Die zunehmende Bilderflut insbesondere auf den Social-Media-Seiten im Internet fordert und überfordert die Nutzerinnen und Nutzer. Hinzu kommt, dass durch Bildmanipulationen der Wahrheitsgehalt von Bilder häufig in Frage gestellt wird. Diese Manipulationen erfolgen häufig, um Stereotype zu bedienen. Die Landeszentrale für politische Bildung hat dazu heute mit dem ThILLM einen Workshop mit dem Titel „Krieg der Bilder?“ – Wie digitale Bildkommunikation antisemitische Stereotype bedient veranstaltet. Dozent war der Linguist und Antisemitismusforscher Marcus Scheiber vom international renommierten Forschungsprojekt „Decoding Antisemitism“.
Digitale Kommunikation prägt Identitätsbildung, soziale Interaktion und politische Partizipation zunehmend. Gleichzeitig begünstigt die digitale Entgrenzung der Alltagskommunikation die Verbreitung antisemitischer Inhalte, die sich durch digitale Vernetzung in präzedenzloser Dichte weltweit ausbreiten und bis in politisch gemäßigte Milieus vordringen. Digitalität fungiert dabei sowohl als Katalysator für die Verbreitung antisemitischer Haltungen als auch als Treiber ihrer gesamtgesellschaftlichen Normalisierung. Dabei greifen entsprechende Akteure vermehrt auf bildliche Kommunikationsformen zurück, da Bedeutungen in Bildern unmittelbarer als in Sprache wahrgenommen werden und wir Bildern dementsprechend eine größere Authentizität zuschreiben. Vor diesem Hintergrund haben wir uns in dem Workshop gemeinsam die bildlichen und multimodalen Kommunikationsstrategien antisemitischer Akteure systematisch erschlossen und dekonstruiert. Vielen Dank für diese gute und wichtige Veranstaltung!