Unterhaltsamer Abend mit Reiner Calmund

Das Podium des Abends
Das Podium des Abends
Sport im Allgemeinen und Fußball im besonderem ist ein Standortfaktor – für jede größere Stadt oder Region. Fußball ist den Fans lieb und teuer, aber insbesondere in den Ligen unterhalb der 1. Und 2. Bundesliga deshalb auch für die Vereinsverantwortlichen immer eine Gradwanderung. RWE kann seit vielen Jahren ein Lied davon singen und durch das neue Stadion haben sich diese Probleme leider nicht gelöst, sondern zunächst sogar noch verstärkt. Präsident Rolf Rombach lud heute Abend in die MFA zum Business-Event “Kosmos Fußball” ein, um mit vielen Gästen über Themen des Fußballmanagements ins Gespräch zu kommen. Nachdem Jens Lehmann als Special Guest kurzfristig absagen musste konnte gewichtiger Ersatz verpflichtet werden. Florian König, als Moderator des Abends, begrüßte Reiner Calmund. Zitat des Abends war eine Bemerkung von Reiner Calmund „Manche Aufsichtsräte glauben der Ball springt hoch, weil ein Hund darin ist“. Zusammen mit den weiteren Referenten des Abends diskutierte Reiner Calmund über Sponsoring, Marketing und der Standortfaktor Stadion. Natürlich mit den erheblichen Unterschieden zwischen 1. Und 2. Liga und mit ganz anderen Voraussetzungen. So berichte beispielsweise Alexander Wehrle vom 1. FC Köln über die Pläne des Vereins zum Bau eines neuen Stadions – weil das bestehende mit über 50.000 Plätzen regelmäßig ausverkauft ist. Andreas Rettig vom FC St. Pauli stellte das sozial-gesellschaftliche Engagement des Vereins vor. Viele interessierte Gäste aus der Wirtschaft waren heute Abend da – leider keine Kollegen aus der Kommunalpolitik. Für letztere wäre der Abend sicherlich ein Erkenntniszugewinn gewesen. Sportmarketing bleibt ein anspruchsvolles Geschäft, welches nur mit vielen Ideen und vielen Partnern gelingen kann – ich erlebe dies bei unserem Bundesligateam von Schwarz-Weiss Erfurt nun seit 13 Jahren als Vereinspräsident und ich kann mich auch noch gut an meine Zeit in Verantwortung bei RWE erinnern, auch wenn dies nun 15 Jahre her ist. Eine durchaus gelungene Veranstaltung war Kosmos Fußball und es gab viele Anregungen, um das Verhältnis von RWE zur Stadt zu verbessern. Aber es bleibt auch dabei – die Tore werden auf dem Platz geschossen und darauf hoffe ich am Samstag, wenn ich mit meinen Jungs bei RWE-Jena auf der Tribüne sitzen werde!

Stadiondiskussion in der nächsten Runde – Ausgang offen

Stadion (9)Gestern Abend haben im Erfurter Stadtrat gleich sieben Fachausschüsse zum Umbau des Stadions in die Multifunktionsarena beraten. Ein 80-seitiges Konzept zum möglichen Fördermittelantrag der Stadt wurde als Drucksache vorgelegt und ein Betreiberkonzept zunächst mündlich beraten. Zahlreiche Fragen ergaben sich daraus, viele wurden beantwortet, einige sind noch offen. Da ich heute bezüglich eines Zeitungsartikels in der gestrigen Thüringer Allgemeinen und einer aktuellen Pressemitteilung der CDU-Landtagsfraktion viele Fragen erhalten habe, möchte ich gerne hier noch einmal die Position der CDU-Stadtratsfraktion verdeutlichen. Anknüpfend an unser Flugblatt zum Thema “Ja, aber” und zum Stadtratsbeschluss vom 6. Juli 2011 bleibt festzuhalten, dass sich an beiden Positionen nichts geändert hat. Weder ich persönlich, noch die CDU-Stadtratsfraktion sind bis jetzt von dieser Linie abgerückt. Wir haben im Stadtrat umfängliche Konzepte eingefordert. Der Stadtrat hat dies einmütig beschlossen und die Stadtverwaltung hat dies zugesagt. Die Erarbeitung der Konzepte hat sich bis zum heutigen Tag erheblich verzögert, ursprünglich waren sie für Oktober 2011 angekündigt. Wir werden die Konzepte wenn sie uns alle vorliegen prüfen und danach bewerten. Viele Forderungen sind bereits erfüllt, aber einige noch offen. Unter anderem gibt es noch kein Konzept zur Parkplatzerweiterung und Verkehrsführung (MAN-Straße). Das Betreibungskonzept steht noch nicht abschließend und ein Bebauungsplan muss noch vom Stadtrat beschlossen werden. Letzterer kann erst voraussichtlich im September beschlossen werden. Erst danach könnte eine europaweit offene Ausschreibung erfolgen, die Vergabe erfolgen und der von Minister Machnig bereits für das Frühjahr angekündigte 1. Spatenstich erfolgen. Insofern ist beim Stadionneubau eben gerade nicht “alles im Zeitplan”, wie es Herr Machnig heute in der BILD erklärte. Da es aber darauf ankommt ein gutes, realistisches und für die nächste 25 Jahre erfolgreich umsetzbares Konzept zu entwickln, ist es gut den Zeitdruck herauszunehmen und seriös zu arbeiten. Wir werden bis zum möglichen Stadtratsbeschluss die Stadtverwaltung bei einigen Dingen auffordern, entsprechend des Stadtratsbeschlusses nachzuarbeiten. Erst wenn wir die vorgelegten und eventuell nachgearbeiteten Konzepte geprüft haben, werden wir abschließend entscheiden. Ich lasse mich von Niemanden zu einer vorschnellen Entscheidung drängen, dazu ist die Entscheidung zu wichtig und folgenreich! Ich lasse mich darüber hinaus von niemanden in eine Position hinein oder die CDU-Stadtratsfraktion in eine Ecke drängen! Die Aussage des Präsidenten des RWE in der gestrigen TA sind deshalb einer offenen Entscheidungsfindung innerhalb unserer Fraktion nicht dienlich, ich habe dies Herrn Rombach gestern bereits in einem Telefongespräch erklärt. Und Drohungen wie “Populistische Äußerungen, die nur wahlkampfmotiviert sind, werden wir nicht dulden” erst Recht nicht. Ich hatte Herrn Rombach bereits vor zwei Wochen die Position der CDU erläutert und hatte den Eindruck, dass wir uns über den zu beschreitenden Weg damals noch einig waren. Die Pressemitteilung der CDU-Landtagsfraktion greift aber ebenfalls bereits einem noch offenen Diskussions- und Entscheidungsprozess vor. Eine andere Finanzierungsform als über die GRW-Richtlinie hätte man endweder am Beginn des Prozesses letzten Sommer diskutieren sollen, oder man kann sie erst diskutieren wenn der jetzt geplante Weg nicht gehbar ist, also der Stadtrat diesem Fördermodell nicht zustimmt oder das Wirtschaftsministerium die Förderung ablehnt. Erstere Entscheidung fällt voraussichtlich im Stadtrat am 29. Februar, die Entscheidung des Ministeriums wohl im April oder Mai. Die erneut vorgeschlage Variante eines gemeinsamen Stadions von Jena und Erfurt kann nur von jemanden vorgebracht werden, der die Befindlichkeiten im Umfeld der beiden Vereine nicht kennt. Auch wenn es finanzpolitisch wünschenswert wäre, ist es in beiden Städten nicht mehrheitsfähig. Fazit – zwei Dinge sind festzuhalten: 1. Die Sanierung bzw. der Neubau des Stadions ist notwendig. 2. Die Entscheidung der CDU-Stadtratsfraktion über den Weg dazu ist noch offen.