Thüringer Zukunftspreis 2012

Künftig alle zwei Jahre soll der Thüringer Zukunftspreis vergeben werden. Im Rahmen der 2. Demografiekonferenz in der Erfurter Messe wurde er erstmals von Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht und Landtagspräsidentin Birgit Diezel verliehen. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis ging an die Gemeinde Schlöben. Bürgermeister Hans-Peter Perschke nahm den Preis entgegen. Den 2. Preis erhielt mit 7.500 Euro das Projekt “Gemeinsam statt einsam” des Vereins Generationenwohnen in Arnstadt-Ost. Drittplatziert war das Projekt “Unser Ziel ist ihr Erfolg” vom Unternehmensnachfolge und Gründerclub Gotha und erhielt 5.000 Euro. Bei der Konferenz, die vom Verkehrs- und Demografieminister Christian Carius eröffnet wurde stellten sich 12 der 50 eingereichten Projekte vor. Ich kenne von dieses zwölf Projekten Zweidrittel sehr gut und so fiel die Auswahl in der Jury schwer. Vor einigen Wochen haben wir in einer langen Jurysitzung beraten und letztlich die Preisträger ausgewählt. Verdient hätten es viele Projekte gehabt. Vor allem wünsche ich den gelungenen Projekten, dass sie sich weiterentwickeln und in anderen Teilen Thüringens Nachahmer finden. Ich durfte als Laudator für die Drittplatzierten sprechen: Laudatio für den Drittplazierten des Thüringer Zukunftspreises 2012 Als Beauftragter für das Zusammenleben der Generationen weiß ich sehr gut um die Verschiebung der Altersstruktur bedingt durch den demografischen Wandel in Thüringen. Wir haben keine Überalterung sondern eine Unterjüngung in unserer Gesellschaft. Immer mehr Älteren stehen immer weniger Jüngere gegenüber. Und so stehen auch immer mehr ältere Unternehmer über kurz oder lang vor der Frage, finde ich für mich einen Nachfolger und wenn ja, wie kann die Übergabe meines Unternehmens in jüngere Hände gelingen? Und wenn sich tatsächlich Jüngere finden, die sagen, ja, ich lasse mich auf dieses Wagnis ein, ich sehe die Risiken, aber ich sehe auch die großen Chancen selbst mein eigener Chef zu sein, selbst Verantwortung zu übernehmen, dann verdienen diese Jüngeren auch alle Unterstützung. Wenn sie Arbeitsplätze erhalten und schaffen wollen, dann dürfen sie nicht daran scheitern, dass sie vielleicht über gutes Fachwissen zum Produkt oder zur Dienstleistung der Firma verfügen, aber bei den Krediten, Bürgschaften oder den Vertragsgestaltungen etwas nicht bedacht worden ist. Viele rechtliche und steuerliche Bestimmungen gilt es zu beachten. Und es gilt auch die emotionalen Aspekte zu berücksichtigen, die bei einer Unternehmensübergabe ebenfalls eine nicht unwichtige Rolle spielen können, bei familieninternen Übergaben vielleicht noch mehr als bei externen. So wie früher der Altbauer aufs Altenteil zog, so braucht es auch in einer Firma klare Regelungen, was der Seniorchef oder die –chefin noch zu sagen hat und was nicht. Und wer sich ein bisschen mit Politik beschäftigt, weiß, dass auch hier der Verzicht auf eine Führungsposition und deren freiwillige Übergabe an einen Nachfolger zu den eher schwierigen Übungen gehört. Man kann bei einer Unternehmensnachfolge viele Fehler machen und viel Lehrgeld zahlen, ob nun bei Personal, Steuern, Finanzen, Immobilien, Recht, Kommunikation oder Organisation. Damit sich dies in Grenzen hält und den Unternehmenserfolg nicht gefährdet, ist es gut, wenn man Partner findet, welche beraten, ihre praktischen Erfahrungen vermitteln und so helfen manche Klippen zu umschiffen. Der Drittplazierte hat sich dieser Aufgabe gestellt. Er bringt Unternehmen mit Nachfolgewilligen zusammen, berät sie und begleitet die praktische Umsetzung. Er ist damit so etwas wie ein kleiner Herzschrittmacher für die Thüringer Wirtschaft. Bilder vom Kongress Presseartikel OTZ und TA    

Jurysitzung für den Thüringer Zukunftspreis

LSB-Präsident Peter Gösel und Landtagpräsidentin Birgit Diezel
LSB-Präsident Peter Gösel und Landtagpräsidentin Birgit Diezel waren ebenfalls in der Jury
Die Gewinner des Thüringer Zukunftspreises sind… Nein, natürlich bleibt die Überraschungseffekt noch bis zur Preisübergabe am 15.11.2012 erhalten – wir haben Stillschweigen vereinbart 🙂 Im Rahmen der 2. Thüringer Demografiekonferenz in der Erfurter Messe wird Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht die Preisträger ehren. Um die Preisträger zu ermitteln, tagte heute die Jury. Landtagspräsidentin Birgit Dietzel, Minister Christian Carius, LSB-Präsident Peter Gösel, der Präsident des Gemeinde- und Städtebundes Michael Brychcy, Liga-Geschäftsführer Hans-Otto Schwiefert und viele ander prominente Mitglieder hatte die Jury. 50 Bewerbungen waren eingegangen und daraus wurden bereits 12 in die engere Wahl genommen. Daraus haben wir nun heute die drei Preisträger ausgewählt. Zu würdigen sind aber alle eingegangenen Vorschläge. Der Demografische Wandel wird mit Hilfe von vielen kleineren und größeren Projekten bewältigt. Es waren Projekte dabei der Freiwilligen Feuerwehr, Großelterndienste, Wohnprojekte für Senioren, Ehrenamtsprojekte, Projekte zur Bekämpfung des Fachkräftemangels und viele andere mehr. Sie alle werden öffentlich vorgestellt. Da ich gut die Hälfte der eingereichten Projekte bereits aus meiner Arbeit als Generationenbeauftragter kannte, fiel die Auswahl doppelt schwer. Vorab schon Glückwunsch allen Siegern und Platzierten!