60 Jahre Neue Synagoge in Erfurt

Neue Synagoge (7)Vor genau 60 Jahren wurde in Erfurt die Neue Synagoge eingeweiht – es blieb der einzige Synagogenneubau in der DDR und dies war kennzeichnend für den Umgang mit unseren jüdischen Mitbürgern. 1945 gab es noch 400 Juden in Thüringen, am Ende der DDR-Zeit waren es nur noch 26. Heute gehören zur Jüdischen Landesgemeinde wieder 800 Mitglieder. Rund 90 Prozent stammen aus dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion. Die Neue Synagoge entstand an der Stelle, wo die Große Synagoge stand, die von den Nationalsozialisten zerstört wurde. Otto Nuschke, der damalige CDU Vorsitzende hatte sich maßgeblich für den Bau der Neuen Synagoge eingesetzt und übergab sie als stellvertretender Ministerpräsident am 31.8.1952 an die Jüdische Landesgemeinde. Allerdings war dem Neubau eine lange Diskussion vorausgegangen. Mehre Architektenentwürfe wurden abgelehnt, weil darin die Synagoge zu groß oder zu sakral konzipiert war. Heute feierte die Jüdische Landesgemeinde 60 Jahre Neue Synagoge und zahlreiche Gäste waren als Freude der Jüdischen Landesgemeinde gekommen, drei Landesminister, Politiker vom Bund bis zur Kommune, Vertreter der Medien, Wirtschaft und zahlreiche Vertreter der Kirchen. Stephan Kramer, Generalsekretär des Zentralrats der Juden in Deutschland, würdigte die Arbeit der Landesgemeinde und von Wolfgang Nossen, sowie die guten Vernetzungen in die Politik. Er ging aber auch auf die aktuelle Situation der Juden in Deutschland ein und betonte mit Blick auf Berlin, dass es genau der falsche Weg wäre, wenn Juden auf ihre religiösen Symbole in der Öffentlichkeit verzichten. Kantorin Jalda Rebling aus Berlin umrahmte die vielen Grußworte mit beeindruckenden Musikstücken und Rabbiner Konstantin Pal sprach den Segen. Insgesamt war die Feier zum 60. Jahrestag ein gelungener Beitrag, um jüdischen Leben in Thüringen auch noch stärker in den Blickpunkt der Gesellschaft zu rücken. Masel tov – viel Glück der Gemeinde und der Synagoge! Bilder und Bericht in der TA

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