
Konsens und Dissens im Stadtrat

Ihr Stadtrat für Erfurt

Das aktuelle Infoblatt der CDU-Stadtratsfraktion ist seit heute virtuell verfügbar. Mit unserem Infobrief tragen wir seit vielen Jahren die Themen in die Öffentlichkeit, die uns im kommunalpolitischen Geschäft am Herzen liegen.
Im Infoblatt der Fraktion geht es in weiten Teilen um die Themen der letzten Stadtratssitzung, Hochwasser, Graffiti und die Südeinfahrt aber auch um das nun wieder bevorstehende Thema der Multifunktionsarena.
Heute hat die Stadtverwaltung für den 29. Oktober zu einer Sonderausschusssitzung eingeladen, um über die Vergabe des Bauauftrags zur MFA zu beraten. Die dazu notwendige Beratungsvorlage gibt es indes noch nicht. Zugleich gibt es auch noch keine Aussage zu einem Betreiberkonzept – dies solle später folgen.
Eine öffentlich Diskussion gibt es indes bereits dazu und auch wie werden als CDU-Stadtratsfraktion in der kommenden Woche dazu beraten. In der Thüringer Allgemeinen wurde das Thema heute einmal zusammen gefasst.
Allen Lesern des Infoblattes der CDU-Stadtratsfraktion Erfurt wünsche ich viel Spaß und ein schönes Herbstwochenende.
Die aktuelle Ausgabe unseres Fraktionsinfoblattes widmet sich in neuer Optik unter anderem dem Dauerbrenner-Thema Haushalt. In der letzten Stadtratssitzung wurde der Haushalt gegen die Stimmen der CDU von Rot-Rot-Grün beschlossen. Er zeichnet sich durch dramatisch einbrechende Investitionen und steigende Verwaltungsausgaben negativ aus.
Breite Zustimmung gab es hingegen zur Schulnetzplanung für die kommenden Jahre. Hier hatte die CDU-Stadtratsfraktion gemeinsam mit Eltern erfolgreich auf Änderungen bei den Ortsteilen (Hochheim und Marbach), den Förderzentrentren und der Perspektive für die Evangelische Schulstiftung gedrängt.
Mit den Änderungen zum ursprünglichen Entwurf war der Plan auch für die CDU-Stadtratsfraktion zustimmungsfähig. Allerdings fehlen auch hier die dringend notwendigen Investitionsmittel in den Folgejahren für die Sanierung der SBBS 6 ebenso wie für den Schulneubau in Hochheim und für Schulsporthallen.
Erfreulich ging die Abstimmung zur Beigeordnetenwahl aus. Magarete Hentsch wurde zur ehrenamtlichen Beigeordneten für Familie mit 23 Stimmen gewählt, nachdem sich Oberbürgermeister, SPD, Linke und Grüne wochenlang gewunden haben. Die Absage der Stadtratssitzung Ende Januar war der traurige Höhepunkt der Führungsschwäche des SPD-Fraktionsvorsitzenden, der gemeinsam mit seinem Oberbürgermeister nicht in der Lange war diese Frage zuvor in seiner Fraktion zu klären.
Die Diskussion um die Begegnungszone findet sich ebenfalls im Infobrief.
Nun aber viel Spaß bei der Lektüre!
Der Rückblick auf die letzte Stadtratssitzung und die Veranstaltungen der CDU-Stadtratsfraktion, wie den Besuch bei der Erfurter Bahn und die Ausstellungseröffnung “Erschossen in Moskau…” finden sich in der aktuellen Ausgabe des CDU Infoblatts aus dem Rathaus.
Neu in unserer Fraktion ist mit seiner Stadtratsverpflichtung im November Uwe Richter. Er war bereits in der letzten Wahlperiode Stadtrat der CDU.
Breiten Raum nimmt der Schulbereich ein. In den kommenden Wochen soll der Schulnetzplan im Stadtrat verabschiedet werden. Es gibt dazu heftige Kritik der Eltern und zahlreiche Änderungswünsche.
Die CDU-Stadtratsfraktion hat im November einen Antrag eingebracht, der am Schulstandort der Lutherschule eine neue Schule der Evangelischen Schulstiftung anregt. Die abschließende Entscheidung steht noch aus.

In meiner Rede habe ich für die CDU-Stadtratsfraktion betont: Die CDU setzt sich mit beiden ehemaligen deutschen Diktaturen intensiv auseinander. Dabei stehen u.a. die seit zwölf Jahren gemeinsam mit der Adenauer-Stiftung organisierten Zeitzeugengespräche an Schulen, das Mahnen und Gedanken sowohl am 27. Januar (Gedenktag für die Opfer des Holocaust), als auch am 9. November (Pogromnacht) sowie die Unterstützung des Denknadelprojektes auch im Zentrum unseres Interesses zur Aufarbeitung der Verbrechen des Nationalsozialismus.
Wir erinnern aber auch jährlich an die Verbrechen der zweiten deutschen Diktatur. Wichtige Daten sind dabei der 13. August, als Tag des Mauerbaus, und der 17. Juni, als Tag des Volksaufstandes in der DDR. Wir müssen und wollen vor allem das Unrecht benennen, die Erinnerungen wach halten, der Opfer gedenken, Biografien aufarbeiten und junge Generationen an Zeitzeugen heranführen.
Es liegt uns zudem am Herzen, dass die Orte der Unrechtstaten markiert werden. In Erfurt sind beispielsweise die Gedenkstätte ‚Topf und Söhne’ oder die ehemalige Stasi –Zentrale in der Andreasstraße solche Orte des Gedenkens.“
Das Gedenken an die Opfer des Stalinismus aus den Jahren 1951 bis 1953 ist erst in den letzten Jahren verstärkt in den Blickpunkt gerückt. 1996 wurden die Archive in Moskau geöffnet und die Opfer rehabilitiert. Erst ab diesem Zeitpunk ist die wissenschaftliche Aufarbeitung dieses konkreten Unrechts möglich. Im Jahr 2006 wurde die Ausstellung „Erschossen in Moskau…“ erstmalig im Thüringer Landtag gezeigt.
Zum 60. Todestag im Jahr 2011 unterbreitete die CDU-Fraktion den Vorschlag, Straßen in Erfurt nach den drei Erfurtern Annemarie Becker, Johannes Blochmann und Manfred Hochhaus zu benennen. Im November 2012 befürwortete schließlich die Straßennamenkommission diesen Vorschlag. Die CDU-Fraktion hofft nun auf ein positives Votum des Kulturausschusses hinsichtlich der Straßennamenbenennung im Zusammenhang mit dem Bebauungsplan für das Wohngebiet „Am Bunten Mantel.
Ich wünsche mir, dass das von der Straßennamenkommission empfohlene, künftige Wohngebiet ‚Am Bunten Mantel’ für eine Straßennamenbenennung für Annemarie Becker, Manfred Hochhaus und Johannes Blochmann von allen Fraktionen im Stadtrat mitgetragen wird. Wir wollen zudem jeweils ein Zusatzschild, das in wenigen Worten die Biografie der drei Erfurter erläutert.
Für die Ausstellung im Alten Archiv des Rathauses, die bis zum 15. Dezember 2013 geöffnet ist, hoffe ich auf viele junge Besucher.
Einen besonderen Dank möchte ich an Frau Brigitta Trefflich, einer Großcousine von Manfred Hochhaus, richten, die die Ausstellungseröffnung ebenfalls besuchte. Ich erinnere mich zudem an ein Gespräch mit dem inzwischen verstorbenen Vater von Frau Trefflich, dem Cousin von Manfred Hochhaus, der sich über die Bemühungen der Straßennamenbenennung und über die Ausstellung gefreut hatte.
Mein besonderer Dank geht auch an die Konrad-Adenauer-Stiftung für die gute Zusammenarbeit und an Frau Staatssekretärin Hildigund Neubert für ihre detailreichen Ausführungen im Rahmen der Ausstellungseröffnung.
Bilder der Ausstellungseröffnung
Mit der neuen ICE-Streckenführung und dem Verkehrsknoten kommen die Menschen zwar auch schneller aus Erfurt weg, aber es ist wichtig, dass sie aus allen Teilen der Bundesrepublik auch schneller nach Erfurt kommen und nach Möglichkeit auch in Erfurt eine Zeit oder länger bleiben. Dies ist kurz zusammen gefasst das Fazit unseres Fraktionsforums zur ICE-City mit dem Verkehrsminister Christian Carius.
Im Jahr 2015 soll die ICE-Neubautrasse von Erfurt nach Halle und Leipzig und 2017 die Hochgeschwindigkeitstrasse nach Nürnberg in Betrieb gehen. Die zentrale Lage der Thüringer Landeshauptstadt in Deutschland und auch in Europa prädestiniert sie nicht nur als optimale Anschluss- und Schnittstelle des Bahnverkehrs, sondern darüber hinaus eröffnen sich weitere Möglichkeiten, diesen logistischen Vorteil zu nutzen.
Die ICE-City ist in Erfurt mittlerweile in aller Munde, sie ist das wichtigste städtebauliche Projekt der nächsten Jahre. Die zentrale Lage Erfurts und die unmittelbare Nähe der ICE-City zum Hauptbahnhof bietet sich als Kongress- und Tagungszentrum an und ist sprichwörtlich nahe liegend – egal aus welcher Richtung man in Deutschland anreist. Jedoch ist von den konkreten Planungen und konkreter Entwicklung noch nicht viel zu spüren, obwohl die Zeit allmählich knapp wird. Viele Fragen sind derzeit noch ungeklärt.
Deshalb haben wir als Stadtratsfraktion die Initiative ergriffen und zu einer Informations- und Diskussionsveranstaltung ICE-City Erfurt – Zukunft in der Mitte Deutschlands eingeladen. Christian Carius MdL, Thüringer Minister für Bau, Landesentwicklung und Verkehr stellte dabei die Prognos-Studie zur ICE-City vor. Volker Hädrich, Konzernbevollmächtigter Deutsche Bahn AG für den Freistaat Thüringen sprach über das Integrierte Schienenverkehrskonzept für Thüringen 2015 / 2017 und Dr. Reinhard Scholland, Abteilungsleiter Stadt- und Regionalentwicklung der LEG Thüringen, erläuterte die Chancen für die Wirtschaftsentwicklung Erfurts und Thüringens durch den ICE-Knoten.
Der große Volkswirt und Verkehrsstratege Friedrich List entwarf im 19. Jahrhundert das Eisenbahnnetz für Deutschland. Das wurde damals auch so gebaut und ist heute ein zentraler Teil des Eisenbahnnetzes der Deutschen Bahn, bis auf die Verbindung Bamberg – Erfurt. Wahrscheinlich wegen der sehr aufwendigen Thüringer-Wald-Querung wurde diese Verbindung zwischen Bayern und Thüringen damals nicht gebaut, es wird aber deutlich, dass bereits im 19. Jahrhundert eine solche Eisenbahntrasse als bedeutsam eingeschätzt wurde. 1991 hat die Kohl-Regierung das Konzept Verkehrsprojekte Deutsche Einheit mit 17 Projekten verabschiedet. Diese sollten mit neuen und auszubauenden Eisenbahn- und Autobahnverbindungen die deutsche Einheit für die Menschen erlebbar machen und den Wirtschaftsverkehr ermöglichen. Für die Wirtschaftsentwicklung Thüringens wurden diese Verkehrsprojekte eine Erfolgsgeschichte.
Heute sind fast alle Projekte in Betrieb bis auf das VDE 8.1. Nürnberg – Erfurt und VDE 8.2. Erfurt – Halle/Leipzig. Anfang 1999 wurden die Mittel für den Weiterbau von VDE 8.1. und 8.2. durch die damalige Schröder-Regierung gestrichen. Herr Müntefering war damals Minister und Herr Machnig Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium.
Vorausgegangen war erbitterter Widerstand von SPD, PDS und Grünen gegen dieses Eisenbahnprojekt auf allen politischen Ebenen. Jörg Kallenbach gründete damals mit den Präsidenten der IHK und der HWK Erfurt sowie Wolf-Ulrich Steube und Alfred Müller die Interessengemeinschaft Erfurt pro ICE. Es wurden vielfältige Aktionen gestartet u. a. tausende Unterschriften für den Weiterbau gesammelt.
Als Angela Merkel Bundeskanzlerin wurde war das Ziel erreicht, es wurden die erforderlichen Mittel wieder bereitgestellt und so wird seit 2005 wieder gebaut. Allerdings sind wertvolle Jahre verloren gegangen. Wir betrachten dieses Milliardenprojekt als eine Jahrhundertchance für unsere Region. Nun geht es darum, dass Thüringen und Erfurt sich rechtzeitig auf die Inbetriebnahme vorbereiten und die richtigen Schritte einleiten. Dabei kann die Prognos-Studie, die vom TMBLV in Auftrag gegeben wurde und seit Kurzem vorliegt, einen wichtigen Impuls geben.
Unsere CDU Kreisvorsitzende Marion Walsmann, die zugleich Sprecherin der Initiative „Neue ICE-City“ ist, stellte den 60 Forumsteilnehmern den Forderungskatalog des Vereins vor und Jörg Kallenbach, unser stellvertretender Fraktionsvorsitzender, fasste die Position der Fraktion am Ende zusammen. Wir wollen, dass das Thema in Erfurt Chefsache wird. Unser Fraktionsforum ist dabei nur eine Zwischenstation und nicht Endstation der Diskussion!
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Beitrag im Thüringen Journal des MDR