Dichtes (Kultur-) Programm – Danetzare, Claudy Summer und Renft
Beim 6. Internationalen Folklorefestival stand gestern Kinder- und Jugend-Danetzare auf dem Programm. Wie bei den großen Tänzerinnen und Tänzern auch bei den Kleinen – farbenfrohe Kostüme und viel Spaß am Tanz. Die große Bühne auf dem Petersberg war gut besucht und das haben die kleinen Künstlerinnen und Künstler auch verdient. Besonders stolz war ich natürlich als Papa über meinen Sohn Jonas, der beim Thüringer Folklore Ensemble mitgetanzt hat.
Am Nachmittag war ich beim Tag der offenen Tür bei der Thüringer Aids-Hilfe. Das Motto „Mitmachen = Mithelfen – Echte Solidarität handelt“ unterstütze ich ausdrücklich. Bei guten Gesprächen bei Kaffee und Kuchen warteten wir auf das Eintreffen der Radfahrer, die 17 km für dieses Anliegen unterwegs waren. Schade nur, dass so wenige der Erfurter Stadträte die Gelegenheit zum Gespräch nutzten. Außer mir war nur ein neugewählter Stadtratkollege der SPD da. Verpasst haben sie aber auch eine Klasse-Sängerin. Auch im SwiB erklang am Samstag, wie in der ganzen Stadt, Musik und ich war sehr angetan von den Songs der Erfurterin Claudy Summer.
In eine ganz andere musikalische Richtung ging es dann am Abend. In der Heiligen Mühle hatte sich die legendäre Ostkultband „Renft“ angesagt. 1958 gründete Klaus Jentzsch-Renft die Klaus Renft Combo. 1962 wurde die Gruppe das erste Mal, ebenso wie die Nachfolgeband „Butlers“, verboten. 1967 durfte Renft wieder auftreten und die Gruppe hatte bis 1975 ihre große Zeit, stürmte die Osthitparaden und verkaufte die zweite Renft-LP über 200.000 Mal.
Diese Scheiben wurden spätestens dann Kult, als Renft entgültig von der greisen Kommunistenriege verboten wurde und Teile der Gruppe in den Westen gingen, bzw. abgeschoben wurden.
Seit 1990 tritt nun Renft wieder auf. Durch den Tod mehrerer tragender Säulen von Renft steht nun heute eine ganz andere Besetzung auf der Bühne. Die Songs und die Atmosphäre ist aber die gleiche. Auch gestern Abend rissen die Hits „Gänselieschen“, „Wer die Rose ehrt“ und „Apfeltraum“ die nun inzwischen auch schon betagten Fans mit. Auch vom ständigen Nieselregen konnte die Stimmung nicht getrübt werden. Die „Reise zurück“ zu den ersten Liedern, die ich selbst auf der Gitarre gespielt habe, war ein Erlebnis. Und Renft wird wohl noch weiter auf der Bühne stehen – 50 Jahre sind noch nicht genug…