In den Abendstunden des 9. November 1989 passierte das bis dahin Unvorstellbare – nach Jahrzehnten Mauer und Stacheldraht öffnete sich die deutsch-deutsche Grenze. Viel wird in diesen Tagen darüber geschrieben, wie es zu den legendären Sätzen von Schabowski bei der Pressekonferenz kam. Nahezu jeder DDR-Bürger kann sich noch daran erinnern, wo er an diesem Tag war und wie er vom Mauerfall erfahren hat. Der Bundestag unterbrach seine Sitzung und es wurde die Nationalhymne gesungen. Auf dem Weg zur Deutschen Einheit war der Fall der Mauer die entscheidende Wendemarke, ab der es kein zurück mehr gab. Ich bin unwahrscheinlich dankbar für die Veränderungen und Chancen. Ich bin froh darüber dies alles damals so bewusst und intensiv miterlebt zu haben und ich kann mich heute noch an viele Details erinnern. Der Herbst 1989 hat mich politisiert und geprägt.
Am Abend des 9. Novembers habe die Nachrichten bis weit nach Mitternacht verfolgt. Am nächsten Morgen ist meine damalige Frau mit unseren Ausweisen zum Volkspolizeikreisamt, um einen Reisestempel bzw. ein Visum in die Personalausweise zu bekommen. Angeblich sollte man den zur Reise benötigen…
Wir waren am Wochenende bei Freunden in Wilkau-Haßlau und hatten glücklicherweise vorausschauend den Kofferraum voll mit Benzinkanistern. Samstagfrüh ging es auf die Piste nach Bamberg und am Nachmittag weiter nach Nürnberg. Mein Trabi hat tapfer durchgehalten. In Nürnberg klopften immer wieder Passanten ungläubig an die Pappe (das Foto entstand an dem Tag in Nürnberg). Auf der Heimfahrt haben wir an der Grenze unseren ersten 20km Stau erlebt und nach einem Stempel im Ausweis hat niemand mehr gefragt.
In den letzten 35 Jahren bin ich sehr viel gereist, auf alle Kontinente und in viele Länder, die ich mir 1989 nicht erträumen konnte. Die Reisefreiheit war eine der zentralen Forderungen bei den Demonstrationen im Herbst 1989. Offene Grenzen – die deutsche-deutsche und die europäische – haben Reisen in alle Welt ermöglicht.
Viele Freiheiten, die wir mit der Wiedervereinigung errungen haben sind heute selbstverständlich. Meinungs- und Pressefreiheit und freie Wahlen sind unabdingbar für unsere Demokratie. Der 9. November 1989 erinnert daran, wie es vor 35 Jahren erkämpft von mutigen DDR-Bürgern im Herbst 1989 begann.
Im Gedenken an die Opfer der Reichspogromnacht vor 86 Jahren haben wir uns auch in diesem Jahr wieder auf dem jüdischen Friedhof in Erfurt getroffen. In diesem Jahr schon am Tag vor dem 9. November aus Respekt vor dem Shabbat.
Die Stadtratssitzung begann gestern Abend mit erfreulichen Tagesordnungspunkten. Jörg Neigefindt wurde als neuer Stadtrat verpflichtet und gleich zum stellv. Stadtratsvorsitzenden gewählt. Danach wurden sieben ehemalige Kolleginnen und Kollegen als Ehrenstadträte geehrt. Sie alle waren länger als 20 Jahre im Erfurter Stadtrat aktiv – Urs Warweg sogar 34 Jahre. Um sie nicht nur symbolisch zu ehren, sondern die Wertschätzung für das ehrenamtliche Engagement auch zu untersetzen, beschloss der Stadtrat Änderungen an der Hauptsatzung. Künftig können die Ehrenstadträte auf Lebenszeit eine Jahreskarte aus dem Portfolio der städtischen Gesellschaften wählen.
Dass ich mir die Nacht um die Ohren schlage wegen einem Ereignis in den USA, passiert regelmäßig beim Superbowl oder Football-Spielen der Chiefs. Allerdings auch, wenn Präsidentschaftswahlen sind.
In dieser Woche wird es wieder kommunalpolitisch… Fraktionssitzung am Montag, heute Hauptausschusssitzung und morgen Stadtratssitzung. Dies alles sind die regelmäßig stattfindenden “Standartsitzungen”. Hinzu kommen noch die Gremien, die fraktionsintern stattfinden und in Form von Arbeitskreisen der Vorbereitung der Stadtratsarbeit dienen. Den Arbeitskreis für Finanzen, Liegenschaften, Rechnungsprüfung und Vergaben leite ich als finanzpolitischer Sprecher der Fraktion.
In der vergangenen Woche hatte ich mehrfach Besuchergruppen im Rathaus zu Gast und habe ihnen die Arbeit des Erfurter Stadtrats vorgestellt. Was der Stadtrat eigentlich macht, wie oft er tagt, welche Ausschüsse es gibt und wie sich die Fraktionen organisieren – dies sind Dinge, die gar nicht so bekannt sind.
Gestern Abend konnte ich eine Gruppe der Katholischen Studentengemeinde durch das Erfurter Rathaus führen.
Nach den Diskussionen und Positionsbeschreibungen der letzten Wochen war es gestern doch überraschend, dass sich CDU, BSW und SPD auf eine gemeinsame
Nachtragshaushalte sind in der Regel ein Beleg dafür, dass der eigentliche Haushalt nicht exakt, oder zu optimistisch geplant wurde, oder sich die Rahmenbedingungen durch unerwartete Mehrausgaben (selten auch Mehreinnahmen) oder gesetzliche Regelungen geändert haben.
Nach Wiesbaden bin ich in den letzten Jahren häufig mitgefahren, wenn wir dort unsere Bundesligaspiele hatten. Leider sind wir meist mit leeren Händen von dort zurück gekommen. Auch gestern war es wieder so.