Von der Theorie zur Praxis
Manchmal geht alles ganz schnell – von der Theorie in die Praxis. Am Freitag war ich in Weimar beim Vernetzungstreffen der Thüringer Nachbarschaftsinitiativen und wir haben über die Chancen der Mehrgenerationenhäuser gesprochen. Heute am anderen Ende von Thüringen in Eisenach, um eine solche Initiative zu befördern.
Die Städtische Wohnungsgesellschaft Eisenach (SWG), die Kreishandwerkerschaft und der ASB Eisenach wollen in der Wartburgstadt einen Nachbarschaftstreff aufbauen.
Das Konzept kenne ich schon seit mir der Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Rainer Marschall das Projekt vor einigen Monaten vorgestellt hat.
Inzwischen ist die Projektidee nun so weit gereift, dass wir uns heute mit allen beteiligten Projektpartnern vor Ort getroffen haben. In einem Wohngebiet mitten in Eisenach hat die SWG eine leerstehende Gewerbeimmobilie. Die ehemalige Gaststätte in der DDR-typischen Würfelform hat seit der Wende eine bewegte Geschichte mit mehreren Pächtern erlebt.
Seit drei Jahren steht das Gebäude leer und nun soll es Anlaufstelle für die überwiegend alleinstehenden Senioren in der Nachbarschaft werden. Unter den Mietern der SWG aber auch der AWG sind sehr viele Menschen, die älter als 70 Jahre sind und die gerne solange wie möglich in ihrem sozialen Nahraum bleiben wollen. Die Konzeption des ASB passt wunderbar zu der Idee der Mehrgenerationenhäuser.
Da im Bund im Koaltionsvertrag vereinbart wurde die derzeit 450 MGHs in Deutschland zu erweitern und sich dabei auf die weißen Flecken der Landkarte zu konzentrieren, sehe ich eine gute Chance für Eisenach. Wir werden in den nächsten Wochen gemeinsam einen Antrag an den Bund erstellen und zeitgleich wird die SWG das Gebäude umbauen. Ziel ist es, das im Sommer der Nachbarschaftstreff mit der Arbeit beginnen kann.