Blogeinträge

Unerfüllte Hoffnungen

In der gut gefüllten Riethsporthalle
Leider hat es auch dieses Mal nicht sollen sein. In die lange Liste der Thüringen-Derbys in der 1. Volleyballbundesliga kommt die nächste Niederlage hinzu. Aber angesichts der lange Verletztenliste war das Ergebnis zu befürchten. Nächste Woche fahre ich mit nach Dresden und auch wenn unsere Damen dabei als krasse Außenseiter antreten bin ich wieder mit dabei. Die wichtigen Spiele, in denen wir punkten müssen, folgen dann alle im Dezember. Nachfolgend der Spielbericht vom Samstag von unserem Hallensprecher Stephan Siegl: “Das 16. Thüringenderby geht mit 3:0 an den VfB Suhl LOTTO Thüringen. Somit bleibt es dabei, dass Schwarz-Weiß Erfurt in heimischer Halle gegen die Südthüringerinnen nicht gewinnen kann. Die Liste der kranken, verletzten oder angeschlagenen Spielerinnen auf Erfurter Seite ist lang. Dennoch war die Hoffnung bei den Landeshauptstädterinnen da, in der heimischen Riethsporthalle den Suhlerinnen einen Kampf auf Augenhöhe bieten zu können. Doch nach einem guten Start (6:2), hielt die Hoffnung nur noch bis zur zweiten technischen Auszeit (15:16). Ab da schwangen die Gäste, angeführt von einer überragenden Danielle Harbin, den Taktstock. Bei Erfurt ging nichts mehr und mit zwei Eigenfehlern endete der Durchgang mit 25:18 für den Tabellensechsten. Die Dominanz der Gäste wurde im zweiten Satz noch deutlicher. Während bei Schwarz-Weiß nichts mehr zusammenlief, funktionierte beim VfB alles. Suhl gewann alle langen Ballwechsel und spielte sich in einen Rausch. Erfurt sah kaum einen Stich und musste den Satz mit 13:25 abgeben. Bezeichnend, dass Danielle Harbin den letzten Angriff im Spielfeld versenkte. Dass die Gastgeberinnen sich nicht einfach ihrem Schicksal ergeben wollten, zeigten sie im dritten Satz. Trotz individueller Überlegenheit, gaben sie keinen Ball verloren und versuchten mit den VfB-Damen mitzuhalten. Somit entwickelte sich ein Schlagabtausch, wie es sich Erfurt vorgenommen hatte. Wechselnde Führungen sorgten für beste Stimmung auf den Rängen. Bis zum 17:19 konnte sich keine Mannschaft entscheidend absetzen. Im Satzfinish hatte dann wieder der favorisierte Gast die besseren Argumente und band den Satz zum 25:21 zu. Suhl ging als verdienter Sieger jubelnd vom Spielfeld und feierte mit den mitgereisten Anhängern den 15. Sieg im Derby. Erfurt kann enttäuscht sein, dass sie nicht das Niveau vom Spielbeginn durchhielten. Aber gerade weil ihnen das Verletzungspech am Schuh klebt, muss niemand Trübsal blasen. Kommenden Samstag geht es auf ein Neues – dann in Dresden beim DSC.” (StS) Bilder vom Spiel

Es geht wieder los…

Saisoneröffnung im Freien…
Hoffentlich trägt diese Prognose auch über die nächsten Monate. Gestern Abend um 18.11 Uhr wurde beim Marbacher Karneval Club die neue, die 60. Saison eröffnet. Eigentlich wäre es schon die 61. allerdings fiel die Karnevalssaison in diesem Jahr aus. Am 11. November 2020 haben wir auch noch die MKC-Fahne vor dem Marbacher Schlösschen gehisst und der Ortsteilbürgermeisterin den Schlüssel abgenommen. Danach folgte ein Lockdown, der die ganze Saison, einschließlich des Karnevalsumzugs verhinderte. Aktuelle Inzidenzzahlen – derzeit in Thüringen und Erfurt bei rund 500 – lassen ahnen, dass Karneval, wie alles andere nur mit 2G stattfinden wird. Dies wird eine Herausforderung werden, weil die umfänglichen Einlasskontrollen auf der einen Seite und ausbleibende Besucher die ehrenamtlichen Vereine erheblich belasten.
Marbachia Heijo!
Ich merke dies auch an meinen eigenen Planungen. Während ich in anderen Jahren 12 – 15 Karnevalsveranstaltungen besucht habe, werden es dieses Mal wohl nur die MKC-Veranstaltungen sein, bei denen ich als Minister des Elferrates Präsenzpflicht habe. Ich befürchte aber, dass es auch in diesem Jahr keinen Umzug geben wird und die Karnevalsveranstaltungen Ende Januar auch noch völlig offen sind. So schmerzhaft das dann auch für die Narren ist, die Gesundheit geht vor. Wir haben bei uns im Verein insbesondere bei den Kinder- und Nachwuchsgarden viele ungeimpfte Kinder und auch an die müssen wir denken.

Sechs Stunden volles Programm…

Geburtstagsglückwünsche an Kristina Vogel
Stadtratssitzungen in Erfurt sind inzwischen zu einem abendfüllenden Programm geworden. Allerdings haben wir es gestern wenigstens geschafft an einem Abend fertig zu werden. Dennoch, und das sage ich als Stadtratsvorsitzender, ist Kommunalpolitik zu einem zeitaufwändigen Hobby geworden, für welches den Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitikern Dank gebührt. In dieser Woche hat ein ehemaliger Bundestagsabgeordneter über seine Erfahrungen in der Berufspolitik gesprochen. Mit dem Hintergrund meiner 10 Jahre im Landtag kann ich bestätigen, dass es dort ähnlich ist. Allerdings baut auch die Kommunalpolitik einen erheblichen Druck auf. Der Artikel sei jedem ans Herz gelegt, der Politiker in den letzten Monaten zunehmend beschimpft, beleidigt und abwertet. Während ich allen Stadträtinnen und Stadträten dankbar bin, die sich jeden Monat viel Zeit nehmen (immerhin 42 von 51 haben den gestrigen Abend durchgezogen), gebührt dieses Mal besonderer Respekt unserer Stadtratskollegin Kristina Vogel. Kristina hatte zur Stadtratssitzung Geburtstag und trotzdem alle sechs Stunden bis zur letzten Abstimmung um 23 Uhr durchgezogen. Inhaltlich waren die ersten Stunden von der Grünanlagensatzung (Lärmschutz) und der Diskussion über die fehlenden Räumlichkeiten für Gymnasien geprägt. Bei der Schaffung einer Containerlösung für das Gymnasium 10 waren sich noch alle einig. Bei der Lärmprävention nicht. Wie so oft in letzter Zeit fielen alle Anträge durch und trotz intensiver Diskussion wurde nichts beschlossen. Auf heftigen Diskussionsbedarf ist auch das Thema Flughafen gestoßen. Zum wiederholten Mal diskreditierten die Grünen den Betrieb des Erfurter Flughafens mit fadenscheinigen Argumenten. Eine gründe Landtagsabgeordnete und Stadträtin krönte ihr Halbwissen mit dem Satz “wenn ein Flugzeug in Erfurt landet, führt der Fluglärm dazu, dass man sich eine halbe Stunde nicht unterhalten kann”. Die anderen Fraktionen zeigten in dem Fall einmal geschlossen, was sie von grünen Schaufensteranträgen halten – nichts! Im nichtöffentlichen Teil (aus dem ich nicht berichten darf) ging es zur Zukunft des Stadtgartens noch einmal rund. Alles was dazu zu sagen ist, steht aber morgen in der Zeitung.

40 Jahre “Schwerter zu Pflugscharren”

40 Jahre lang erhalten
„Schwerter zu Pflugscharren“ ist die Ableitung ein bekanntes Bibelzitats des Propheten Micha. Große Symbolkraft entfaltete der Slogan in der DDR-Friedensbewegung. Der Sender MDR-Kultur erinnerte in dieser Woche daran: “Am 8. November 1981 begann die ökumenische Friedensdekade in der DDR. Die Idee zum Vliesdruck mit dem Symbol „Schwerter zu Pflugscharen” entstand im sächsischen Landesjugendpfarramt. Jugendliche, die das Symbol trugen, hatten mit Repressionen des Staates zu rechnen. Aufgrund der Wirkmacht wurde das Symbol auch in der BRD populär und in der Friedensbewegung genutzt.” 100.000 Stück wurden damals auf Vlies gedruckt und als Aufnäher verbreitet. Über die Symbolkraft dieses Zitats gab es danach eine intensive Diskussion. Brisant war dies auch dadurch, dass es eine Bronzeskulptur von Jewgeni Wiktorowitsch Wutschetitsch gab, die die Sowjetunion 1959 der UNO geschenkt hat – bei meinem ersten New York Besuch 1995 bin ich sogar extra deshalb zum UNO-Hauptgebäude gefahren. Im DDR-Geschichtsbuch der 6. Klasse und im Jugendweihelehrbuch war die Skulptur abgebildet. Dennoch erhielt der sächsische Landesbischof Johannes Hempel noch im November 1981 die amtliche Mitteilung: „Wegen Missbrauchs dürfen diese Aufnäher in Schule und Öffentlichkeit nicht mehr getragen werden.“  Ich habe damals über die Junge Gemeinde der Evangelischen Kirche ein Exemplar bekommen und auf meine Jacke genäht. Repressionen, wie viele andere musste, habe ich nicht dafür bekommen. Aber in der Schule (damals 8. Klasse) wurde ich in das Lehrerzimmer zitiert und musste den Aufnäher unter Aufsicht von der Jacke wieder abtrennen. Mein Exemplar habe ich durch die letzten 40 Jahre als Zeitzeugnis behütet.

Veranstaltungsplanung in Corona-Zeiten

Unser Newsletter 17/2021 ist da
Veranstaltungen gestalten sich derzeit schwierig – insbesondere die Planung ist unter Coronabedingungen eine Herausforderung. 2G oder 3G+ ist die Frage, die sich die Veranstalter stellen und in beiden Fällen ist nicht sicher, wie viele Menschen Veranstaltungsangebote annehmen. Seit heute ist der Inzidenzwert in der Landeshauptstadt Erfurt über 500 und damit berät der erweiterte Pandemiestab über notwendige Einschränkungen. Dies hat auch Auswirkungen auf die Veranstaltungsplanung der Landeszentrale für politische Bildung. In unserem aktuellen Newsletter haben wir noch diverse Veranstaltungen aufgelistet – ob und wie sie stattfinden ist momentan unsicher. Insofern können wir froh sein, dass wir für die Israel-Reise gerade ein „Fenster“ gefunden hatten und alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer gut zurückgekommen sind. Im Newsletter 17/2021 findet sich unter anderem ein Rückblick auf die Israel-Reise der LZT.

Gedenken an die Opfer des Novemberpogroms

Auf dem Jüdischen Friedhof in Erfurt und in Yad Vashem
Immer wieder ist der 9. November als Schicksalstag der Deutschen von Nachdenklichkeit und Traurigkeit bestimmt, obwohl es mit dem Mauerfall auch Grund zur Freude und Dankbarkeit gibt. Wie in jedem Jahr war ich auch heute bei der Gedenkveranstaltung der Jüdischen Landesgemeinde dabei. Erfreulicherweise kommen in jedem Jahr, auch in diesem Jahr mit den coronabedingten Einschränkungen, mehr Erfurterinnen und Erfurter, um bewusst an diesem Tag an der Seite der Mitglieder der Jüdischen Landesgemeinde zu stehen. Genau vor zwei Wochen waren wir in Yad Vashem, der Holocaust-Gedenkstätte in Jerusalem. Ich habe heute an meine vielen Besuche dort gedacht und auch daran, wie wir viele Jahre zum 27. Januar Zeitzeugengespräche in Schulen organisiert haben. Inzwischen sind nur noch wenige Zeitzeugen da und nun haben wir alle die wichtige Aufgabe, ihre Erinnerungen zu bewahren und weiter zu tragen.

Herzlichen Glückwunsch der Großmeisterin

2009 in Erfurt mit Elisabeth Pähtz
Während meines Sommerurlaubs hatte ich endlich wieder einmal Zeit zum lesen. Eines der Bücher war das Damengambit, welches als Netflix-Serie für Furore sorgte. Schachspielerinnen haben es in der Männerdominierten Sportart immer etwas schwerer gehabt. Eine Schachspielerin, die den Männer nicht nur Respekt abnötigte, sondern bis heute höchsterfolgreich ist, hat nun den verdienten Titel. Die Erfurterin Elisabeth Pähtz ist jetzt mit dem Großmeisterin auf Lebenszeit geschmückt. Schon mit 16 Jahren wurde Elisabeth Großmeisterin der Frauen. Nun hat sie als erste deutsche Frau dieses Titel auch bei den Männern – ganze 40 Frauen sind weltweit in dieser illustren Runde. Herzlichen Glückwunsch Elisabeth zu dieser hochverdienten Anerkennung. Ich kenne die Familie Pähtz viele Jahre. Ihr Vater Thomas Pähtz, selbst erfolgreicher Schachspieler, hat Elisabeth schon als kleines Kind trainiert. Als ehemaliger Schachspieler habe ich mit immer für den sportlichen Weg von Elisabeth interessiert. Wie auch im Spiel mit dem Erfurt Großmeister Thomas Luther habe ich allerdings gegen Elisabeth nie etwas holen können. Meine aktive Schachlaufbahn endete als ich 14 war und in dem Alter hatten Elisabeth und Thomas schon reihenweise Titel bei den Erwachsenen abgeräumt. Aber ich erinnere mich noch gerne an ein Simultanspiel gegen sie im Rahmen eines Politikerschachturnieres 2009. Immerhin erlaubt mir Elisabeth damals ein Remis – aber ich fürchte da hatte sie auch nicht Ernst gemacht 😉 Ich schaffe es heute nur noch einmal im Jahr zum Erfurter Königsgambit-Turnier. Da bin ich dann schon glücklich, wenn ich im Mittelfeld ankomme. Alles Gute für den weiteren Weg Elisabeth Pähtz!

Wechsel in die Winterperiode…

Grundreinigung
Letzten Dienstag noch 27 Gard in Tel Aviv – in der Nacht dann 4 Grad in Frankfurt und auch jetzt am Wochenende recht kühles Wetter in Thüringen. Auch wenn es heute noch Sonne gab, sind die Herbsttage schon gezählt und es geht in die Winterperiode. Während dies für die Wintersportarten höchste Zeit wird und ich mich auf die ersten Veranstaltungen des Thüringer Schlitten- und Bobsportverbandes in Oberhof freue, ist es für das Motorradfahren natürlich nachteilig. Heute habe ich beide Motorräder winterfest gemacht. Dabei konnte ich aber der Versuchung nicht widerstehen und habe die Ducati noch einmal “freigelassen”. Da ich bei beiden Bikes auf Saisonkennzeichen verzichte, hoffe ich auf ein paar sonnige Tage auch in den nächsten Wochen, damit sie in der Garage erst gar nicht einrosten. Winterlich, allerdings in der Halle, ging es gestern Abend zu. Nach einer gefühlten Ewigkeit war ich endlich wieder einmal bei den Black Dragons zu Gast. Gegen die Tilburg Trappers gab es bei der 2:5 Niederlage zwar keine Punkte aber dafür ein munteres Spiel. Künftig werde ich wieder regelmäßig beim Eishockey in Erfurt zu gast sein.

Als Pilotgruppe in Israel

Masada
Ungewohnt war für mich die Erfahrung im Heiligen Land, nahezu ohne andere Touristengruppen unterwegs zu sein. Zu Ostern vor zwei Jahren, als ich das vorletzte Mal mit meinen beiden Söhnen in Israel war, waren die Straßen in Jerusalem natürlich auch bedingt durch die Ostertage brechend voll. Nach der Politikerdelegationsreise mit Elnet, an der ich im November 2019 teilnehmen durfte, gab es mehrere Anläufe für die Planung der nächsten Israel-Reise. Aber weder privat noch dienstlich hat es coronabedingt geklappt. Zwei Mal musste auch unsere Israel-Reise der LZT im letzten Jahr verschoben werden, bevor sie nun endlich Ende Oktober 2021 stattfinden konnte. Als erste deutsche Pilot-Gruppe durfte die Landeszentrale für politische Bildung Thüringen nach über 18 Monaten mit 27 Teilnehmerinnen und Teilnehmern in Israel einreisen. Alle mussten zuvor vollständig geimpft sein und mehrere PCR- und serologische Tests waren in Israel vorgeschrieben. Organisiert haben wir die Tour mit Scuba-Reisen in Deutschland und unserem bewährten Partner SarEl-Tours Jerusalem. Daniela Epstein war, wie bei vielen Reisen zuvor, unsere sachkundige Reiseleiterin in Israel. In der Reisegruppe waren rund zwei Drittel der Mitreisenden noch ohne Israel-Reiseerfahrung, aber auch einige, die das Land schon kannten. Zwei waren sogar mit mir vor 29 Jahren, bei meiner ersten Israel-Reise, dabei. Im November 1992 waren wir mit einer Gruppe der Jungen Union Thüringen in Israel. Seitdem musste ich immer wieder kommen. Das Land hat sich in den 29 Jahren extrem verändert, aber die Faszination ist geblieben. Das 10tägige Reiseprogramm war dicht gefüllt mit spannenden Gesprächspartnern und Besichtigungen. Einige Programmpunkte gehören zu jeder Israel-Reise, egal wie oft man dort war. Die Führung in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem gehört in jedem Fall dazu. “Das Gedenken an die Vergangenheit, die Gestaltung der Zukunft” diese Worte an der Anstecknadel von Yad Vashem beschreiben, um was es den Besuchern geht. Wir haben im Anschluss an unseren Besuch Blumen im Tal der Gemeinden niedergelegt, um dies zu bekräftigen.
Wishing Bridge Tel Aviv
Neu war der Besuch des Peres-Center for Pease & Innovation. Im Vermächtnis des ehemaligen  Ministerpräsidenten ist ein modernes großes Zentrum entstanden, welches einen staunend die Ergebnisse der Innovations-Nation Israel betrachten lässt. Im Büro von Peres (u.a. mit der Nobel-Preis-Medaille) erklärte uns einer seiner ehemaligen Mitarbeiter, wie sehr sich Shimon Peres zu Lebzeiten dafür engagiert hat. Gute Gesprächsrunden gab es unter anderem mit dem stellvertretenden deutschen Botschafter Dr. Jörg Walendy und dem Geschäftsführer der Deutsch-Israelischen Industrie- und Handelskammer Grisha Alroi Arloser in Tel Aviv. Die AHK ist in einem Bürohochhaus mit bester Aussicht auf Jaffa und den wunderschönen Strand von Tel Aviv untergebracht. Beides musste aber noch bis zu unserem einzigen “freien Tag” warten, denn uns kam es auf die Inhalte an. Auch in der AHK war die letzte deutsche Besuchergruppe (der Wirtschaftsminister von Meck-Pom) schon achtzehn Monate her. Dort, wie überall sonst, wurden wir freudig begrüßt. Erstmals im Programm war der Besuch im Rathaus in Haifa, der Partnerstadt von Erfurt. Der Stadtratskollege und Ausschussvorsitzende für Einwanderungsfragen Gary Koran begrüßte uns zu einer Gesprächsrunde. In unserer Partnerstadt geht es kommunalpolitisch derzeit rund. Der Stadtrat hat alle Stellvertreter der Oberbürgermeisterin entlassen und bei unserem Besuch stand gerade der Streit um den Haushaltsentwurf auf der Agenda. Beeindruckt hat mich der tolle Stadtratssaal. Den Tag in Haifa nutzten wir auch zu einer kurzen Besichtigung der Bahai-Gärten und danach ging es weiter zur Kreuzritterfestung in Akko. In den ersten drei Tagen unserer Tour waren wir im Hotel Nof Ginnosar bzw. Ginnosar Village am See Genezareth und konnten von dort aus auch die biblischen Stätten am See besichtigen. Dr. Georg Röwekamp trafen wir im Pilgerhaus in Tabgha und er sprach mit uns über die Situation der Christen im Heiligen Land.
Dream big am Peres-Center
Der zweite Teil unserer Reise fand in Jerusalem statt, wo wir wieder das Hotel Olive Tree gewählt hatten – nah bei der Altstadt am Damaskus Tor. Dort fanden viele unserer Gespräche statt. Sandra Simowitz vom Auswärtigen Amt war ebenso bei uns zu einer Diskussionsrunde,  wie Steven Höfner, Leiter der KAS Ramallah. Letzterer erläuterte in einer Gesprächsrunde die schwierige Situation in den Gebieten – leider ohne irgendeine Lösungsperspektive für die festgefahrene Situation. Bei unserer nächsten Reise werden wir auch wieder in Ramallah sein, dieses Mal mussten wir coronabedingt auf die Tagestour dorthin verzichten. Der israelische Fernseh-Journalist David Witztum beleuchtete die innenpolitische Situation insbesondere vor dem Hintergrund der neu gewählten Regierung. Seine Aussage, dass der Haushalt zum Knackpunkt werden würde, ob die Koalition hält, hat sich bestätigt. Der Haushalt wurde von der Knesseth, die wir dieses Mal nur von außen besichtigen konnten, bestätigt und die Regierung hält – vorerst. Die Autorin Lea Fleischmann und ihr Sohn Arie Rosen berichteten über die jüdische Kultur und ihre diesbezüglichen Projekte mit deutschen Schulen. Der deutsch-israelische Schriftsteller Chaim Noll empfing uns in seinem Haus im Negev. Ihn kenne ich von mehreren Begegnungen in Deutschland und Israel und bin immer wieder von seiner Biographie beeindruckt. Im Gepäck hatte ich nach der Reise natürlich auch sein neuestes Buch “Die Wüste” (2 Kilo schwer). Unser intensives politisches Bildungsprogramm der Reise rundete am letzten Abend mein Freund Arye Shalicar ab. Wir kennen uns inzwischen viele Jahre und treffen uns immer wieder in Deutschland und Israel. Als persischer Jude hat er seine Kindheit in Berlin verbracht und war kurz vor einer “Gang-Karriere” bevor er mit Anfang 20 nach Israel ging. In Israel wurde er Pressesprecher der israelischen Armee und arbeitet als Sicherheitsexperte und Abteilungsleiter im Büro des Ministerpräsidenten.
Jerusalem
Neben dem Besuch der biblischen Stätten am See Genezareth, in Jerusalem und der Geburtskirche in Bethlehem hatten wir auch einen Tag bei den Beduinen in Rahat. Der Besuch der Kommunalverwaltung und einer Schule sowie mehrerer Vor-Ort-Projekte (inklusive eines tollen Essens) gaben uns einen guten Einblick in das Leben der Beduinen. Vieles dreht sich in Israel um die Sicherheit. Im Netiw Hasara unmittelbar am Gazastreifen, auf dem Berg Bental im Golan und in Sderot stand die Sicherheitslage im Mittelpunkt der Diskussionen. Wie bei vielen der voran gegangenen Israel-Reisen gab es für die Reiseteilnehmer beeindruckende Erlebnisse und Antworten auf viele Fragen. Aber wie immer, gab es auch viele neue Fragen, auf die die Antworten im dem weltpolitisch spannenden Land Israel noch fehlen. Grund genug immer wieder zu kommen – auch für die Landeszentrale für politische Bildung Thüringen. Neben den vielen Gesprächen und Besuchsterminen blieb auch Zeit, die Schönheit des Landes zu genießen. Natürlich waren wir in Masada, auf der beeindruckenden Felsenfestung des Herodes. Natürlich waren wir in Kalia am Toten Meer zum baden und in der weltweit tiefstgelegenen Bar. Und natürlich waren wir auch im See Genezareth und am Banana Beach in Tel Aviv im Mittelmeer baden. Sonnenuntergänge am See Genezareth und in Tel Aviv luden zum träumen ein. Die Altstadt von Jerusalem vom Dach des österreichischen Hospizes, Granatapfelsaft an jeder Ecke in Akko, beeindruckende Blicke auf die Klagemauer mit tanzenden und singenden jungen Menschen, der Blick vom Ölberg, Gan haSchloscha, die Kulisse des  Tempelberges, Jaffa und die Wishing-Bridge, der Strand von Tel Aviv, die Menschen die in Israel leben oder dorthin kommen – es gibt dutzende Gründe, warum ich dieses Land liebe und immer wieder kommen werde. Ich bin froh darüber, dass ich in den letzten 29 Jahren so viele Reisegruppen in Israel begleiten durfte und hoffe viele Menschen mit meiner Begeisterung für Israel angesteckt zu haben. 17 Mal war ich in Israel und ich bin noch nicht fertig 😉 Reisebilder auf meiner flickr-Seite Video der Reise von Jochen Fasco  

Wieder im Rathaus angekommen

Living in a box…
Derzeit steigen in Erfurt die Inzidenzzahlen wieder deutlich. Trotzdem durften wir erstmals wieder mit dem Finanzausschuss im Rathaus tagen. Der Blick in den Sitzungssaal war durchaus ungewohnt. Neben dem verordneten Mindestabstand wurden auch für die Sitzungsleitung Plexiglasscheinen aufgebaut. Künftig sollen einzelne Ausschüsse wieder regelmäßig im Rathaus tagen. Der Stadtrat wird allerdings weiter in der Thüringenhalle zusammen treffen. Die neue Allgemeinverfügung in Erfurt reagiert auf die steigenden Coronazahlen noch sehr zögerlich. Ich befürchte, dies wird sich in den nächsten Wochen rächen. Mit Interesse habe ich nach der Rückkehr aus Israel registriert, dass es in Deutschland immer noch eine widersprüchliche Diskussion zum Impfen im Allgemeinen und zur dritten Impfung im Besonderen gibt. In Israel ist die dritte Runde zu einer Selbstverständlichkeit geworden. Damit gelang es auch die vierte Welle zu brechen und die Inzidenzzahlen liegen wieder unter 100.