Schuljahresbeginn auf dem alten Schulhof…

Im Gespräch mit der Schulleiterin Frau Carius
Zur ersten Fraktionssitzung nach der Sommerpause waren wir heute am ersten Schultag in der Erfurter Grundschule am Steigerwald zu Gast. Die dortigen Elternvertreter und die Schulleitung hatten sich an die Stadtratsfraktionen gewandt um auf die baulichen Mißstände der Schule aufmerksam zu machen. Da wir uns zudem in den kommenden Wochen im Stadtrat mit der Fortschreibung der Schulnetzplanung 2014/2015 befassen werden, nutzten wir auch die Gelegenheit, über die Schulsituation in Erfurt zu diskutieren. Für mich war der Besuch an der Grundschule auch eine Reise zurück in die eigene Schulvergangenheit. Die heutige Grundschule war vor über 30 Jahren die POS Pablo Neruda und die Nachbarschule der POS 24 Friedrich Schiller, meine ehemalige Schule. Dadurch, dass beide Schulen unmittelbar nebeneinander liegen und sich somit den Schulhof und auch die beiden Sporthallen teilten (wenngleich es einen löchrigen Zaun dazwischen gab), waren viele Verbindungen zwischen den Schulen und den Schüler. Die räumliche Nähe haben wir vor einigen Wochen auch im Stadtrat diskutiert, als es um die Zukunftsperspektiven beider Schulen ging. Die heutige Regelschule 14 wurde per Stadtratsbeschluss zur Thüringer Gemeinschaftsschule. Wir haben als CDU dagegen gestimmt, weil es derzeit keine Grundschule als Kooperationspartner (wie es das Kultusministerium fordert) gibt. Die Grundschule am Steigerwald lehnte per Beschluss der Eltervertretung die Perspektive als Gemeinschaftsschule ab. Die Elternvertreter erläuterten uns heute, warum sie so entschieden haben. Neben den Ansprüchen an die Umsetzung des eigenen pädagogischen Konzepts und den baulich bzw. räumlich schwierigen Bedingungen, gibt es an der GS eine sehr hohe Übertrittsquote an das Gymnasium. Nur sehr wenige Schüler wechseln nach der Grundschulzeit an die benachbarte Regelschule und eine Zusammenarbeit oder gar Kooperation gibt es derzeit nicht. Der heutige erste Schultag begann zudem wieder mit den gleichen Problemen, mit denen das letzte Schuljahr endete. Allein sechs Stunden fehlen der Schule an Hallennutzungszeiten, um den wöchentlich zweistündigen Sportunterricht absichern zu können. Der Speiseraum platzt aus allen Nähten, weil die Regelschüler auch dort mit essen müssen und an den baulichen Mängeln hat sich über die Sommerpause nichts gebessert. Letzteres ist angesichts der geringen Investititonssumme zur Schulsanierung im städtischen Haushalt nicht verwunderlich. Die CDU-Fraktion hatte vergeblich bei der Haushaltsberatung mehr Mittel für diesen Bereich beantragt. Da der Investitionsbedarf an allen Erfurter Schulen bei rund 150 Millionen Euro liegt (nur 1,5 Millionen aber im HH stehen), ist solbald auch noch keine Besserung in Sicht.
Vis a vis meine alte Schule
In den kommenden Jahren wird nach unserer Einschätzung der Druck auf die Schulen noch wachsen. Steigende Zahlen an Grundschülern und die bereits jetzt bestehende vollständige Auslastung aller Gymnasien zeigen zusätzliche Handlungsbedarfe auf. Auf dem Weg zur Gründung eines weiteren Gymnasiums hat die Stadt bereits zwei Jahre verschlafen. Bereits 2011 hatten wir dies eingefordert. In den kommenden Wochen werden wir den Entwurf zur Schulnetzplanung mit den Elternvertretern und den Schulen intensiv diskutieren. Neben den Platzkapazitäten und der Diskussion um die Thüringer Gemeinschaftsschule, geht es in der kommunalpolitischen Auseinandersetzung auch um die Rolle der freien Träger und die Hortsituation. Bei letzterem Thema gibt es zum Schulstart zwar ausreichend Erzieherinnen, aber mit Blick auf den nächsten Sommer droht Ärger. In nahezu allen Ortsteilen will die Stadt die Hortbetreuung in den Sommerferien einstellen. Nachdem gerade erst kräftig die Hortgebühren erhöht wurden, ist dies für die Eltern umso unverständlicher. Beim heutigen Gang über meinen alten Schulhof wurden viele Erinnerungen wach. Es gibt ein altes Lied aus meiner Jugend „Der alte Schulhof ist der schönste Platz dens für mich gibt…“. Die Bäume auf dem Schulhof sind groß geworden, die Bausubstanz der beiden anliegenden Schulen ist leider in den letzten 30 Jahren nicht besser geworden. Bilder vom Besuch  

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