Gesicht zeigen gegen Neonazis!
Rund 300 Erfurterinnen und Erfurter waren heute Vormittag in die Trommsdorfstraße gekommen, um Gesicht gegen einen angekündigten Aufmarsch der NPD zu zeigen. Unter dem Deckmantel, sich für den Tierschutz engagieren zu wollen, war Ziel ihres Aufmarschs ein Fleischerladen in dem geschächtetes Fleisch verkauft wird.
Der rassistischen und fremdenfeindlichen Ideologie der Neonazis stellten sich heute Vertreter aller Religionsgemeinschaften und Stadtrats- sowie Landtagsabgeordnete der CDU, der Linken und der Grünen entgegen. Die Jusos hatten ebenso wie die Evangelische Kirche eine Gegendemonstration an der Schmidtstedter Straße angemeldet. Bereits im Laufe dieser Woche hatte ich gemeinsam mit unserer CDU-Kreisvorsitzenden Marion Walsmann einen von Bodo Ramelow initiierten parteiübergreifenden Aufruf unterzeichnet, der sich gegen den NPD-Aufzug richtete.
Für mich ist es sowohl in meiner Funktion als Ansprechpartner der Landesregierung für Antidiskriminierungsfragen, als auch als Fraktionsvorsitzender der CDU Stadtratsfraktion selbstverständlich, gegen die Neonazis Flagge zu zeigen. Wir waren uns dazu in der Vergangenheit im Stadtrat stets einig und werden dies auch in Zukunft sein.
Ursprünglich waren sowohl Stadtverwaltung, als auch Polizei der Auffassung, dass der Tag weitgehend konfliktfrei ablaufen könne. Es gab Auflagen, ein Verbot für die NPD vor den Fleischerladen zu gehen und ein Ausweichdemonstrationsort. Dort hatten sich die Gegendemonstranten versammelt, um der NPD den Zugang zu verwehren. Um zu verhindert, dass die NPD kurzfristig einen anderen Demonstrationsort wählt, wo keine lautstarken Proteste ihren Aufmarsch begleitet hätten, war die Polizei bemüht den Platz friedlich zu räumen.
Dabei kam es dann zu Rangeleien und im Nachhinein zu Protesten einiger Demonstrationsgruppen. Ich konnte den Ablauf nicht mehr direkt beobachten, werde also am Montag interessiert die Medien dazu verfolgen. Fakt ist aber auch, dass der armseelige Haufen von rund 20 Neonazis um NPD-Funktionär Wieschke, jedes denkbare Klischee erfüllte – dumpfbackig und platt!
Die Erfurterinnen und Erfurter haben gezeigt, dass solche Typen in der Landeshauptstadt nicht gewollt sind und ich bin froh, dass sich so viele friedlich mit anderen Religionsgemeinschaften solidarisiert haben.
Bilder von der Kundgebung