass zwar viele Menschen eine Meinung zu Israel haben, aber nicht alle etwas über die Geschichte wissen.

Im zweiten Teil meines Vortrags habe ich über den weltweit zunehmenden Antisemitismus gesprochen. Nach dem 7. Oktober 2023 gibt es weltweit, aber insbesondere auch in Deutschland einen zunehmenden Antisemitismus. Ich bin froh, dass es überall Menschen gibt, die sich dagegen positionieren und es kommt darauf an ihnen Argumente zu geben. Gerade im persönlichen Umfeld ist das Gespräch richtig und notwendig. Verdeutlichen, konfrontieren und argumentieren bietet da noch die Möglichkeit Menschen zum Nach- und Umdenken zu bringen.

Das Land, das ich dir zeigen will

Die Autorin Sara Klatt hat mit diesen Titel ihrem Roman gegeben, indem sie über Orte und Menschen in Israel schreibt. Heute Abend hat sie das Buch in Greiz in der Bücherhandlung Bücherwurm im Rahmen der 33. Tage der Jüdisch-Israelischen Kultur in Thüringen vorgestellt. Ich sie dabei begleiten dürfen und die Veranstaltung moderiert.

Das Buch hätte die studierte Fotografin auch als Bildband erstellen können, da sie viel In Jerusalem für eine Presseagentur fotografiert hat und auch ein Jahr in Israel gelebt hat. Aber noch eindrucksvoller als es Fotos sein können, ist aber ihr Roman, der bei der Buchlesung Bilder in die Köpfe der Menschen projizierte.

Ein großer Teil der über 40 Gäste in Greiz war bereits in Israel und so gab es nach der Buchlesung auch interessierte Nachfragen. Das Buch von Sara Klatt empfehle ich gerne weiter, mir haben die Ausschnitte die sie gelesen hat sehr gefallen. Morgen wird Sara Klatt das Buch noch einmal in Erfurt vorstellen und Donnerstag werde ich mit ihr nach Rudolstadt fahren.

Fotos aus Greiz 

Judenhass und Antisemitismus in Deutschland

Im Rahmen der 33. Tage der Jüdisch-Israelischen Kultur haben wir neben Konzerten, Ausstellungen, Filmvorführungen und Buchvorstellungen auch Vorträge ins Programm genommen. Insbesondere nach dem 7. Oktober 2023 ist das Informationsbedürfnis zu Israel und zu geschichtlichen Hintergründen deutlich gestiegen. Hinzu kommt leider der wieder zunehmende Antisemitismus, der nie weg war, aber nun vermehrt öffentlich zu Tage tritt.

Die Landeszentrale für politische Bildung Thüringen ist seit vielen Jahren Kooperationspartner der Kulturtage und zudem haben wir bei der LZT zahlreiche Publikationen zu Israel im Angebot. Da ich in der LZT für das Themengebiet Israel und jüdisches Leben zuständig bin, hat es sich angeboten damit ein  inhaltliches Vortragsangebot zu den Kulturtagen zu bieten. Im vergangenen Jahr habe ich dazu drei Vorträge zum Thema “Bleibt der Friede im Nahen Osten ein frommer Wunsch – Israel nach dem 7. Oktober 2023” und zum Thema “Wem gehört der Nahe Osten eigentlich?” gehalten. Dabei habe ich insbesondere die Jahre seit der Staatsgründung 1948 in den Blick genommen und die historischen Linien 3000 zurück gezogen. In diesem Jahr habe ich aus aktuellem Anlass das Thema “Judenhass und Antisemitismus” in den Mittelpunkt gerückt.

Das Massaker der Hamas am 7. Oktober 2023 verschärfte die Lage im Nahen Osten und befeuerte globalen Antisemitismus. Anschläge in Europa, Gewalt gegen jüdische Einrichtungen und antisemitische Ausschreitungen in vielen Ländern sind deutliche Zeichen. Judenhass hat tiefe Wurzeln, reicht 2.500 Jahre zurück und fand Ausdruck im christlichen Antijudaismus, der Ausgrenzung im Mittelalter und dem politischen Antisemitismus. Er gipfelte in der Wannsee-Konferenz und mündete in den Verbrechen von Auschwitz, besteht aber bis heute in den Ideologien der Neuen Rechten und anderer Vereinigungen fort.

In meinem Vortrag habe ich die zunehmende Feindseligkeit gegenüber jüdischen Menschen historisch und politisch eingeordnet und sowohl deren Bezüge zur Geschichte der Juden im Nahen Osten als auch Perspektiven für die heutigen gesellschaftlichen Entwicklungen in Israel und die geopolitische Landschaft der Region beleuchtet.

In die Regionalbibliothek Gera waren 35 interessierte Bürgerinnen und Bürger aus Gera und Umgebung gekommen. Im anschließenden Gespräch gab es etliche Nachfragen und viel Zustimmung dazu häufiger inhaltliche Veranstaltungen zu Israel durchzuführen. Mir sind drei Dinge bei der Bekämpfung des Antisemitismus besonders wichtig. Es muss viel mehr Informationen über jüdisches Leben, Israel und die geschichtlichen Hintergründe geben. Jugendbegegnungen, Schul- und Städtepartnerschaften sowie der Kultur- und Sportaustausch sind wunderbare Gelegenheiten Menschen zusammen zu bringen und Vorurteile abzubauen. Zum Dritten geht es darum, Position zu beziehen. Solidarität mit Menschen, die von Antisemitismus betroffen sind ist ebenso wichtig, wie Widerspruch (insbesondere im persönlichen Umfeld). Dies gelingt am Besten mit guten Argumenten. Ich hoffen, dass mein heutiger Vortrag einen kleinen Beitrag dazu leisten kann. Mittwoch, 18 Uhr, werde ich das nächste Mal mit dem Thema in der Volkshochschule Meiningen zu Gast sein.

Vielen Dank den Organisatoren des heutigen Abends – insbesondere Cat Hentschelmann engagiert sich in Gera schon seit vielen Jahren für die Kulturtage. Auch die beigefügten Bilder des gestrigen Abends stammen von Cat.

Bilder aus Gera 

Jubiläum Vietnamesischer Frauen Bundesverband

Schon seit über 20 Jahren bin ich regelmäßig mit den in Erfurt lebenden Vietnamesinnen und Vietnamesen in Kontakt. Damals habe ich als Landtagsabgeordneter ein Bildungsprojekt unterstützt bei dem vietnamesische Kinder regelmäßig Samstags in zwei Klassen/Schulräumen Unterricht in deutscher Sprache und vietnamesischer Kultur bekommen haben. Die Eltern haben dies gemeinsam organsiert und finanziert und dazu entsprechende Räume hergerichtet. Ihnen lag die Integration und Bildung ihrer Kinder so sehr am Herzen, dass sie selbst aktiv geworden sind.

Heute musste ich daran zurück denken, als ich zur Jubiläumsfeier des Vietnamesischen Frauen Bundesverbandes eingeladen war. Seit 15 Jahren gibt es den Thüringer Verein Vietnamesischer Frauen und Kinder und seit einem Jahr den Bundesverband. Rund 28.000 Vietnamesen leben in Thüringen und damit ist Thüringen, neben Berlin, ein ausgesprochen starker und aktiver Verband. Zur Jubiläumsfeier sind 200 Frauen aus dem ganzen Bundesgebiet angereist und haben zudem den Frauentag nachgefeiert und das erste Vietnamesische Musikfest eröffnet. Gerne war ich bei der farbenfrohen Feier dabei und habe auch ein kurzes Grußwort gehalten. Integration funktioniert über Sprache, Bildung, Musik, Sport, Tanz und Essen – alles wo Menschen zusammenkommen. Insofern war es wieder ein wunderschöner Nachmittag und ich freue mich auf due weitere gute Zusammenarbeit. Danke für das Engagement!

Bilder der Feier  

Premiere Elias

Die Spielzeit 2024/2025 neigt sich langsam dem Ende und auch in diesem Jahr war ich wieder häufig im Theater zu Gast. Mit dem Oratorium Elias von Felix Mendelssohn Bartholdy gab es heute Abend noch eine Premiere. Die klang- und stimmgewaltige Premiere erhielt viel Applaus. Über den Propheten Elias steht in der Bibel, der Heiligen Schrift des Christentums, die Beschreibung seines Kampfes gegen die Baalspriester.

Ich finde es gut, dass das Erfurter Theater mit dem Stoff aus der langen Geschichte Israels, ein Thema aus dem Alten Testament aufführt. Elias hat keine klare durchgehende Handlung. Ursprünglich war das Oratorium für Kirchen oder den Konzertsaal gedacht und so musste die passende Geschichte erst gefunden werden. Dies ist bei der Inszenierung durchaus gelungen und auch das Bühnenbild ist ansprechend. Lediglich die Kostümwahl ließ manche Besucher etwas ratlos zurück und bot Gelegenheit zu eigenen Interpretationen. Bis Ende Mai gibt es noch fünf Aufführungen von Elias.

Bilder vom Premierenabend

Klezmer-Abend in Gera

Seit 33. Jahren findet die Jüdisch-Israelischen Kulturtage in Thüringen statt. Seit rund 20 Jahren bin ich im Vorstand des Fördervereins und ich kann mich daran erinnern, dass wir oft darüber gesprochen haben, was wir zu den Kulturtagen präsentieren. Israelische Kultur ist viel mehr als Klezmer und wir stellen jedes Jahr die ganze Bandbreite vor. Aber Klezmer gehört natürlich auch immer dazu und der gestrige Abend hat auch wieder einen Beleg geliefert, warum dies so sein muss. Rund 80 Gäste waren begeistert und klatschten und sangen mit.

Das London Klezmer Quartett war dafür verantwortlich und hat gestern Abend live im COMMA Gera im Rahmen der Jüdisch-Israelischen Kulturtage gespielt. In der klassischen Klezmer-Besetzung mit Geige, Klarinette und Akkordeon sowie der unverwechselbaren Altstimme der Kontrabassistin Indra Buraczewska – die sagt, sie könne problemlos mit Frank Sinatra mithalten – begeisterte das London Klezmer Quartet sein Publikum.

Sie spielten festliche osteuropäisch-jüdische Tänze wie Bulgars, Freylekhs, Horas und Khosdils, die von der jüdischen Welt Osteuropas im 19. Jahrhundert über Lettland, die Ukraine und Ungarn bis ins New York der 1950er Jahre führen, mitten in den Glamour der amerikanisch-jiddischen Swing-Szene. Indra sang über Bulbes (Kartoffeln) und Borsht, ein rumänisches Liebeslied und das jiddische A Glezele Jaš (Schnaps), nach dem alles funkelt und die Füße beginnen, sich in Kreisen zu drehen! Goodbye New York erzählte von unerfüllten Träumen in Amerika und der Sehnsucht nach Europa. Go Down Moses, bekannt durch Louis Armstrong, thematisierte die Befreiung der Gefangenen in Ägypten – passend zum nahenden Pessach-Fest.

Gerne habe ich den Abend für unseren Förderverein eröffnet und den Organisatoren in Gera gedankt. Cat Hentschelmann und sein Team leisten eine tolle Arbeit. Dank gebührt auch der Stadt Gera, die die Kulturtage unterstützt. Dem Kulturamtsleiter Felix Eckerle konnte ich unseren Dank direkt mit auf den Weg geben. Montag Abend werde ich wieder in Gera sein. Dann halte ich in der Stadtbibliothek einen Vortrag über Israel und Antisemitismus.

Bilder und Videos vom Klezmer-Abend

CDU-Fraktion Erfurt: Für eine verlässliche Finanzpolitik

69 Millionen Euro Investitionsstau im Jahr 2023 Dank Bausewein. Das vermeiden wir in Zukunft!

Die Ergebnisse des Rechnungsprüfungsamtes (RPA) zum Haushalt 2023 zeigen deutlich: Rot-Rot-Grün und die Stadtverwaltung haben Investitionen in Millionenhöhe angekündigt, die niemals realistisch umsetzbar waren. Von den geplanten 140 Millionen Euro wurden 69 Millionen nicht verbaut – ein neuer Höchststand an Haushaltsausgaberesten.

Michael Panse, finanzpolitischer Sprecher:

„Wir haben frühzeitig gewarnt: Diese Investitionspläne waren überambitioniert und mangelhaft durchdacht. Doch anstatt auf eine solide Finanzpolitik zu setzen, wurde unsere Kritik ignoriert. Das Ergebnis ist ein Investitionsstau, der wichtige Projekte für Erfurt verzögert.“

Die CDU-Fraktion steht für eine verantwortungsvolle und realistische Haushaltsführung. Unser Ziel ist es, Investitionen nicht nur auf dem Papier zu beschließen, sondern auch tatsächlich umzusetzen. Wir setzen uns für eine frühzeitige Haushaltsaufstellung, eine durchdachte Planung und eine konsequente Umsetzung der Investitionen ein. Denn das Geld der Erfurter Bürgerinnen und Bürger muss verlässlich und wirksam für unsere Stadt eingesetzt werden, für eine starke Infrastruktur, moderne Schulen und eine lebenswerte Stadt. Wir machen Erfurt zukunftsstark!

Haushaltskritik der CDU bestätigt

Die Prüfergebnisse des Rechnungsprüfungsamtes (RPA) zur Jahresrechnung 2023 wurden heute im Finanzausschuss vorgestellt. Zum Ruhme des damaligen Oberbürgermeisters Andreas Bausewein und der Fraktionen, des Rot-Rot-Grünen damaligen Bündnisses können die Prüfungsfeststellungen nicht beitragen. Ganz im Gegenteil. Sie bestätigen, was wir damals dem OB und insbesondere der SPD schon an Kritik ins Stammbuch geschrieben haben.

Rund 140 Millionen Euro hatten sich damals Rot-Rot-Grün als Investitionssumme in den Haushalt “hineingeträumt”. Unsere Kritik an der problematischen Umsetzbarkeit wurde weggewischt um sich selbst wegen der hohen Investitionssumme abzufeiern. Heute steht fest, dass 69 Millionen nicht verbaut werden konnten und in die sogenannte Rücklage gewandert sind. Rund die Hälfte der beschlossenen Investitionen waren damals nur für Taschenspielertricks gut und es wurde ein neuer Höchststand an Haushaltsausgaberesten erreicht. Im Folgejahr wurde von diesen Haushaltsausgaberesten im Übrigen auch nur 62 Prozent in Anspruch genommen.

Die Gründe für dieses Planungsversagen sind vielfältig und wurden bereits damals von uns klar benannt. Verspätete Einreichung und Beschlussfassung der Haushalte führen zu Problemen bei der finalen Planung und Ausschreibung. Die zuständigen Beigeordneten wollten zwar große Summen in “ihrem Haushalt” haben, hatten aber die Vorarbeit nur ungenügend geleistet. Fehlende Fördermittel und fehlendes Personal taten ein Übriges.

Neben der von uns immer wieder geforderten rechtzeitigen Beschlussfassung von Haushalten und der Beachtung der Grundsätze des § 10 ThürGemHV fordert auch das RPA künftig eine strenge Einhaltung des Kassenwirksamkeitsprinzips. Die Verwaltung “revanchierte” sich neben der grundsätzlichen Annahme der Kritik mit dem Hinweis, dass manchmal auch Stadtratsbeschlüsse Anpassungen von Planansätzen vornehmen, ohne dass vollumfänglich die Kassenwirksamkeit und Realisierbarkeit der Maßnahmen gegeben sind. Die rot-rot-grünen Adressaten dieses Returns schwiegen heute im Finanzausschuss vorsorglich – vielleicht heben sie sich ja die Diskussion auch für die Stadtratssitzung auf…

Jerusalem of Gold

Yerushalyim Shel Zahav ist die heimliche Nationalhymne Israels und wenn ich mit Reisegruppen in Israel unterwegs bin und das erste Mal nach Jerusalem hinauf fahre, läuft dieses Lied.

Ich habe mich deshalb heute besonders gefreut, dass das Lied zum Programm des Hebräischen Chors Berlin gehörte. Im Rahmen der 33. Tage der Jüdisch-Israelischen Kultur haben wir nahezu täglich Konzerte und Veranstaltungen. Da in den rund 14 Tagen 85 Veranstaltungen stattfinden, muss ich mich in den nächsten Tagen je nach zeitlicher Verfügbarkeit immer wieder neu entscheiden. Die Entscheidung für das heute Nachmittagskonzert in der Neuen Synagoge war jedenfalls genau die richtige Entscheidung.

Bilder und Videos vom Konzert 

Kult- und Pflichttermin

Seit 25 Jahren ist die Erfurter Motorradmesse fester Bestandteil des Terminplans im März. Genauso fest eingeplant ist, dass die Anreise mit dem Motorrad erfolgt – unabhängig vom Wetter, auch bei Minusgraden. Heute passte das Wetter aber perfekt und so war der Bike-Parkplatz schon Mittags überfüllt. Eine ähnliche Motorraddichte gibt es sonst nur zur traditionellen Bikerausfahrt am 1. Mai auf dem Domplatz. Vor den beiden Messehallen gab es heute alles zu Bestaunen, was auf Zweirädern in den letzten Jahren gebaut wurde.

Leider war es durch den Besucheransturm und den knappen Platz in den beiden Messehallen auch ziemlich voll und alle Bikes, auf denen man Probe sitzen konnte, waren umlagert. Wir haben uns deshalb auf die Harleys und den Ducati-Stand konzentriert. Einige Bilder anbei, verbunden mit den besten Wünschen für eine unfallfreie Motorradsaison.

Bilder von der Motorradmesse