Beim heutigen Besuch im Mehrgenerationenhaus in Meiningen war ich erfreut über das klare kommunale Bekenntnis und die Wertschätzung für die Arbeit des MGH. Neben der Leiterin des MGH Frau Antje König, dem Geschäftsführer der Sozialwerk Meiningen gGmbH Alexander Pfeffer und der Bereichsleiterin der KJH Frau Schulz-König erwartete mich auch der Bürgermeister von Meiningen Reinhard Kupietz.
Das Mehrgenerationenhaus Meiningen, in Meiningen als Sarterstift bekannt, befindet sich in einem großen und aufwändig sanierten Fachwerkhaus im Zentrum der Stadt. In der ehemaligen Kita befindet sich neben dem MGH auch die Schwangeren- und Schwangerenkonfliktberatung, die Erziehungsberatungsstelle, die Schuldnerberatung der AWO und eine sozialpädagogische Tagesgruppe. Das MGH Meiningen wird sich wie die meisten der 30 Thüringer Häuser für das Folgeprogramm der Bundesregierung im Juli bewerben.
Um für die nächsten drei Jahre die Bewilligung über 30.000 Euro jährlichen Bundeszuschuss zu erhalten, muss eine Ko-Finazierung in in Höhe von mindestens 10.000 Euro durch die Kommune nachgewiesen werden. Auch in Meiningen wird es nicht leicht sein, dieses Geld zusätzlich bereitzustellen. Allerdings signalisierte Bürgermeister Reinhard Kupietz seine Unterstützung. Fraktionsübergreifend soll jetzt das Gespräch mit den Kommunlapolitikern von Meiningen gesucht werden. Am 22. Juni werde ich erneut im Mehrgenerationenhaus in Meiningen zu Besuch sein. Zuvor geht es aber in den nächsten Wochen noch in etliche weitere MGHs, morgen Vormittag nach Mühlhausen und am Nachmittag in eines der ältesten Mehrgenerationenhäuser Thüringens nach Körner.
Vor dem sanierungsbedürftigem Pavillion
“Liebeserklärung an eine Dame” so ist die Beschreibung eines Pavillions auf dem Gelände des Mehrgenerationenhauses in Königsee. Über 100 Jahre ist der Fachwerkpavillion, der einst für die Geliebte eines Fabrikanten gebaut wurde.
Leider ist der Pavillion in die Jahre gekommen und benötigt eine Runderneuerung. Diese Runderneuerung wird Dank der Werner und Gretchen Neumann Stiftung Wiesbaden möglich.
Der Vorsitzende der Stiftung Werner Rödel und seine Stellvertreterin Hannelore Rönsch, die von 1991 bis 1994 Bundesfamilienministerin war, überreichten gestern einen Scheck in Höhe von 15.000 Euro.
Gerhard Günther, örtlicher Landtagsabgeordneter und Vorsitzender des DRK Thüringen hatte Hannelore Rönsch, die in Hessen DRK-Chefin ist, von dem Projekt erzählt und ihr Interesse geweckt.
Beim Besuch im MGH Königsee konnten wir gestern sowohl über die Arbeit des Mehrgenerationenhauses als auch über die Pflegesituation ausgiebig diskutieren. In Königsee wird beides miteinander verbunden, weil das MGH im Pflegeheim der AWO zu Hause ist. Der Pavillion soll künftig als Ort der Begegnung fungieren und den großen Spielgarten für Alt und Jung ergänzen – eine gute Idee. Nach Vorstellung des Trägers soll sich der Park zum Generationengarten entwickeln. Viel Erfolg dabei!
Vielen Dank an Hannelore Rönsch für die Unterstützung des Projektes.
Bilder vom MGH Königsee
Gespräch im MGH mit Anne-Kathrin Lange und Manfred Sobotta
Von den 30 Thüringer Mehrgenerationenhäusern wurden vier bereits im Jahr 2006 gegründet. Das MGH in Weimar-West war eines der ersten Häuser und hat zudem die Besonderheit, dass es von Anbeginn in Trägerschaft der Weimarer Wohnstätte GmbH und damit einer 100prozentigen Tochtergesellschaft der Stadt ist. Mitten in einem Neubaugebiet gelegen erfüllt das Haus alle Funktionen, die an ein Sozialzentrum gestellt werden.
Neben dem Mehrgenerationenhaus mit zahlreichen Angeboten, ist vor allem der Verein Bürgerparadies e.V. stark mit Veranstaltungen und als Mitnutzer vertreten. Ebenfalls haben der örtliche Kontaktbereichsbeamte der Polizei, der Ortteilrat, der VdK Sozialverband, die AWO Migrationsberatung, das TiPi und viele weitere Träger ihr Büro im Haus. Die Koordinatorin des MGH Anne-Kathrin Lange erläuterte mir beim heitigen Besuch die zahlreichen Angebote. Durchschnittlich 1136 Personen nutzen monatlich die Angebote des MGH in Weimar-West.
Ein großes und gut saniertes Haus im Zentrum von Weimar-West
Mit Manfred Sobotta als Vertreter des Trägers der Weimarer Wohnstätte GmbH haben wir im Anschluß die weiteren Fördermöglichkeiten durch das Anschlussprogramm des Bundes besprochen.
Kristin Leube, Mitarbeiterin der Bundestagsabgeordneten Antje Tillmann, kündigte an, dass ihre Chefin sowohl das MGH in Weimar-West als auch das Haus in Weimar-Schöndorf bei der weiteren Arbeit unterstützen wird. Beide Häuser leisten in ihrem Stadtteil eine gute und wichtige Arbeit. In den nächsten Wochen wird es daher darum gehen, eine Möglichkeit zu finden, wie beide Häuser kooperieren und zusammenarbeiten können. Hilfreich erscheint dabei, dass beide Träger zumindest der Stadt Weimar nahestehen.
Bilder vom Vor-Ort-Termin im MGH Weimar-West
Gemeinsam mit Antje Lindenberger und Gundula Bomm
In Gotha trafen sich heute die Vertreter der 30 Thüringer Mehrgenerationenhäuser, um ein gemeinsames Netzwerk zu gründen. Ziel des Netzwerks soll der Erfahrungsaustausch und die gemeinsame Lobbyarbeit sein. Bei der Tagung habe ich unter anderem die Eckpunkte zur weiteren Arbeit und zum Folgeprogramm für die Mehrgenerationenhäuser vorgestellt und mit den Mitarbeiterinnen und Trägervertretern die Perspektiven diskutiert.
Erfreut war ich heute so viele bekannte Gesichter bei den Kolleginnen und Kollegen wieder zu sehen. In den letzten Wochen war ich in 16 Häusern zu Besuch und für acht weitere habe ich heute gleich feste Besuchtermine in den nächsten vier Wochen vereinbart.
Die Mehrgenerationenhäuser gibt es flächendeckend in Thüringen
Gewählt wurde heute darüber hinaus ein fünfköpfiger Sprecherrat und die Vertreterin der Bundesagentur erläuterte die begleitende fachliche Arbeit für die Häuser. Tamara Wedel, Cornelia Bähringer-Bergner, Markus Edom, Gundula Bomm und Antje Lindenberger werden künftig die Arbeit koordinieren. Der Oberbürgermeister von Gotha Herr Kreuch und der 2. Beigeordnete des Landrats Herr Fröhlich lobten die Arbeit der MGHs im kommunalen Netzwerk.
Ich bin sehr optimistisch, dass die allermeisten der Thüringer Häuser erfolgreich im Folgeprogramm ab 1.1.2012 weiter arbeiten werden. Eine Herausforderung auch für das Netzwerk ist es nun schon langfristige Fördermöglichkeiten zu finden. Als ständiger Gast der Netzwerktagungen werde ich als Landesbeauftragter für das Zusammenleben der Generationen dies nach Kräften unterstützen.
Bilder der Tagung
Generationenbeauftragter Michael Panse: „Mehrgenerationenhäuser längst Teil der kommunalen Infrastruktur“
Der Thüringer Landesbeauftragte für das Zusammenleben der Generationen, Michael Panse, hat beim heutigen Treffen der 30 Thüringer Mehrgenerationenhäuser in Gotha das „Aktionsprogramm Mehrgenerationenhäuser II“ des Bundes erläutert. Dieses Programm wird am 1.1.2012 beginnen und auf die Dauer von drei Jahren angelegt sein. Es soll ein Gesamtvolumen von 50 Millionen Euro haben und die dauerhafte Verankerung der Mehrgenerationenhäuser im sozialen Gefüge der Kommunen in Deutschland ermöglichen. Der Generationenbeauftragte sagte dazu:
„Mit dem Folgeprogramm bekennt sich der Bund zu seiner Verantwortung, die entstandenen Strukturen zu sichern und dauerhaft tragfähig zu machen. Die Aufgaben, die die Mehrgenerationenhäuser erfüllen, gehören zweifellos zur sozialen Daseinsfürsorge vor Ort. Sie gehören deshalb in die kommunale Zuständigkeit. Wenn der Bund jedoch, wie ursprünglich geplant, das Projekt nach fünf Jahren nicht weiter mitfinanzieren würde, würde dies auch für die große Mehrheit der Thüringer Häuser das Aus bedeuten. Bei meinen Besuchen in über der Hälfte der Thüringer Einrichtungen konnte ich in den vergangenen Wochen erfahren, dass kaum eine Kommune bereit und in der Lage ist, unmittelbar nach dem Auslaufen der ersten Förderperiode, in der die Häuser 40.000 Euro jährlich erhielten, nun die alleinige Fortfinanzierung zu übernehmen. Ich begrüße es daher ausdrücklich, dass der Bund mit der nun zugesagten Förderung von 30.000 Euro jährlich pro Haus einen hohen Anteil der Kosten weiter trägt. Es ist allerdings auch richtig, dass der Bund im Gegenzug dazu ein klares Bekenntnis und die Mitfinanzierung auf kommunaler Seite einfordert.“
Laut Michael Panse sind die Mehrgenerationenhäuser Teil der kommunalen Infrastruktur, sie schließen bestehende Angebotslücken und verknüpfen zahlreiche bestehende Angebote von Seniorenbüros über Freiwilligenagenturen bis hin zu Jugendeinrichtungen. Eine direkte Verlängerung des Modellprogramms ist seitens der Bundeshaushaltsgesetzgebung nicht möglich. Bis zum Juli können sich aber die Häuser in einem Interessenbekundungsverfahren mit dem befürwortenden Votum der Kommune bewerben. Zukünftig sollen rund 450 Mehrgenerationenhäuser bundesweit gefördert werden. Damit bestünde in jedem Landkreis und jeder kreisfreien Stadt ein Mehrgenerationenhaus. Michael Panse erläuterte zum nun geplanten Verfahren:
„Bei der Bund-Länder-Beratung am Montag dieser Woche in Berlin haben wir mit dem Bundesministerium die Eckpunkte des Bewerbungsverfahrens besprochen. Wichtig ist, dass die Träger bei der Bewerbung eine Sozialraumanalyse vorlegen sowie auf regionale Bedarfe und Kooperationen eingehen. Darüber hinaus müssen sie mit der Kommune eine Erklärung über die 10.000 Euro Kofinanzierungsmittel oder entsprechende geldwerte Leistungen – wie Mietkostenerlass oder Projektkostenzuschüsse – für die Jahre 2012 bis 2014 vorlegen. Die Kommunen sollen zudem Aussagen zur längerfristigen Perspektive für das Mehrgenerationenhaus treffen. Zu letzterem sehe ich allerdings auch das Land mit in der Pflicht gemeinsam mit den Kommunen ein Konzept für den Fortbestand nach 2014 zu entwickeln, wenn die Bundesförderung ausläuft. Erfreulich finde ich, dass es künftig eine Kooperationsgruppe beim Bund geben wird, in der alle Bundesländer mitarbeiten und das Projekt fachlich begleiten werden.“
Hintergrund:
Das Aktionsprogramm Mehrgenerationenhäuser des Bundes war während der Regierungszeit von CDU/CSU und SPD im Herbst 2006 aufgelegt worden. Bis zum Beginn des Jahres 2008 wurden deutschlandweit insgesamt 500 Mehrgenerationenhäuser etabliert. In Thüringen gibt es 30 Mehrgenerationenhäuser flächendeckend in allen kreisfreien Städten und Landkreisen. Die ursprüngliche Förderperiode war zunächst auf fünf Jahre begrenzt. Mit dem planmäßigen Auslaufen des Bundesprogramms wäre auch die Förderung für einige der Thüringer Mehrgenerationenhäuser im Jahr 2011 zu Ende gegangen. Die Länder und die Bundestagsfraktionen der SPD und der CDU/CSU hatten in den letzten Wochen nachdrücklich ein Folgeprogramm eingefordert. Mit Erfolg, denn das Bundesfamilienministerium sicherte eine weitere dreijährige Förderung für das Folgeprogramm, das am 1.1.2012 starten soll, zu.
Garten der Generationen in Zeulenroda
Keines der Mehrgenerationenhäuser gleicht dem anderen. Bei meinem Besuch gestern in Zeulenroda und Stadtroda ist mir dies wieder überdeutlich geworden. In Zeulenroda ist die Volkssolidarität Träger der Einrichtung. Untergebracht sind die Räume in einem Haus in dem auch zahlreiche Wohnungen für Senioren sind und so sind auch viele der Angebote darauf ausgerichtet. Sportliche Angebote des MGH finden in verschiedenen anderen Einrichtungen der Stadt statt. Die größten Synergieeffekte erreicht die Einrichtung mit der benachbarten Kita. Sowohl von den Senioren, als auch von den Kindern werden die generationsübergreifenden Angebote gut angenommen, wie uns die Leiterin der Kita beim Besuch der Einrichtung erklärte.
Der Träger Blitz e.V. legt hingegen den Schwerpunkt der Arbeit in die offene Jugendarbeit und dies auch im Mehrgenerationenhaus in Stadtroda. Gerade in dieser Woche feierte der anerkannte Bildungsträger sein 20jähriges Bestehen.
Das Modell des MGH in Stadtroda
Mit 32 Mitarbeitern hat sich der Träger zu einem großen Träger entwickelt und bringt die notwendige Fachlichkeit mit. Das altehrwürdige Haus wurde in den letzten Jahren gut saniert und bietet nahezu optimale Möglichkeiten.
Viele noch offene Fragen, wie es in den Mehrgenerationenhäusern weiter geht, werden sich hoffentlich nächste Woche klären. Am Montag werde ich Thüringen bei der Bund-Länder-Gesprächsgruppe im Bundesministerium in Berlin vertreten. Am Donnerstag treffen sich dann die Vertreter der 30 Thüringer MGHs in Gotha. Ziel ist es sich landesweit besser zu vernetzen und Lobbyarbeit zu leisten. Bei beiden Sachen helfe ich gerne.
Gesprächsrunde im MGH
Das Mehrgenerationenhaus in Bad Saltzungen ist zweifellos eineder größten Einrichtungen dieser Art in Thüringen. Beim gestrigen Besuch reichten zweieinhalb Stunden nicht aus, um alle Angebote umfassend darzustellen. In Trägerschaft des Sozialwerks des Demokratischen Frauenbundes vereinigt das MGH Angebote von vielen Trägern und für viele Zielgruppen im Gebäude des ehemaligen Krankenhauses Bad Salzungen.
Zum Gespräch in der Einrichtung waren neben den Vorstandsvertretern auch die Projektverantwortlichen, der Landtagsabgeordnete Gustav Bergemann, die Fraktionsvorsitzenden von CDU und Linken im Stadtrat, Vertreter von Stadt und Landkreis, sowie Sponsoren und Projektpartner wie die Sparkasse gekommen.
Unterstützung vor Ort
Die Geschäftsführerin des Trägers Hannelore Walz erläuterte mir, Julia Heidekrüger (Referentin Frauen und Familie Der Paritätische Thüringen) und Norbert Scheitz (Referatsleiter im TMSFG) die vielen Angebote.
In der Einrichtung ist das Frauen- und Familienzentrum Louise ebenso integriert, wie das Seniorenbüro des Wartburgkreises und die Integrative Begegnungsstätte Sonnenblume. Die Beratungsstelle “Wohnen im Alter” findet sich ebenso vor Ort wie der ambulante Hospiz- und palliative Beratungsdienst. Letztere leisten einen wichtigen Teil ihrer Arbeit in den Räumen des ehemaligen Kreißsaals. Rund 150 Seniorinnen und Senioren sind regelmäßig ehrenamtlich aktiv – Respekt!
Computerkurs im MGH
Begeistert hat mich das Angebot Senijung bei dem Schülerinnen und Schüler ab der 8. Klasse im Ehrenamt in einen Erfahrungsaustausch mit Seniorinnen und Senioren der Senioren- und Pflegeeinrichtungen der Stadt treten.
Vor zwei Jahren startete das Projekt mit vier Schülern und vier Mentoren, letztes Jahr waren es 15 Schüler und 8 Mentoren, jetzt sind es 47 Schüler und 10 Mentoren. Begleitet wird das Projekt von zahlreichen Schulen und erfreulicherweise auch von der Schulsozialarbeiterin der SBBS mit den BVJ-Klassen. Insbesondere bei den Schülern für Hauswirtschaft wird so auch das Interesse für Berufe im Pflegebereich geweckt.
Internetcafe 50plus, PC-Kurse für Senioren, Spielenachmittag, Kinderbetreuung, Sportgruppen, Kinonachmittage… die Liste der Aktivitäten im Hause lässt sich noch beliebig verlängern. Neben dem Engagement des Trägers lebt das Haus vor allem auch von der hohen Akzeptanz und Unterstützung vor Ort.
Die Mehrgenerationenbank
Landratsamt und Rathaus unterstützen die Arbeit. Die Sozialdezernentin Frau Döhring gehört zu den Unterstützern von Anbeginn und auch die örtliche Politik “kniet” sich rein. Gustav Bergmann als Landtagsabgeordneter und Christian Hirte als Bundestagsabgeodneter sind ebenso regelmäßig zu Besuch wie Kommunalpolitiker.
Ich war begeistert von der Arbeit im MGH Bad Salzungen. Ein Leitspruch des MGH ist “Die Entwicklung von Angeboten, welche an den wirklichen Interessen der NutzerInnen orientiert sind, ist oberstes Gebot”. Er wird hervorragend umgesetzt.
Viel Erfolg auch weiterhin der Koordinatorin Peggy Schmidt und ihrem Team!
Bilder des Besuchs
Mit der Leiterin des MGH Meuselwitz Kathrin Vollrath
Auf der Tour durch die 30 Mehrgenerationenhäuser war ich nun auch im Altenburger Land. Das dortige Mehrgenerationenhaus ist in Meuselwitz und befindet sich in Trägerschaft des ZFC Meuselwitz, dem Fußballregionalligsiten. In der bluechip-Arena ist auch das MGH untergebracht und ich war zunächst durchaus skeptisch, wie dies in Trägerschaft eines Sportvereins funktionieren kann.
Sehr gut funktioniert dies, war mein Eindruck am Ende des Besuchs. Die engagierte Leiterin des Hauses Kathrin Vollrath erläuterte das umfangreiche Programm. Vormittags, auch bei meinem Besuch, sind Kindergartengruppen zu Projekten zu Gast. Am Nachmittag nutzen Schüler aus Meuselwitz das Haus und während des Sporttrainings der jüngsten Kicker vornehmlich die Eltern und Großeltern, die die Kids einfach zum Training begleiten.
In der bluechip-Arena des ZFC Meuselwitz
Wichtig ist dabei, dass das MGH grundsätzlich offene Angebote unterbreitet. Unterstützung erhält das Haus bis jetzt durch den Sportverein, der kostenfrei die Räumlichkeiten zur Verfügung stellt. Bei einer Fortführung des Projektes wäre damit schon ein großer Teil der notwendigen Eigenmittel gesichert.
Mit der Sozialbeigegeordneten des Landkreises Christine Gräfe diskutierten wir darüber hinaus gehende Fördermöglichkeiten, die allerdings sehr begrenzt sind. So richtet sich die Erwartungshaltung an die Stadt Meuselwitz.
Anschließend ging es gemeinsam mit dem Landtagsabgeordneten Christian Gumprecht in die Begegnungstätte Süd/Ost Altenburg der Volkssolidarität. In einer großen Plattenbaukita sind inzwischen neben der integrativen Kita, die Geschäftsstelle, Therapieräume, und Begegnungsräume der Volkssolidarität untergebracht.
Bei der Volkssolidarität in Altenburg
Eine ganze Menge wurde vom Träger mit Mitteln des Konjunkturpakets II investiert, so dass die Einrichtung sich jetzt zum Sozialzentrum gemausert hat. Mit dem Geschäftsführer der Volkssolidarität Volker Kibisch und der Referatsleiterin Soziales der Stadt Altenburg besprachen wir Perspektiven des Bundesfreiwilligendienstes. Die Volkssolidarität ist an dem Projekt nicht nur stark interessiert, sondern hat auch die notwendige Infrastruktur dafür.
Immer noch in der Aufbauphase ist hingegen das Familienzentrum in der Brüderkirche. Träger des 2009 entstandenen Familienzentrums ist die Kirchgemeinde um Pfarrer Kwaschik.
Ein Handicap ist jedoch, dass bis heute nur eine Teilfinanzierung des Familienzentrums durch die Stiftung Familiensinn erfolgt. Ich werde mich gerne mit dafür einsetzen, dass diese Finanzierung ausgebaut wird.
Im Familienzentrum
Ingesamt war ich bei meinem Besuch sehr angenehm überrascht über das Spektrum an generationsübergreifender Familienförderung im Landkreis, von der ich einen Teil sehen konnte. Künftig wird die Sozialraumplanung einen stetig steigenden Stellenwert haben, weil Finanzen knapper werden und sich demografische Änderungen auswirken. Altenburg ist darauf vorbereitet.
Mehr Bilder vom Besuch im Altenburger Land
Das Mehrgenerationenhaus in Gera
Ganz anders waren die Vorzeichen beim heutigen Besuch in drei Kindertageseinrichtungen in Gera, als bei meinem letzten Besuch dort vor zweieinhalb Jahren. Auf dem Höhepunkt der Diskussion um das damalige Kita-Volksbegehren hatte ich zahlreiche Diskussionsrunden um die Personalsituation an den Thüringer Kitas und insbesondere bei den Geraer Kitas der AWO und der Volkssolidarität wurde die Debatte sehr heftig geführt und ich war nicht zwingend bei allen Besuchen vor Ort herzlich Willkommen.
Mit meiner damaligen Landtagskollegin Margit Jung von den Linken hab ich in Podiumsdiskussionen heftig, aber sachlich fair gestritten. Heute war ich nun auf ihre Einladung in meiner neuen Funktion als Landesbeauftragter für das Zusammenleben der Generationen im Mehrgenerationenhaus in Gera Bieblach-Ost zu Besuch. Im Anschluss an das Gespräch im MGH besuchten wir die benachbarte Kita Bummi der AWO und die beiden Kitas Krümel und Schlumpfenhausen der Volkssolidarität.
Im Mehrgenerationenhaus reichte die Spannbreite der Angebote durch alle Altersgruppen von 0 – 87 Jahren. Pekip-Kurse für junge Eltern, Kleiderkammer, Jugendeinrichtung, Kurse, Computerclub, Sportangebote, Großeltern-Eltern-Kind-Kurse, Kochprojekte und der offene Tagestreff sind nur einige wenige Beispiele. Im sozialen Brennpunkt Bieblach-Ost werden die Angebote trotz, oder gerade wegen der schwierigen sozialen Lage sehr gut angenommen. Durch die Zusammenarbeit mehrerer Träger und eine gute Abstimmung mit der Stadt wir eine große Vielfalt an Angeboten organisiert. Wenngleich die Förderung für das Mehrgenerationenhaus in Höhe von 40.000 Euro/järlich nur einen Bruchteil der Finanzierung ausmacht, bin ich sehr froh, dass diese Bundesförderung in Höhe von 30.000 Euro für drei Jahre ab 1.1.2012 weiter geführt wird – gut angelegtes Geld!
Auf die benachbarte Kita Bummi strahlt das MGH aus und beide Einrichtungen ergänzen sich hervorragend. Gerade der niedrigschwellige Zugang ermöglicht den Eltern frühzeitig Hilfe anzunehmen und da treffen sich die Interessen mit dem Jugendamt. Schließlich geht es darum, Familien in Problemsituationen frühzeitig Hilfe anbieten zu können. 70 Prozent der Eltern sind von Gebührenzahlungen befreit, also im Bezug von Sozialleistungen, da ist es gut, dass Hilfe vor Ort erreichbar ist.
Auch in der nachfolgenden Kita Krümel der Volksolidarität sind die Zahlen ähnlich. Dort gibt es eine enge Kooperation mit der Ortsgruppe der Volkssolidarität. Die engagierten Senioren treffen sich regelmäßig in der Kita und helfen wo es geht. Geplant ist mit der Wohnungsgesellschaft Elstertal weitere Räume nutzbar zu machen und auch in der Kita gibt es genügend Platz auf dem Dach für weitere Räume. Erfreut war ich, dass alle Kita-Leiterinnen mir von deutlichen Personalverbesserungen berichteten. Inzwischen ist auch in Gera gutes Kita-Personal knapp geworden, wer hätte dies vor drei Jahren gedacht. In Gera hat sich durch die deutlich erhöhte Landesförderung auch kein Finanzierungsdefizit ergeben, wie es mir Frau Jung bestätigte.
In der Kita Schlumpfenhausen in Steinbrücken hat sich ebenfalls die Personalausstattung deutlich verbessert. Für die 47 Kinder sind zwei Erzieherinnen hinzugekommen. Fehlen tut allerdings der Platz. Ein Umbau im Haus und eine Erweiterung ist geplant und ich habe der engagierten Leiterin versprochen wiederzukommen, wenn das Haus fertig umgebaut ist. Insgesamt habe ich heute einen Berg guter Eindrücke aus Gera mitgenommen. Der Bericht dazu bei Deutschland Today:
Die Krüger-Villa der Parität in Neudietendorf
Gleich mehrere Veranstaltungen führten mich zum Paritätischen Wohlfahrtsverband, einem der großen Dachverbände von vielen kleinen Vereinen und Trägern aus dem Sozialbereich in Thüringen. Am Vormittag drehte sich alles um die Zukunft der Mehrgenerationenhäuser. Acht der 30 Mehrgenerationenhäuser Thüringens sind in Trägerschaft eines Mitgliedsverbandes des Paritätischen und die Vertreter trafen sich in Erfurt.
Wie schon bei den Besuchen in den MGHs in den vergangenen Wochen präsentierten sie ein sehr unterschiedliches Bild ihre Themenschwerpunkte. Oftmals sind die MGHs aus bestehenden Projekten hervorgegangen und mit diesen noch eng verknüpft. In Zeulenroda ist die Volkssolidarität Träger und verknüpft ihr Angebot eng als Bindesglied zwischen den Kitas und dem betreuten Wohnen. In Stadtroda ist mit Blitz e.V. ein erfahrener Träger der Jugendarbeit tätig und dadurch naturgemäß eng an Angeboten der Jugendhilfe orientiert. In Neuhaus ist ebenfalls die Volksolidarität Träger und in Bad Salzungen der Demokratische Frauenbund.
Diese vier Einrichtungen werde ich Mitte März vor Ort besuchen, rechtzeitig bevor in der Bund-Länder-Koordinierungsrunde in Berlin die Fortführung des Programms in “trockene Tücher” gebracht wird. Die anderen MGH-Einrichtungen des Paritätischen in Sondershausen, Roßleben, Nordhausen und Kindelbrück hatte ich bereits in den letzten Wochen besucht. Für die weitere Entwicklung der MGHs gibt es jetzt verbindliche Eckpunkte, die ich erläuterte. Einige offene Fragen konnte ich mitnehmen. Die größte Herausforderung wird sicherlich die Finanzierung werden. Der Bund wird künftig 30.000 Euro jährlich finanzieren, 10.000 Euro müssen die Kommunen oder Träger beisteuern. Ob diese Förderung degressiv gestaltet wird, haben wir kontrovers diskutiert. Dies würde im 1. Jahr eine Förderung von 35.000 Euro, im 2. Jahr 30.000 Euro und im 3. Jahr 25.000 Euro vom Bund bedeuten und die Kommunen hin zu ihrer Verantwortung leiten, das Projekt danach weiterzuführen. Ein weiteres Thema der Besprechung war der Bundesfreiwilligendienst, der künftig ausgebaut und an die MGHs angedockt werden soll. Ich finde es gut, dass die Parität für ihre Vereine das ganze Thema bündelt und koordiniert und ich helfe gerne dabei.
Eckpunkte des Folgeprogramms:Kritischer Blick auf die Teambilder
Am Nachmittag traf ich dann einige der Akteure beim Jahresempfang der Parität in Neudietendorf wieder. In der alten Krüger-Villa waren alle Räume gut gefüllt mit den Sozialakteuren aus Thüringen, Politikern und Partnern des Paritätischen. Einen Schwerpunkt der Arbeit wird im kommenden Jahr der Bereich der Barrierefreiheit in Thüringen sein. Da gibt es noch viele anstehende Aufgaben zu lösen! Die neuentstandene Buntstiftung hat ebenfalls einen neuen Aufgabenpunkt präsentiert. Ab dem Sommersemster 2011 bietet sie einen Master-Fernstudiengang “Sozialmanagement Matser of Arts (M.A.)” an. Bei dem Fachkräftebedarf der nächsten Jahre wird auch in den Führungspositionen der Sozialwirtschaft nach guten Leuten gesucht.
Eigentlich sollte der Tag dann sportlich ausklingen, war aber eher frustrierend. Beim Heimspiel der Black Dragons gegen den Ligaspitzenreiter Saale Bulls Halle gab es eine deftige 1:12 Klatsche. Solange wie ich zum Eishockey gehe habe ich das noch nicht gesehen. Leider konnten daran auch nicht die aufmerksamen Zuschauer etwas ändern. Auf der Tribüne war Rot-Weiss-Erfurt (u.a. mit dem Torhüter Dirk Orlishausen) und das SWE Volley-Team mit mehreren Spielerinnen vertreten. Der Fototermin mit unseren Mädels zuvor war da der wesentlich “sportlichere” Termin, zumal wir die neuen Teambilder im Sportpark Johannesplatz machten – einem neuen/alten Partner wo unsere Mädels künftig auch regelmäßig trainieren.
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