Lesen würden helfen – wenn es gewollt wäre
Offensichtlich hat das Erfurter Ordnungsamt ein neues Betätigungsfeld entdeckt und da geraten einige der ursprünglichen Ziele etwas aus dem Blickfeld. In der Sommerpause hat die Stadt Erfurt damit begonnen den neuen “Panzerblitzer” zu testen um damit den Geschwindigkeitsüberschreitungen (derzeit vor allem in den verkehrsberuhigten Bereichen) den Kampf anzusagen.
Zugleich wird die Jagd nach Parksündern intensiviert. Mangels ausreichend vorhandener Parkplätze haben sie da leichtes Spiel. Bei Fahrrädern wird es hingegen schwieriger und ich habe den Eindruck, dass da die Stadtverwaltung eher resigniert. Vor der Sommerpause war mit aufgefallen, dass der Blindenstreifen am Bahnhof trotz klarer Beschilderung von dutzenden Fahrrädern täglich zugeparkt wird. Meine diesbezügliche Stadtratsanfrage 1281/17 wurde inzwischen beantwortet und drück eine gewisse Resignation aus.
Trotz ausreichender Fahrradstellplätze hat sich nichts geändert und die Verwaltung erklärt dies mit “bewusstem Fehlverhalten in Verbindung mit einem hohen Maß an Bequemlichkeit der Nutzer”. Radfahrer seien halt “umwegempfindlich”. Zwei Mal täglich würde der Bereich des Blindenleitsystems kontrolliert und Fahrräder würden verrückt. Wenn dieser Service nicht greifen würden, dann würden schon mal Räder kostenpflichtig entfernt und verwahrt. Allerdings ist die Bereitschaft zu dieser Maßnahme extrem zurück gegangen. Waren es 1012 noch 475 Räder sank diese Zahl kontinuierlich auf 38 (bis jetzt) im Jahr 2017.
Mich verwundert es nicht, dass dies kaum Wirkung zeigt. Wenn falsch parkende Autos vom Amt lediglich richtig hingerückt würden und kein Ordnungsgeld oder keine Abschleppgebühren fällig würden, würden Autos auch überall stehen. Ich bin nicht bereit diese Erklärung zu akzeptieren und werde jetzt den zuständigen Ausschuss damit beschäftigen.