Schon bald sollen vier Schulsporthallen und vier Schulbauprojekte mit einem Generalunternehmer angegangen werden. So kündigte Dezernent Bärwolff es zumindest in einem MDR-Interview an. Letzte Woche wurde der Bauausschuss über die Realität dieser Pläne informiert. Für die CDU-Fraktion ist klar: Die Beauftragung eines Generalunternehmers ist eine Möglichkeit. Dabei müssen jedoch mit Mehrkosten gerechnet werden, die vorher verantwortungsbewusst diskutiert werden müssen.
Finanzpolitiker Michael Panse, der ebenso dem Bauausschuss angehört, kommentiert: „Jede Beauftragung eines Generalunternehmers muss detailliert geprüft werden, damit nicht schon die Ausschreibung von Aufsichtsbehörden gekippt wird. Auch steckt die Kostenexplosion des Arena-Baus der Stadt noch in den Knochen. Mit einem Generalunternehmer können sich keine Fehler in der Planung und Ausschreibung erlaubt werden, denn das führt am Ende zu teuren Nachträgen. Zudem muss jede Vergabe an einen Generalunternehmer einzeln begründet werden. Der Personalmangel in der Verwaltung reicht als alleinige Begründung dazu nicht aus.“
Ein weiterer Wehrmutstropfen: Die Voraussetzungen für eine zeitnahe Ausschreibung der 4 Schulbauprojekte und 4 Sporthallen liegen noch nicht vor. Erst mit dem Haushalt des nächsten Jahres können die bisher geplanten 134 Millionen Euro überhaupt bereitgestellt werden.
„Der Haushalt 2024 wird wahrscheinlich im ersten Quartal 2024 im Stadtrat diskutiert und abgestimmt. Dann steht noch die Genehmigung durch das Landesverwaltungsamt an. Vor Sommer 2024 passiert da also gar nichts, selbst wenn der Beigeordnete das Geld in den Haushalt verhandelt bekommt. Bis jetzt gibt es auch keine exakten Zahlen, wie viel Geld genau benötigt wird. Die besagten 134 Millionen Euro wurden vor zwei Jahren geschätzt. Klar ist, dass Erfurt die Sporthallen und Schulbauten dringend braucht. Die Fachausschüsse sowie der Finanzausschuss werden gut aufpassen müssen, um die Projekte zum Erfolg zu führen“, meint Michael Panse abschließend.