“Wo Gott ist, da ist Zukunft” – das Motto des Papstbesuchs

Papst Benedikt XVI (153)Auf dem Erfurter Domplatz war dieses Motto gestern allgegenwärtig. Der 24-stündige Papstbesuch in Thüringen fand seinen Abschluss mit einer Messe auf dem Erfurter Domplatz. 30.000 Besucher konnten die heilige Messe live verfolgen – mehr gingen nicht auf den Platz zu Füßen von Dom und Severi. Nach der langen Vorbereitungszeit und auch vielen Diskussionen im Vorfeld des Papstbesuchs in Erfurt, habe ich mich sehr gefreut, dass die Messe auf dem Domplatz so ein gutes und klares Signal an die Menschen in Thüringen gesandt hat. “Wo Gott ist, da ist Zukunft” ist ein Motto der Reise. Mir hat gestern als evangelischen Christen besonders auch das Transparent am Dom gefallen, auf dem stand “Keiner soll alleine glauben”. Wie zuvor schon in Etzelsbach würdigte Papst Benedikt XVI. gestern auch das Wirken der Katholiken in der ehemaligenen DDRPapst Benedikt XVI (62)Über den Papstbesuch und seine Botschaft wurde und wird viel in den Zeitungen geschrieben. Mein persönliches Fazit: Ich fand es waren sehr bewegende und emotionale Momente. Auch wenn klare Signale für die weitere Entwicklung der Ökumene ausblieben, war es ein ganz wichtiges Zeichen von Benedikt in das Augustinerkloster zu gehen und wichtige Gespräche zu führen.  Gestern konnte ich viele Fotos auf dem Erfurter Domplatz machen, die ich mir heute Vormittag gemeinsam mit meinem Sohn angesehen habe. Für uns und sicher alle Erfurterinnen und Erfurter war der Besuch beeindruckend und schließlich auch ein historischer Moment in der Geschichte unserer Stadt Erfurt. Fotos vom Papstbesuch in Erfurt 

Perlen der Landtstraße

Bikertreffen (16)Bereits das 12. thüringenweite Bikertreffen fand am Samstag, dem 1. Mai 2010 auf dem Erfurter Domplatz, als Auftakt zu einer Tour nach Bad Blankenburg statt. Rund 1000 Biker aus Thüringen und den angrenzenden Bundesländern hatten sich totz Nieselregen auf dem Domplatz versammelt. Das Bikertreffen startete mit einem ökumenischen Gottesdienst. Der Bikerpfarrer, selbst mit einer TS 250 angereist (hatte ich von 1986 auch), segnte die Biker, mahnte zu Freundlichkeit und Umsicht und rief den Biker zu “Ihr seid die Perlen der Landtstraße!”. Mit den blankgeputzten Bikes und den runden Kugeln auf dem Kopf erinnerten gemeinsame Bikertouren ihn an Perlenketten.
Bikertreffen (26)
Biker-Gottesdienst
 Zahlreiche Schönheiten der Landstraße und Oldies gab es zu bewundern. Viel Liebe, Zeit und Geld steckt in dem aufwändigen Hobby. Auch so ist zu erklären, dass manche Biker nun schon etwas in die Jahre gekommen sind. Auch meine Honda NTV ist inzwischen schon 16 Jahre alt… Oberbürgermeister Andreas Bausewein verabschiedete die Tourteilnehmer und zahlreiche Polizeimotorräder begleiteten die Biker aus der Stadt. Mit meinem Sohn Jonas bin die Hälfte der Strecke mit gefahren. Dann mussten wir aber bereits wieder umkehren, weil noch weitere Termine in Erfurt anstanden. Im nächsten Jahr werden wir aber die ganze Strecke mit fahren. Zahlreiche Bilder der diesjährigen Tour gibt es hier: Bikertreffen (1)

Wahlkampfauftakt 1990 auf dem Erfurter Domplatz

Helmut Kohl und die heutige Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht am 17.6.2005 auf Point Alpha
Helmut Kohl und die heutige Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht am 17.6.2005 auf Point Alpha
Heute vor genau 20 Jahren, am 20. Februar 1990, startete die Allianz für Deutschland bestehend aus der CDU, dem Demokratischen Aufbruch und der Deutschen Sozialen Union auf dem Erfurter Domplatz den Wahlkampf zur ersten und zugleich letzten freien Volkskammer. Vor rund 100.000 Menschen sprach Helmut Kohl bei der größten politischen Veranstaltung, die es je in Erfurt gab. Ich war unter den begeisterten Teilnehmern und hörte wie Helmut Kohl damals seinen Plan von einem sich wiedervereinigenden Deutschland skizzierte. Bis heute wird ausgehend von dieser Veranstaltung sein Zitat der blühenden Landschaften verzerrt wiedergegeben. Helmut Kohl hat keine blühenden Landschaften zugesagt, sondern den Menschen gesagt; sie haben die Chance mit ihrer Hände Arbeit blühende Landschaften zu schaffen. Das Deutschlandradio Kultur hat in einer knapp halbstündigen Reportage im Länderreport “Es geschah … in Erfurt” mich und drei weitere Teilnehmer der Kundgebung vom 20.2.1990 zu Wort kommen lassen und nach den damaligen Hoffnung und heutigen Ergebnissen befragt. Ich war vor 20 Jahren gerade erst einige Wochen Mitglied des Demokratischen Aufbruchs und engagierte mich für die Wende und die Wiedervereinigung. Einiges würden wir mit den Erfahrungen der letzten 20 Jahre sicherlich anders machen, aber ich bin insgesamt stolz darauf ein klein wenig den Freistaat Thüringen mitgestaltet zu haben. Von der Kundgebung auf dem Domplatz habe ich einen kompletten Videomitschnitt, der gerade heute 20 Jahre danach überaus sehens- und hörenswert ist. Man spürt die Begeisterung der Menschen, man sieht noch die ruinierten Häuser um den Domplatz, man sieht tausende Menschen die schwarz-rot-goldene Fahnen schwenkten und einige Einheitsgegner auf deren Fahnen noch Hammer, Zirkel und Ährenkranz als Symbole einer zu Ende gehenden Diktatur genäht waren. Zum Glück gibt es Dokumente, Bilder und Belege – von den ersten großen Kundgebungen in Dresden und Berlin habe ich sogar eine Schallplatte. Zeitschriften und CDs dokumentieren die Wendezeit und wir alle sind letztlich Zeitzeugen eines historischen Ereignisses. Ich bin froh meinen drei Söhnen erklären zu können, was damals die politische Wende für mich persönlich, unser Land und letztlich ihre Zukunft bedeutet hat. Mein ältester Sohn ist heute 20 Jahre alt. Er wächst wie seine beiden jüngeren Brüder in Freiheit auf und hat heute Chancen, von denen ich mit 20 nur träumen konnte. Keiner kann ihm ein dauerhaftes Leben in blühenden Landschaften garantieren, aber er hat die Chance etwas aus seinem Leben zu machen und mitzugestalten, so wie es Helmut Kohl vor 20 Jahren auf dem Domplatz gesagt hat. Deshalb gerade am heutigen Tag einen besonderen Dank an den Kanzler der Deutschen Einheit Helmut Kohl! Beitrag “Es geschah … in Erfurt” Deutschlandradio Kultur Manuskript zum downloaden

Martini 2009 auf dem Erfurter Domplatz

Martini 2009 (5)
Der Dom als Kulisse der Martinsfeier
Auch in diesem Jahr zog es zu Martini wieder tausende Erfurter Kinder mit ihren Lampions auf den Domplatz. Gemeinsam mit ihren Eltern feierten sie die ökumenische Martinsfeier. Diese erinnert an den Reformator Martin Luther, der auch in Erfurt wirkte, und den katholischen Bischof Martin von Tours. Er teilte als Soldat mit dem Schwert seinen Mantel mit einem Bettler am Stadttor von Amiens und wurde später Bischof.   In Erfurt wird der ökomenische Gottesdienst auf dem Domplatz in jedem Jahr am Vorabend des Martinstages, dem 11.11. gefeiert. Traditionell gibt es dazu Martinshörnchen für die Kinder und wenn es so kühl wie gestern Abend ist auch Glühwein für die Eltern. Prof. Eberhard Tiefensee hielt gestern die Predigt und erinnerte auch an die Martinsfeier vor genau 20 Jahren, im Wendeherbst 1989. “Statt Nostalgie sollte Dankbarkeit empfunden werden” sagte er.  Eines der Lieder, welches auf dem Domplatz gesungen wurde, hat mich an unsere Israel-Reise erinnert. “Vertraut den neuen Wegen” haben wir auch am ersten Tag unserer Fahrt in der Himmelfahrtskirche in Jerusalem gesungen.