Wie die Verwaltung den Stadtrat ignoriert – Keine Lösung für Kita 3-Käse-Hoch

 
Jugendhilfeausschuss in Erfurt
Selten ist der Ratssitzungssaal bei Ausschusssitzungen so gefüllt, wie bei Beratungen des Jugendhilfeausschusses. In der Sitzung heutigen des Jugendhilfeausschusses gab es dafür auch wieder einen Grund. Es wurde (einmal wieder) ausführlich über die Kindertagesstätte Villa 3-Käse-Hoch gesprochen. Leider offenbarte sich erneut, dass es der Verwaltung nicht darum geht die Kita bis 2018 weiter zu betreiben. Nach anfänglichen Worten, dass das Wohl der Kinder an erster Stelle stehe, zeigte sich sehr schnell, dass es der Erfurter Stadtverwaltung leider nur um zusätzliche Finanzen geht. Zu verlockend scheint es für die Stadt zu sein, die Villa für einen Millionenbetrag verkaufen zu können. Diesen Eindruck hatten auch die rund 20 Eltern welche, teilweise mit ihren Kindern, an der Ausschusssitzung teilnahmen. Auch ein gemeinsamer Übergang der Kinder in eine andere Kita würde wohl keine Option sein, da in keiner Kita genug Plätze vorhanden sind um diese komplett aufzunehmen. Gemeinsam mit den Eltern und der Leitung wird die CDU-Fraktion weiter für den Erhalt der Kita kämpfen, auch wenn es so scheint, als ob die Schließung für die Verwaltung bereits beschlossene Sache ist.

Kita “Villa Drei-Käse-Hoch” mit großer Kapelle vor dem Rathaus

Trommeln, Rasseln und viele andere Klanginstrumente waren heute vo der Stadtratssitzung auf dem Fischmarkt zu hören. Die Eltern und Erzieherinnen der Kita “Villa Drei-Käse-Hoch” hatten eine Demonstration organisiert, um lautstark gegen die Schließung ihrer Kita zu protestieren. Seit etlichen Monaten erleben wir im Stadtrat und im Jugendhilfeausschuss, wie die Verwaltung regelmäßig mit neuen Erklärungen kommt, warum sie die Kita schließen will. Während zunächst der Widerstand der Stadtratsfraktion noch einmütig war, schwenkte die SPD nun inzwischen aus dieser Koalition der Kita-Schließungsverhinderer aus. Die Villa soll verkauft werden und da ist jedes Mittel recht. Kostenkalkulationen werden finktiv in die Höhe getrieben. Der tatsächliche Bedarf an Betreuungsplätzen wird ignoriert und es wird billigend in Kauf genommen, dass die Eltern sich die Beine wundlaufen auf der Suche nach einem Betreuungsplatz. Bei der heutigen Demonstration positionierten sich die Mehrheit der Stadträte klar für den Erhalt. Die Verwaltung drückte sich, vorsichtig gesagt, mit dem Rücken an die Wand. Weder der Vertreter der Beigeordneten noch der Jugendamtsleiter stellten sich den Eltern. Der Vertreter der Kita-Schließungspartei SPD hatte die undankbare Aufgabe zu erklären, warum die SPD eigentlich anders wollen wolle, aber nicht können dürfe. Die Stadtratsanfrage von Thomas Pfistner wurde von der Verwaltung leider so beantwortet, dass wir die Politik der Ingoranz gegenüber den Eltern bestätigt sehen. Dennoch werden wir bei dem Thema hartnäckig bleiben. Linke und Grüne waren heute für den Weiterbestand der Kita. CDU, Freie Wähler und FDP sowieso – wir werden sie beim Wort nehmen! Ich wünsche mir sehr, dass die Eltern weiter so engagiert bleiben. Bilder der Demonstration